Gespenster-Krimi Nr. 32: Der Fluch des Inka
"Ihr Gespräch, Senor", sagte der Vorsteher der Poststation der peruanischen
Stadt Puno höflich zu dem großen hageren Mann mit der
schlohweißen Gelehrtenmähne. "Wenn Sie sich dort in die Zelle
begeben würden." Der Mann, der seinen Namen mit Professor Mitchell Steinmann
angegeben hatte, nickte zerstreut. Er ging in die Zelle. Der Stationsvorsteher
barst fast vor Neugierde, denn es war noch nie vorgekommen, daß jemand
über fast den halben Erdball hinweg von der Stadt am Titicacasee mit
Westchester, New York, hatte sprechen wollen. Der Mann in der Zelle nahm
den altertümlichen schwarzen Hörer ab. "Ihr Gespräch mit den
Vereinigten Staaten", informierte ihn eine Frauenstimme. Danach meldete sich
eine Englisch sprechende Stimme, und dann war jener Mann am Apparat, dem
der Anruf galt. Ein atmosphärisches Rauschen machte seine Stimme etwas
undeutlich, aber er war einwandfrei zu verstehen.
von Brian Elliot, erschienen am 23.04.1974
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Der Industrielle Fitzgerald Bailey finanziert eine Expedition zum Titicacasee
in Peru, um seine Privatsammlung von archäologischen Dingen weiter zu
vergrößern. Und diese Expedition wird auch fündig und legt
die Mumie des Huascar, einem Magier der Chimu-Indios frei. Leider wecken
sie auch deren Leben, und die Mumie tötet Professor Mitchell Steinmann,
seine Tochter Helen und den Archäologen Dr. Quanito Acosta in einer
Nacht! Nur mit Mühe, Not und einem weiteren Opfer kann Bailey trotzdem
die Mumie nach New York/USA bringen. Doch er gerät völlig unter
ihren Bann und kann nur noch nach ihren Willen handeln. Als er dann Huascar
mit dem Oberpriester eines Teufelkults - Hampton Darkshire zusammenbringt,
sind die Voraussetzungen für eine gemeinsame Weltherrschaft gesetzt.
Als erstes wird eine öffentliche Drohung wahr gemacht und einige
Persönlichkeiten - trotz vollkommener Absicherung durch FBI und CIA
- umgebracht, da sich niemand der Fernhypnose von Huascar entziehen kann.
Als nächstes wird ein Armeestützpunkt unter die Gewalt des neuernannten
Komitee des Schreckens gebracht. Die Vereinigten Staaten liegen in der Hand
des Magiers, der nun weiterhin völlig ungestört seine Bluttaten
vollziehen kann! Stuart Rex, der Freund von Glorya Bailey und ehemaliger
Vietnam-Soldat, bemerkt schon in den Anfängen das Unheimliche an der
Mumie und will der Polizei Meldung machen. Diese schiebt ihn aber in eine
Irrenanstalt ab! Aber nach den ganzen Vorfällen erinnert man sich an
diesen Ex-Soldaten. Kann er den USA helfen?
Meinung:
Brian Elliot greift wieder mal nach der Weltherrschaft! Wie schon in
Band 21 treibt es der Autor hier
ganz schön wild und zögert nicht davor auch mal ganze Weltmächte
in die Knie zu zwingen! Und gerade das lässt den Leser ganz schön
staunen, zumal die Auswirkungen der Handlung plausibel erscheinen. So mach
das Lesen spaß, besonders wenn das Thema wie hier mittelamerikanische
Indiomythen den Leser persönlich interessiert und fasziniert. Ich hoffe,
Brian Elliot hat noch so ein paar Romane im Ärmel!
Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 23.04.1974
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Thema der Handlung wird in dem Cober schon gut verinnerlicht, da ja einige
klassische Maya - oder Indioskulpturen zu erblicken sind. Und der skelettierte
Untote im typischen Indio-Hohepriestergewand tut sein übriges. Recht
passend also.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
In Peru wird nahe des Titicaca-Sees eine Höhle entdeckt, in der sich
unermessliche Inka-Schätze und eine erstaunlich gut erhaltene Mumie
befinden. Professor Mitchell Steinman hat allerdings wenig Freude an diesem
Fund, denn die Mumie des Priesters Huascar erwacht nachts zu untotem Leben
und tötet ihn sowie seine Tochter und den Ausgrabungsleiter.
Der amerikanische Geschäftsmann und Millionär Fitzgerald Bailey,
der die Ausgrabungen finanziert hat, lässt die Mumie - die bei Tag in
Starre verharren muss - nach New York schaffen, wo Huascar weiter mordet.
Als Bailey herausfindet, wer hinter der Mordserie steckt, versucht er, die
Mumie zu vernichten, was diese dank hypnotischer Kräfte zu verhindern
weiß. Sie erringt Macht über Baileys Geist und zusammen mit dem
Teufelsanbeter Hampton Darkshire gelingt es Huascar, einen Teil des
Militärs unter seine Knute zu zwingen und schließlich eine
Schreckensherrschaft über New York zu errichten, bei der Menschenopfer
an der Tagesordnung sind. Während Darkshire jedoch die Weltherrschaft
anstrebt, will Huascar ein Tor in die Dämonenwelt öffnen, um die
Erde in einen Ort des Schreckens zu verwandeln.
Auch Glorya, Baileys Tochter, ist in den Bann der Mumie geraten. Ihr Freund
Stuart Rex will sich gegen das Böse stemmen und findet heraus, dass
in Peru eine Waffe existiert, mit der man die Mumie vernichten kann. Zusammen
mit dem Archäologen Andergast reist Rex zur Fundstelle der Mumie und
erfährt von der Axt des Manco Capac, des ersten Inka, die der junge
Mann unter großen Gefahren bergen kann. Mit ihr spaltet er der Mumie
den Schädel und der Schrecken ist besiegt.
Meinung:
Eigentlich finde ich es immer schade, wenn mir ein Roman nicht gefällt,
weil ich weiß, dass sich jemand vor einen Computer bzw. Schreibmaschine
gesetzt hat und eine spannende Geschichte zu Papier bringen wollte. Ein bisschen
ärgere ich mich natürlich auch, denn schließlich habe ich
für einen Roman ja auch Geld und Zeit investiert. Und ich bin mir sicher,
dass die meisten Leser den Umstand kennen, dass der Zeitaufwand für
das Lesen eines Romans proportional zu dessen schlechter Qualität steigt...
;o)
Aber genug der einleitenden Worte... Diesen Roman von Earl Warren muss ich
leider als absolute Nullnummer bezeichnen. Hier wird eindrucksvoll bewiesen,
dass unzählige Tote und die Bedrohung einer Millionenstadt wie New York
nicht ausreichen, um einer langweiligen Mumiengeschichte Spannung zu verleihen.
Dazu ist der Roman mit Charakteren bevölkert, die diesen Namen nicht
einmal verdienen und es gibt keine einzige Figur, - nicht einmal der auf
den letzten Seiten zum Helden mutierende Stuart Rex - die auch nur im Ansatz
dazu geeignet ist, den Leser mit ihr mitfiebern zu lassen.
Jetzt habe ich den Roman gelesen und bewertet - werde ihn nun aber schnell
wieder vergessen...
Besonderheit:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien am 14.06.1994 als Dämonen-Land
Band
122.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im April 2005 als Geister-Schocker
Nr.
27 Inka-Fluch'.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein Bild, das sehr gut zur Grundstimmung des Romans passt, auch wenn es keine
direkte Szene aus dem Roman zeigt. Der skelettierte Priester wirkt unheimlich
und die Steinfiguren sorgen für exotisches Flair.
Coverbewertung: