John Sinclair TB Nr. 270: Die Blutgruft
John Sinclair TB Nr. 270: Die Blutgruft


Vor über 200 Jahren hatten die Mensche Rusko, den Vampir, gefangen, auf ein Schiff gebracht und ihn damit über den großen Teich in das damals noch gelobte Land Amerika geschickt. Auf einer kleinen Insel vor der Ostküste hatte Rusko, tief in einer Höhle versteckt, seine neue Heimat gefunden. In der neuen Zeit kannten nur noch wenige die alten Chroniken, die darüber berichteten. Als jedoch fünf junge Frauen verschwanden und eine davon plötzliich als Blutsaugerin in ihrer Heimatstadt erschien, da deutete alles darauf hin, dass der Vampir seine Blutgruft verlassen hatte ...


von Jason Dark, erschienen im Oktober 2003, Titelbild: Maren

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In dem amerikanischen Ort Burgess sind fünf Frauen verschwunden. Eine von ihnen, Jessica Flemming, taucht plötzlich wieder auf und tötet in ihrer Blutgier eine alte Frau, in dem sie ihr das Genick bricht weil sich ihr Opfer so wehte. Der Sheriff trifft am Tatort auf die Blutsaugerin und kann ihr nur mit knapper Not und sehr viel Glück entkommen. Das FBI schickt seinen Spezialisten für Übernatürliches Abe Douglas vor Ort. Gemeinsam mit John und Suko kann er den Sheriff vor einer erneuten Attacke der Untoten bewahren. Doch dabei wird Jessica eher unbeabsichtigt von Johns Kreuz berührt, wodurch auch die einzige Spur erlischt. Doch der Deputy bringt die Vampirjäger auf die Idee sich mit einer bestimmten Frau zu unterhalten, die sich mit der Geschichte des Städtchens hervorragend auskennt, denn in ihren letzten Minuten hat Jessica mit dem Sheriff über eine Blutgruft gesprochen und einen alten Vampir, der ihr aller Herr und Meister ist. Die alte Dame erzählt John von der Blutgruft. Vor über 200 Jahren wurde aus Europa der Blutsauger Rusko nach Amerika verschifft, weil ihm in seiner Heimat der Tod drohte. In einer Gruft auf einer kleinen Insel verborgen sollte er verharren, bis er in Sicherheit sei. Doch seine Helfer wurden durch die Wirren der Kämpfe, die auch in Amerika tobten verstreut und getötet, so dass Rusko weiter warten musste. Erst die fünf Frauen befreiten den Vampir, der sie zum Dank für seine Rettung auch zu Vampiren machte. John, Suko und Abe Douglas fahren mit einem Boot zu der kleinen Insel, wo sie dem Vampirspuk ein schnelles Ende bereiten.


Meinung:
Nach der Kurzbeschreibung zu urteilen könnte man meinen, es handle sich wieder um einen altbekannten John-Sinclair-Vampirroman nach Schema F. Das stimmt aber nur teilweise, denn der Roman besticht durch eine sehr düstere Atmosphäre. Wie der Sheriff zu Beginn die Vampirin im Haus der toten Frau trifft ist sehr gruselig gewesen. Mit dem Erscheinen der Geisterjäger erhält die Story zwar schnell etwas Vorhersehbares aber das wurde dennoch sehr schön verpackt. Besonders gefallen hat mir, dass die Opfer nicht nur zombiehafte Kreaturen waren sondern eher wie eine gewisse Justine Cavallo wirkten (oder wie ich sie gerne nenne: Justine Krawallo), denn John und seine Freunde müssen doch ein bisschen Schweiß vergießen ehe die Damen den Löffel abgeben. Allerdings hätte Suko doch mal nachdenken sollen, ehe er die Leiche eines der Mädchen über Bord geworfen hat. Es ist immerhin sehr wahrscheinlich, dass es Angehörige gibt, die ihre Leiche richtig beerdigt hätten. Auch zu Beginn gibt es eine kleine Unstimmigkeit. Als John wissen möchte, warum das erste Opfer von Jessica keine Vampirin wurde, antwortet Abe, dass er erst die Untersuchung abwarten möchte. Später vermutet John, dass Jessica erst üben musste und nicht richtig zugebissen hatte. Niemand scheint sich dabei um den Genickbruch zu kümmern, der ja für Vampire ebenfalls tödlich ist und allein dadurch eine Wiederkehr schon unmöglich ist. Ein Pluspunkt dieser Geschichte ist aber auch, dass dieses Mal eben keine Justine Cavallo hinter dem Spuk steckt. Mittlerweile wird der Sinclair-Fan ja ziemlich oft mit den Vampiren konfrontiert. Dabei kann leicht der Eindruck von Eintönigkeit entstehen, insbesondere dann, wenn immer wieder die gleiche, wenn auch faszinierende, Person hinter den Vorfällen steht. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch den Heftroman "Das Lied von Blut und Tod", welches zum selben Zeitpunkt erschienen ist. Aufgrund der oben genannten Punkte gibt es ein Kreuz Abzug. Aber es bleibt immer noch ein sehr spannender Vampirroman, der einen verregneten Herbsttag sehr kurzweilig zu gestalten vermag.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Dadurch, dass die Personen stilisiert wurden und unfertig wirken wird die Fantasie angeregt. Die nackte Frau auf dem Altar strahlt dabei eine natürliche Erotik aus und die düsteren Farben tragen ihr übriges dazu bei, dass dieses Cover zu den besseren gehört.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
In dem kleinen amerikanischen Ort Burgess verschwinden fünf Frauen. Eine von ihnen Jessica Flemming taucht wieder auf. Doch sie hat sich verändert und ist zu einem Vampir geworden. Ihr Opfer wird die alte Mrs. Prudomme, der sie das Genick bricht. Doch sie wird durch Don Rifkin, dem Sheriff der Stadt bei ihrer Tat gestört. Mit seiner Pistole verjagt er sie. Don informiert das FBI und so kommt es das sich Abe Douglas, zusammen mit John Sinclair und Suko auf nach Burgess machen. Don wird noch vor dem Eintreffen der beiden von Jessica in eine Falle gelockt. Doch er hat Glück im letzten Moment tauchen der Geisterjäger und seine Freunde auf und retten ihn. Jessica Flemming stirbt durch das Kreuz. John besucht ein Altersheim um mehr über die Stadt herauszufinden und die Blutgruft aus der Jessica Flemming entsprungen ist. Alle 5 Frauen haben in dem Heim gearbeitet. Von Elena Bancroft erfährt er die Geschichte um Rusko den Vampir der auf eine einsame Insel in der Nähe von Burgess gebracht worden ist. Die 5 Frauen waren zu neugierig von den Geschichten der Elena Bancroft geworden und mussten ihn befreit haben. Danach ist wohl jede von ihnen sein Opfer geworden. John, Abe und Suko machen sich auf den Weg zu der Insel um Rusko und seiner Frauenmeute das Handwerk zu legen.


Meinung:
Eines muss man Jason Dark lassen, Vampirgeschichten kann er schreiben. Auch diese hier ist wieder eine fesselnde Geschichte und das Ganze ohne Justine Cavallo und Dracula 2. Mein Fazit: In Zeiten wie diesen wo man schon mal mit so manchem Kreuz geizt, weil die Geschichten nicht so spannend sind ist es immer wieder schön auch mal 5 Kreuze zu vergeben. Dem komme ich auch nach. Die Geschichte war von vorne bis hinten spannend, gut es gab wieder ein paar unnötige Gespräche, doch beim Kampf mit den Vampiren ging alles ganz schnell. Normal redet John ja immer noch ganz gerne 10 Seiten lang mit seinem Gegner. :-). Da er es hier aber mit insgesamt 6 Gegnern zu tun hatte, war Tempo angesagt und das tat der Geschichte ganz gut. Endlich kam auch mal wieder Abe Douglas in einer Geschichte vor, ich hatte mich schon gefragt was aus dem FBI Agenten geworden ist. Es war ein schönes Wiederlesen und hoffentlich dauert es diesmal nicht so lange bis er mal wieder auftaucht.


Besonderheiten:
Abe Douglas kommt endlich mal wieder zum Einsatz!


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Titelbild bekommt von mir 5 Kreuze. Eine sehr schöne Zeichnung in Zeiten wo man bei so manchen Cover merkt das es am Computer erstellt wurde. Bei diesem scheint das nicht der Fall zu sein, und das Bild kommt gleich viel besser rüber.


Coverbewertung:
5 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Taschenbuch kommen von Michael Schick:
Auf dem Cover des John Sinclair Taschenbuchs Nr. 270 wurde ein Vampir dargestellt, welcher auch schon auf der deutschen Ausgabe des Vampirella-Magazins Nr. 9 abgebildet war.

Vampirella-Magazins Nr. 9


Der Vampir wurde auch auf der amerikanischen Ausgabe des VAMPIRELLA Magazin (Nr. 81) verwendet. Dort wurde das Bild allerdings abgewandelt und es wurde ein ganz anderer Hintergrund als auf der deutschen Ausgabe des Vampirella-Magazins verwendet. Auch der Umhang des Vampirs unterscheidet sich dort sowohl vom John Sinclair Cover als auch vom Cover des deutschen Vampirella-Magazins.

Vampirella Nr. 81


Und auch auf dem Warren-Fanzine "Spooky" (Nr. 1 / Vol. 2) war der Vampir schon abgebildet:

Warren-Fanzine "Spooky" (Nr. 1 / Vol. 2)


Die Frau vom John Sinclair Titelbild wurde auch schon auf diesem Vampira Cover verwendet und sogar die beiden Steinaltare ähneln sich:

Vampira Nr. 26: Lilith x 2 = ?