Gespenster-Krimi Nr. 46: Das Dämonenhaus

Gespenster-Krimi Nr. 46: Das Dämonenhaus


Das Farmhaus stand auf einer leichten Anhöhe mitten im trügerischen Moor. Es war mindestens dreihundert Jahre alt, scheußliche Flechten überwucherten wild die Wände, das Dach war an einigen Stellen eingebrochen. Der Himmel war schiefergrau; einige Krähen umkreisten das Haus und verstärkten nur den Eindruck der Trostlosigkeit und Düsterkeit, der vom Haus ausging und sich zu einer fast körperlich spürbaren Drohung verband. "Ich habe Angst", sagte Susan Hogarth und blieb stehen. Sie war elf Jahre alt und hatte ihr dunkelblondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. "Unsinn", meinte Jeff Clarke und versuchte, seine kindliche Stimme fest klingen zu lassen. Er war ein Jahr älter als Susan und kam sich fast erwachsen vor. "Laß uns umkehren", sagte Susan mit bebender Stimme. "Das kommt nicht in Frage", stellte Jeff fest und packte Susans Arm. "Du wirst doch nicht kneifen wollen?" Susan gab keine Antwort, sie preßte die Lippen zusammen und folgte Jeff zögernd. Sie erreichten die verfallene Mauer, stiegen über die Gesteinsbrocken und gingen vorsichtig weiter. Der Weg, der zum Haus führte, war sumpfig und trügerisch.


von Frank deLorca, erschienen am 30.07.1974

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Peter Newton erbt ein altes Haus in der Nähe von Sanquhar/Schottland. Er macht sich mit seiner Freundin Janet Culver direkt auf den Weg dorthin und lädt auch schon Freunde dorthin ein. Schon kurz nach dem Eintreffen bemerkt das Paar die eigenartige Anziehungskraft des bezeichneten Geisterhauses. Und schon in der ersten Nacht nimmt es die beiden voll in den Bann. Ein Totenschädel erscheint und Janet wird der Magie des Haus vollends hörig. Auch den nachkommenden Freunden ergeht es so ähnlich. Diese werden direkt beim Eintreffen von dem auf einem Regal stehenden Totenkopf attackiert. Als die Gruppe eine tief in die Erde führende Treppe entdecken und an deren Ende einen Raum mit einem Sarg vorfinden, glauben sie des Rätsels Lösung nahe zu sein. Doch da tötet das Skelett aus dem Sarg, welches die Gebeine des Erbauer des Hauses Tom Hood sind, den ersten der Freunde! Und dieser Tom Hood war einst ein Werwolf, also ist das Leben aller in Gefahr...


Meinung:
Die Geschichte beginnt als eine schaurig-schöne Gruselstory und endet in dem blanken Horror. Frank deLorca schrieb mal wieder einen sehr guten Roman, der den Leser in den Bann zieht, da das Geschriebene flüssig zu Lesen ist! Sehr, sehr empfehlenswert! Dieser Autor steigt so langsam zum heimlichen Top-Schriftsteller der Serie auf, denn an seinen Romanen gibt es nicht oft etwas auszusetzen. Bis zu seinem nächsten kann man ja diesen hier nochmal Lesen.


Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 30.07.1974


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist leider nicht dem Roman angepasst und so ist dieser Mix aus Hippiegirl, Totenschädel, altem Haus und nicht minder alter Oma ziemlich nichtssagend.


Coverbewertung:
1 Kreuz
Rezension von Alex Matysik:


Kurzbeschreibung:
Zusammen mit seiner Freundin Janet Culver macht sich der junge Schriftsteller Peter Newton auf den Weg nach Sunquhar im Süden Schottlands. Außerhalb des Städtchens, einsam in einem Moor gelegen, befindet sich ein altes, baufälliges Farmhaus, welches Newton von einer entfernten Verwandten geerbt hat. Dieses Erbschaft kommt wie gelegen, hatte das Paar doch schon immer von einem eigenen Landhaus geträumt. Geschichten, die davon zeugen, dass es in dem Hause spuken solle, schrecken die Beiden zunächst nicht. Dies ändert sich jedoch schlagartig mit Betreten des Hauses und dem Anbrechen der Nacht...
Schritte, ein eigenartiges Lachen, Fußspuren im Staub und ein eigentümlicher Totenschädel lassen bei dem jungen Paar die Kenntnis reifen, dass die Warnungen der Bewohner Sunquhars durchaus ernst zu nehmen sind. Doch bleibt es nicht bei bloßem Hokuspokus. Mit dem Auffinden eines halb verfallenen Sarges mit einer halb verwesten, kopflosen Leichen darin beginnt im "Dämonenhaus" ein blutiges Treiben...


Meinung:
Mit dem Roman "Das Dämonenhaus" legt "Dämonenkiller" - Mitbegründer Neal Davenport eine klassische Horrorstory der 1970er Jahre vor, wie sie auch in unzähligen Horrorfilmen dieser Zeit wiederzufinden ist. Man nehme ein einsam gelegenes Haus im Moor, dass zudem noch mit einem Fluch belegt ist. Dazu noch eine Gruppe junger Menschen, d. h. im vorliegenden Roman drei Paare und lasse den Fluch des Hauses Realität werden. Herausgekommen ist dabei ein Roman der in der ersten Hälfte seinen Fokus auf einen langsamen Spannungsaufbau legt und dabei die unheimliche Atmosphäre innerhalb der Mauern des Dämonenhauses plastisch darstellt. Mit Eintreffen der Freunde von Peter Newton und Janet Culver und dem Biß des beschriebenen Totenschädels in den Finger eines Freundes von Newton wendet sich das Blatt und es beginnt eine äußerst blutige und verlustreiche zweite Romanhälfte. Bleibt noch anzumerken, dass aufgrund dieser Erzählweise und der begrenzten Seitenzahl, die das Format Heftroman bietet, an eine umfassende Charakterisierung nicht zu denken ist, bedeutet, dass diese äußerst grobkörnig oder ziemlich eindimensional ausfällt.
Fazit: Kurzweiliges und vor allen Dingen äußerst trashiges Lesevergnügen eines Heftromans der siebziger, an denen sicher auch Freunde von Horrorfilmen dieser Zeit ihre wahre Freude haben könnten.


Besonderheiten:
- Ein Nachdruck dieses Romans erschien in der Reihe Dämonen-Land als Band Nr. 3


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Muss mich in diesm Fall Benfis Worten anschließen, äußerst nichts sagend und hässlich.


Coverbewertung:
0 Kreuze
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Gespenster-Krimi Romans wurde auch schon auf dem Cover dieses spanischen Horror-Comics verwendet (allerdings war dort links auch noch ein Haus zu sehen, welches auf dem Titelbild des Gespenster-Krimis wegretuschiert wurde):

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