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Der Fuchs saß geduckt im Schatten eines Farngewächses. Der Nachtwind
hatte ihm die Witterung einer Ratte zugetragen. Das Tier nagte nur mehr
eineinhalb Meter von ihm entfernt am Aas eines Vogels. Die Ratte riß
gerade ein Stück aus dem Kadaver, als sich die Fänge eines
Stärkeren in ihren gedrungenen Hals gruben. Der Nager quiekte erschrocken
auf. Dann schlugen die Kiefer des Fuchses in seinem Hals zusammen. Der lange,
dünne Schwanz fuhr in das Laub, zuckte und blieb still. Der Fuchs stellte
seine Vorderpfoten auf die Beute und wollte sich gerade darüber hermachen,
als er plötzlich einhielt. Er hob den Kopf mit der spitz zulaufenden
Schnauze und lauschte in die Dunkelheit. Ein tiefes Knurren drang aus seiner
Kehle. Der Fuchs duckte sich, als hätte ein Unsichtbarer ihn die Peitsche
spüren lassen. Dann ließ er von seiner Beute ab, zog die Rute
ein und stob unter die Farne zurück, aus denen er gekommen war. Über
die vom Wind zerzausten Tannenwipfel stieg groß und majestätisch
der Mond. Sein kaltes, bleiches Licht floß wie ein aus zarten
Silberfäden gewebter Teppich auf die Erde unter den Bäumen, schenkte
den Farnen und Gräsern filigranhafte, silbern schimmernde Konturen.
Dann wurde der Mond verdunkelt. Von der Lichtscheibe herab senkte sich flatternd
der riesenhafte Schatten eines Vampirs. Auch er suchte ein Opfer...