John Sinclair TB Nr. 290: Die Blut-Prinzessin
John Sinclair TB Nr. 290: Die Blut-Prinzessin


Es war ein schwarzhäutiger Kollege, der mir von dem Blutzauber erzählte, der aus Äthiopien stammte und jetzt auch bei uns in England aktiv war. Die sagenumwobene Prinzessin Nuba hatte angeblich das Blut der alten Götter Afrikas nach London gebracht - Blut, das Tote wiederauferstehen ließ. Der Fall begann auf einem nächtlichen Londoner Friedhof, wo ich dem ersten dieser Blut-Zombies begegnete, und er endete in einem Ghetto der Schwarzen, wo viele der illegal ins Land geschleusten Afrikaner unter menschenunwürdigen Bedingungen lebten. Hier traf ich sie - die Blut-Prinzessin ...


von Jason Dark, erschienen im Juni 2005, Titelbild: E.J.Spoerr

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John erhält von seinem Kollegen Amos Durban den Tipp eine Leiche zu bewachen, die vermutlich nicht so tot ist, wie sie zu sein scheint. Tatsächlich steigt die tote Frau aus ihrem Sarg. Kurz bevor John sie mit seinem Kreuz konfrontiert spuckt sie Blut. Als das Kreuz sie schließlich vernichtet, blutet sie aus sämtlichen Körperöffnungen aus. Mit Amos verabredet sich der Geisterjäger in einer Bar, wo der die nächste Untote findet und zur Strecke bringt. Hinter diesen Vorkommnissen steckt die Blutprinzessin Nuba, die aus Afrika stammt und das Blut der alten Götter in sich trägt, welches sie an Menschen weitergeben kann, um sie so zu ihren Dienern und zugleich zu Zombies zu machen. John erfährt von Amos, dass noch vier weitere Afrikanerinnen vermisst werden. Gemeinsam mit Suko fahren die Polizisten in das Viertel der Schwarzafrikaner, die zum großen Teil illegal in London wohnen. In einem Keller finden sie Nuba und ihre vier Dienerinnen. John zückt sein Kreuz und Nuba und ihre Zombies sind Geschichte.


Meinung:
08/15-Horror vom Fleißband. Diejenigen die sich auf die fremdartige afrikanische Mythologie gefreut habe, werden sicherlich enttäuscht werden, denn viel erfährt man nicht über Nuba, außer, dass sie die Tochter Meleniks ist. Die Story ist geradlinig und vorhersehbar. Woher Nuba genau stammt, wie und warum sie nach London kam, wird noch nicht einmal ansatzweise geklärt. Der Autor war vermutlich nur zu bequem über Afrika zu recherchieren, so dass eine weitere Gelegenheit verpasst wurde unseren Helden ein wenig Abwechslung zu bieten. Die Hintergrundgeschichte mit den illegal eingewanderten Ausländern und dem Kollegen, der von ihnen akzeptiert wird, hatten wir vor kurzem erst in Band 1398. Auch die Szene zu Beginn auf dem Friedhof wurde schon Dutzende Male durchexerziert. Gleichzeitig ist es aber auch die einzige Szene, die Atmosphäre vermittelt und leidlich spannend ist. Nur leider wurde dieser Abschnitt zu sehr ausgewalzt. Die klischeehaft dargestellten Gangster untermauern den schlechten Gesamteindruck nachhaltig, ebenso wie das Finale, in dem Johns Kreuz wieder mal den Sieg davonträgt. Dieses Mal ist der Geschmack über die Allmacht des Kreuzes besonders bitter, denn sonst konnte man davon ausgehen, dass sich der Autor wenigstens im Kampf gegen die fremden Mythologien etwas neues ausdenken musste. Sprachlich hat sich der Roman sowieso nicht mit Ruhm bekleckert, denn die Dialoge sind künstlich und abgehackt wie selten.


Besonderheiten:
Auf dem Klappentext wurde ein anderer Text verwendet, wie in der Vorschau, wo der Leser sofort wusste, dass es sechs Zombies sind, die Nuba zur Seite stehen. Nicht, dass es etwas ausmachen würde.



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Kommentare zum Cover:
Nuba wird zwar genauso beschrieben, nur täuscht dieser Umstand nicht darüber hinweg, dass das Bild einfach nur hässlich ist.


Coverbewertung:
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Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Beim Malen des Titelbildes hat E. J. Spoerr von einem sehr bekannten Bild von Boris Vallejo kopiert, welches unter anderem schon auf dem Cover des Buches "MIRAGE" abgebildet war. Die Frau vom Cover ist jedenfalls (mit Ausnahme einiger Kleinigkeiten) abgekupfert worden. Der Bastei-Verlag hat das Titelbild von E. J. Spoerr spiegelverkehrt verwendet, obwohl es in der Vorschau auf der Seite www.bastei.de noch andersherum angezeigt worden war.

"Mirage" von Boris Vallejo


Und da auf dem Cover des spanischen Comics "1984" (Ausgabe Nr. 9) das selbe Titelbild wie auf dem Buch "MIRAGE" verwendet wurde, war die Frau dort natürlich ebenfalls noch einmal abgebildet:

!1984" Nr. 09