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Fast unbeweglich lag die "Northern Light" an ihrer langen Ankerkette. Vor
der nächtlichen Brise liefen kleine Wellen durch die kristallklare Bucht.
Sie schlugen mit klingendem Plätschern gegen den dunklen Rumpf des Schoners.
Der Vollmond warf silberne Reflexe auf die leichtbewegte Wasseroberfläche.
Virginia de Campo hielt es in ihrer Kabine nicht aus. Peter atmete mit offenem
Mund. Er hatte wieder zuviel Whisky abbekommen. Der süßliche Geruch
des Alkohols füllte die kleine Kammer. Virginia warf einen hauchdünnen
Mantel über ihr einziges Kapital, ihre schwingenden Kurven. Sie
schlängelte sich an Deck. Die Sonne hatte die dicken Teaplanken
durchwärmt. Noch jetzt, nach Mitternacht, waren sie angenehm warm unter
den nackten Füßen. Virginia hockte sich auf ein Luk im Vorschiff
und sah träumend auf die schwarzen Berge am Ufer. Ein Plätschern,
eine leise Bewegung des Schiffes, ein kaum hörbares Knarren ließen
sie herumfahren. Der Angstschrei blieb in ihrer Kehle stecken. Ihr Körper
erstarrte, ihre schreckgeweiteten Augen starrten auf den grauenvollen Kopf,
der über dem Schwanzkleid auftauchte und sich durch die Reling
zwängte.