Gespenster-Krimi Nr. 35: Das mordende Gehirn

Gespenster-Krimi Nr. 35: Das mordende Gehirn


"Janey! Darling! Ich liebe dich, ich ... " Das Mädchen stöhnte. Hungrig tasteten die Lippen des jungen Mannes über ihren Mund, ihre Wangen, ihren Hals. Sein Atem beschleunigte sich, er zog Janey dichter an sich, und seine Finger nestelten an den Knöpfen ihrer Bluse. Das Girl stieß ihn weg. Furcht flackerte in ihren Augen, eine Verlegenheit, die bewies, daß sie fast noch ein Kind war. Mit einer unbewußten Gebärde zog sie den Kragen der Bluse am Hals zusammen und lächelte mühsam. "Ich - ich muß gehen, Bob", flüsterte sie. "Aber ... " "Ich muß wirklich gehen. Du weißt doch - mein Vater ... " Bob Millroy zuckte resignierend die Achseln. Er kannte das schon - so endete es immer, wenn er versuchte, Janey ein wenig näherzukommen. Aber im Grunde wünschte er sich gar nicht, daß sie anders wäre, als sie war. "Na schön", murmelte er. "Soll ich dich nach Hause bringen?" "Nein, Bob. Daddy könnte uns sehen. Mein Gott - wenn er doch endlich merkte, daß ich längst erwachsen bin!"


von Rebecca LaRoche, erschienen am 14.05.1974

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Als in Lost Village/USA die sechzehnjährige Janey Thatcher brutal umgebracht und verunstaltet wird, denken die Polizeibehörden an den Massenmörder Bruno Shallock, der vor Jahren mehrere Mädchen tötete und dann verschwand. Doch es scheint diesmal ein Einzelfall zu sein, denn sonst verschwindet nur noch der Reporter Matt Rivers in dem Ort. Dieser gerät in die Fänge des gescheiterten Professors Giorgios Mandras, welchen Rivers nach einem Interview als möglichen Mitwisser des Mordes verdächtigt. Und tatsächlich: der Professor hat den Massenmörder in seiner Gewalt und kann über ihn nach einige Operationen vollkommen verfügen. Und mit dem Reporter in seiner Gefangenschaft wagt er neue Versuche: er tauscht die Gehirne des Mörders und des Reporters aus! Doch das Experiment gelingt nicht wie erwünscht und nach einem weiteren Mord wagt Matt, als sein Bewusstsein in seinem alten Körper durchbricht, eine Rebellion gegen Mandras und seine Sekretärin Lara Parlette. Doch erst als sein Geist auch den Körper des Massenmörders befehligt gelingt die Rebellion, bei welcher der Professor und Lara sterben! Als Matts eigenes Bewusstsein seinen alten Körper wieder vollkommen kontrolliert, wagt er die Entscheidung durchzusetzen, die Gestalt des Bruno Shallock - und damit sein eigentliches Ich - zu töten. Wohl die richtige Wahl, denn alles scheint gut zu werden. Er trifft auf den FBI-Mann und Bekannten Sam Brixton, der in der Mordsache ermittelte und zusammen mit Matts ehemaliger Kollegin Catherine Baker den Reporter fieberhaft suchte. Der Fall wird abgeschlossen und Matt Rivers verlobt sich mit Catherine. Doch da bricht das Ich des Massenmörders wieder durch und das Unheil nimmt weiter seinen Lauf!


Meinung:
Eine recht interessante Geschichte tischt uns Rebecca LaRoche da auf. Ist irgendwie so eine Mischung aus diversen alten Gespenster Krimis; das Leiden des Reporters in den Fängen des Professors erinnerte mich ein bißchen an Jerry Baker aus GK 6. Man kann die Leiden regelrecht mitempfinden, sie sind wirklich sehr einfühlsam beschrieben. Trotzdem überfällt mich so immer wieder das Gefühl eines Dejavus, kommen mir sehr viele Szenen irgendwie bekannt vor! Unterm Strich ein ganz guter Roman auch ohne größere phantastische Ausmaße, was mittlerweile ein kleines Markenzeichen der bisher einzigen weiblichen Autorin der Serie ist.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ziemlich abgedrehtes Cover; das nenne ich den Trash der Siebziger! Alleine der Schädel an diesem Messgerät, oder weas auch immer das Teil darstellt! Und dann der irre Schlitzer... das Bild hat was.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Motiv vom Titelbild des Gespenster-Krimis wurde auch noch auf dem Cover der spanischen Publikation TERROR Nr. 7 verwendet:

TERROR Nr. 7