John Sinclair TB Nr. 267: Luzifers Kathedrale
Die einsame Kirche stand auf der Insel Hoy. Menschen betraten sie längst
nicht mehr, denn es ging die Sage um, dass der Teufel sie entweiht hatte.
Der Reporter Ian Warren ging diesem Gerücht nach. Lange lebte er nicht
mehr. Man fand ihn tot und auf schlimme Art und Weise gefoltert. Von nun
an war ich gefordert. Angetrieben von meinem Freund Bill Conolly statteten
wir der Insel einen Besuch ab und erlebten in Luzifers Kathedrale eine der
schlimmsten Nächte unseres Lebens ...
von Jason Dark, erschienen im Juli 2003, Titelbild: Johnny Chris
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John und Bill fliegen auf die Insel Hoy, wo eine verlassene und entweihte
Kirche steht, in der Bills Kollege Ian Warren ermordet wurde. Der Reporter
wurde mit glühendem Stacheldraht umwickelt. In der Kathedrale wird John
von einem Schatten angegriffen, der sich in ein echsenartiges Monstrum
verwandelt. Mit Silberkugeln kann John das dämonische Wesen vernichten.
Anschließend machen der Oberinspektor und der Reporter die Bekanntschaft
mit Julian McBell, der ebenfalls zur Kathedrale kam, um dem Spuk ein Ende
zu machen, da er bei seinem ersten Besuch in der verlassenen Kirche beinahe
ein Opfer des Echsenmonsters wurde. John entschließt sich noch einmal
allein in die Kirche zu gehen, da er gemerkt hat, wie sein Kreuz reagierte.
Bill und Julian sollen vor dem Gemäuer Wache stehen. Allerdings werden
sie von den Dorfbewohnern überwältigt, welche die beiden Männer
mit glühendem Stacheldraht töten wollen, um den untoten Kapitän,
welcher in der Kathedrale haust und der sie vor Hunderten von Jahren entweihte
als man ihn wegen Teufelsanbetung folterte und umbrachte, zu besänftigen.
John, der sich derweil die Monsterstatuen auf dem Dach betrachtete und
feststellte, dass sie ein unheiliges Leben besitzen, kann, nachdem er eines
der Monster mit einer Silberkugel vernichtete, Bill und den Schäfer
Julian retten. Dabei muss er den Anführer der Dörfler in Notwehr
erschießen. Dann erscheint der untote "Drahtzieher", den Bill mit
Silberkugeln voll pumpt. Die Geschosse können den Unheimlichen zwar
zeichnen aber nicht vernichten. Das besorgt Johns Kreuz, welches
selbständig reagiert und sowohl Luzifers Zombie, als auch das Böse
allgemein, das in der Kirche und in den Steinfiguren haust zerstört.
Meinung:
Dieses Buch bietet eine kurzweilige Unterhaltung aber leider nur wenig Neues.
Die entweihte Kirche und den untoten Teufelsanbeter hatten wir schon fast
so häufig, wie die verblendeten und verschlossenen Dorfbewohner. Auch
der Text auf der Rückseite wurde meines Erachtens ein wenig
übertrieben, wenn da steht, dass John und Bill in Luzifers Kathedrale
eine der schlimmsten Nächte ihres Lebens erlebten. Das, und der Titel
des Romans, haben mich in den Irrglauben versetzt hier mal wieder einen kleinen
Auftritt von Luzifer persönlich erleben zu dürfen - aber Pustekuchen.
Die lebenden Steinfiguren sind eine ganz nette Einlage um die Handlung ein
bisschen aufzupeppen und auch der untote Kapitän ist eine richtiggehend
altmodische Gruselfigur: Ein von schlimmen Brand- und Stichwunden gezeichneter
Zombie mit toten Augen und blutigen Lippen - herrlich. Gut fand ich auch,
dass die Dörfler nicht von der bösen Macht beeinflusst wurden,
sondern aus eigenem Antrieb handelten und auch den ersten Mord begingen.
So wurde anschaulich dargestellt, wie weit Menschen in ihrem Wahn oder in
ihrem Irrglauben gehen können. Zwei kleine Ungereimtheiten hätte
ich aber dennoch anzumerken: Zum einen antwortet Bill auf die Frage des
Schäfers, ob er gehen solle mit dem Satz: "Mitgefangen, mitgehangen."
Hm, eigentlich müsste Bill doch froh sein, wenn der Mann von alleine
anbietet zu verschwinden und er damit aus der Schusslinie gerät. Der
andere Punkt ist, kurz bevor die Dörfler auftauchen, unterbreitet Bill
dem Schäfer seine Vermutung, dass die Dorfbewohner wohl erscheinen
könnten, um die Fremden zu vertreiben oder sogar zu töten, wie
sie es mit Ian Warren gemacht haben. Gut kombiniert. Obwohl keinerlei
Ansatzpunkte vorhanden waren, dass die Dörfler gemeinsam hinter dem
Mord stecken, geht er erst mal davon aus, weil sie nicht bereitwillig über
das Gemäuer Auskunft geben wollten. Schmunzeln musste ich auch über
Johns Gedankengänge, dass er wie ein "rächender Flaschengeist"
aus der Kathedrale erscheinen würde, um die Dörfler an den Morden
zu hindern. Wieso, um alles in der Welt, denn ein Flaschengeist??? Trotzdem
ist das Buch sehr spannend geschrieben worden und fängt die unheimlich
Atmosphäre dieses düsteren Gebäudes hervorragend ein, so dass
ich guten Gewissens hier drei Kreuze vergebe.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
Die Insel Hoy. Der Ort Lyness. Der Schäfer Julien McBell sucht in einer
Kathedrale die sich in der Nähe des Ortes befindet Schutz vor einem
Unwetter. Die Kirche wird auch als Luzifer´s Kathedrale in dem kleinen
Ort beschrieben und es sollen unheimlich Dinge dort passieren. Und wirklich,
nur kurz nach dem Betreten des Gebäudes macht Julien die Begegnung mit
einem echsenähnlichen Monster. Fast hätte er mit seinem Leben
abgeschlossen, doch im letzten Moment gelingt ihm die Flucht. Bei einem Blick
zurück auf die Kathedrale sieht er über ihr kurz eine schlimme
Fratze am Himmel. Zurück zuhause beichtet er seiner Frau was er gesehen
hat, gemeinsam entscheiden sie das etwas unternommen werden müsse, doch
wollten sie erst ein mal das Geschehene für sich behalten. Nur einen
Tag später befanden mein Freund Bill und ich uns zufällig auch
in der selben Kathedrale. Wir wollten den Tod eines Bekannten von Bill
aufklären. Ian Warren hatte von der Kirche gehört und wollte den
Gerüchten auf den Grund gehen. Doch er bezahlte seine Neugierde mit
dem Tod. Man fand ihn in glühendem Stacheldraht gewickelt tot in der
Kathedrale. Nun wollten wir der Sache auf den Grund gehen. Und wirklich,
kaum hatten wir die Stätte Luzifers betreten, reagierte mein Kreuz auch
schon leicht. Wir durchsuchten die Kathedrale und in einem der oberen Stockwerke
wurde ich plötzlich von dem echsenähnlichen Monster angegriffen.
Doch in einem kurzem heftigen Kampf konnte ich es mit meiner Baretta vernichten.
Plötzlich betrat eine fremde Person die Kathedrale, sie war bewaffnet
mit einem Holzkreuz. Wollte er etwa auch gegen das Unheil vorgehen. Wir
verließen gemeinsam die Gruselstätte und erfuhren das es sich
bei dem Fremden um Julien McBell handelte und er erzählte uns was ihm
widerfahren ist in der letzten Nacht. Auch erhielten wir von ihm Hinweise
auf die Mörder von Ian Warren. Es sollten wohl einige Bewohner aus dem
Ort Lyness gewesen sein, die ihn geopfert oder getötet hatten, um das
Grauen in der Kathedrale zu vertuschen. Wir beschlossen uns zu trennen. Bill
und Julien würden draußen bleiben und ich würde allein in
die Kirche gehen, um mich dem Bösen zu stellen das in ihr Lauerte. Es
erwies sich als schlau die beiden draußen, zu lassen, denn die Bewohner
von Lyness waren schon unterwegs, um uns als weitere Zeugen aus dem Weg zu
räumen. Bill und Julien mussten handeln, sonst wäre ihr Leben in
Gefahr gewesen. Bill versteckte sich, und kam im letzten Moment wieder hervor,
bevor die Gruppe Julien etwas antun konnte. Mit seiner Pistole hielt er ihren
Anführer Luke Plummer unter Kontrolle. Doch da halten plötzlich
Schüsse aus der Kathrdrale durch die Nacht, die von mir abgegeben wurden
um auf eines dieser Monster zu schießen. Ich konnte ja nicht ahnen
was ich damit anrichte. Bill war abgelenkt und wurde von Plummer
überwältigt. Julien und er wurden bewusstlos geschlagen, gefesselt
und von der Gruppe in die Kathedrale geschleppt. Langsam kamen Bill und auch
Julien wieder zu sich, und sie sahen das sie genauso wie Ian mit glühendem
Stacheldraht zu Tode gefoltert werden. Plummer teilte den beiden mit, warum
die Bewohner so handelten. In der Vergangenheit, wurde in dem Kloster ein
Kaptän von den Bewohnern von Lyness brutal hingerichtet. Doch er hatte
sich dem Teufel verschworen und konnte so die Kirche unter seine Kontrolle
bringen. Jetzt Jahrhunderte später wollte er Opfer, ansonsten würden
die Bewohner seine Rache spüren. Nach Ian, sollten nun Bill und Julien
als Opfer folgen. Doch Luke hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der
Wirt war ich. Nachdem ich einen seiner Leute ausgeschaltet hatte, trat ich
nach unten in die Halle und kehrte die ganze Notlage zu unseren Gunsten um.
Ich zwang sie Bill und Julien loszubinden. Plötzlich erschien die Gestalt
des Kaptäns und Plummer nutzte den Überraschungsmoment mich
anzugreifen. Mit einer Kugel aus meiner Waffe wurde er tödlich
Niedergestreckt. Auch der Kapitän musste sein Leben aushauen, und wurde
von mir und Bill mit unseren Pistolen bearbeitet. Endgültig vernichtet
wurde er durch mein Kreuz. Der Fluch war von der Kathedrale genommen, und
alle Untiere in ihr vergingen mit. Nachzutragen bleibt das dem Toten Plummer
sämtliche Schuld zugeschoben wurde, und die restlichen Bewohner kamen
ohne Strafe davon. Leider!
Meinung:
Ein Woche ohne Sinclair! Unvorstellbar. Und da ich das Romanheft für
diese Woche schon durch hatte, dachte ich mir, ich gönne mir mal ein
Taschenbuch. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn es viele stören
wird, das es wieder mal um einen Rachedämon geht und geblendete Bewohner
eines Dorfes, muß ich zugeben das ich grade solche Geschichten mag.
Gut wäre für den Roman wenn man am Anfang die Vorgeschichte des
Kapitäns auf einigen Seiten hätte miterleben können, das
hätte den Roman noch spannender gemacht. Leider sind die TB und auch
die Romanhefte auf eine bestimmte Länge festgelegt und deshalb war wohl
kein Platz mehr für so etwas. Warum eigentlich diese Festlegung auf
eine bestimmte Anzahl an Seiten? Mein Fazit: Ich hätte dem Roman ohne
weiteres 5 Kreuze gegen, doch ein fetter Logikfehler sorgt für ein Kreuz
Abzug. Wenn ich der Gruppenführer der Männer aus Lyness gewesen
wäre, hätte ich jemanden losgeschickt in der Kathedrale nach Sinclair
zu suchen, erst Recht nach dem aus ihr Schüsse kamen. Doch das war Plummer
ganz egal und sie sind sogar noch ohne Bedenken in die Kathedrale reingegangen,
um Bill und Julien zu opfern. Deshalb wird die Geschichte aber nicht so viel
schlechter, und es reicht dicke für 4 Kreuze. Dieses TB war das dritte,
das ich in 13 Jahren Sinclair gelesen hatte (bitte nicht steinigen), und
eine durchaus positive Erfahrung. Ich sollte doch mal öfters zugreifen,
doch leider macht mir die mangelnde Zeit wohl einen Strich durch die
Rechnung.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Ein Hinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Monster aus dem Titelbild wurde eindeutig von den "Tanz der Teufel"-Filmen
inspiriert: