Gespenster-Krimi Nr. 121: Die Schreckensfahrt

Gespenster-Krimi Nr. 121: Die Schreckensfahrt


Lionel Dickens ertappte sich dabei, daß er beinahe über dem Steuer seines dunkelblauen Morris eingenickt wäre. Erschrocken fuhr er hoch, blinzelte und schüttelte den Kopf. Dickens, mittelmäßig erfolgreicher Londoner Geschäftsmann, wußte, wie gefährlich es war, übermüdet nachts mit dem Wagen zu fahren. Daß er es dennoch tat und nicht vor irgendeinem Hotel entlang der Strecke hielt, hatte nur einen einzigen Grund. Nur noch wenige Meilen, dann hatte er London erreicht und konnte sich in seinem eigenen Haus in seinem eigenen Bett ausschlafen. Mit einer fahrigen Handbewegung schaltete Lionel Dickens das Autoradio ein und drehte es fast auf volle Lautstärke. Er mochte die moderne rhythmische Musik nicht, die aus dem Lautsprecher dröhnte, doch sie hielt ihn einigermaßen wach, während sich seine Gedanken mit der hinter ihm liegenden Geschäftsreise ins nördliche England beschäftigten. Er konnte zufrieden sein, fand er, wirklich zufrieden.Ein Schild huschte an ihm vorbei, der Ort hieß Baxton. Eine Kette von Lichtern und Leuchtschildern, dann wieder Dunkelheit. Einige Meilen weiter das nächste Ortsschild - Watford.


von Frank deLorca, erschienen am 06.01.1976