John Sinclair Nr. 1361: Sheilas Horrorzeit
In Bill Conollys Augen schimmerten Tränen. Seine Wangenmuskeln zuckten.
Er stand auf dem Feld wie ein Mensch, dem alles genommen worden war, was
in seinem Leben bisher gezählt hatte. Er war einfach hilflos. So sahen
wir ihn, als wir auf ihn zugingen. Suko, der neben mir herschritt,
schüttelte den Kopf. "So habe ich Bill noch nie erlebt. Der ist fertig."
Bill sah uns kommen und rieb über seine Augen. Dabei warer bemüht,
sich zusammenzureißen, was jedoch nicht klappte. "Sheila", flüsterte
er und deutete dabei auf den Morris mit der zerbeulten und eingedrückten
Kühlerschnauze. "Er hat es geschafft und Sheila entführt."
von Jason Dark, erschienen am 09.08.2004, Titelbild: Del Nido
Rezension
von neo09:
Kurzbeschreibung:
(Teil 2) Infolge der Entführung Sheila Conollys durch Saladin leitet
Scotland Yard eine Fahndung ein, die aber zunächst ergebnislos
verläuft. Die Entführte selbst wird in eine ländliche Gegend
nahe Londons verschleppt und in einem Stall durch von Saladin beeinflusste
Hausschweine in Schach gehalten. Mithilfe einer weiteren Hypnose beabsichtigt
Saladin, Sheila Conolly mit einer Sprengstoffkette versehen zum Londoner
Millennium Eye, einem gigantischen Riesenrad, zu schicken und dieses durch
ein Selbstmordattentat in die Luft zu jagen. Auf dem Rummelplatz wird Sheila
Conolly rechtzeitig von zwei Polizisten erkannt, die unmittelbar darauf Scotland
Yard verständigen. In einem dramatischen Showdown gelingt es John Sinclair
zu Sheila in eine der Gondeln des Riesenrads zu klettern und ihr den
Sprengstoffgürtel abzunehmen. Der Versuch Saladins, Sheila Conolly zum
Auslösen der Bombe zu manipulieren, scheitert aufgrund des beherzten
Eingreifens Sukos, der den Hypnotiseur zunächst überwältigen
kann. Bei dem Versuch, John Sinclair zu Hilfe zu kommen, gelingt Saladin
letztendlich die Flucht.
Meinung:
Nun ja. Man kann nicht behaupten, dass die Fortsetzung gegenüber dem
ersten Teil inhaltlich und spannungsbezogen abflacht, wie es doch so häufig
bei Zweiteilern der Fall ist. Aber um der Ironie zuvor zu kommen, der erste
Teil war ja eh nicht DER Bringer. Besonders gut hat mir die Schilderung des
Showdowns gefallen. Fast schon in James-Bond-Manier erklimmt John Sinclair
gerade noch rechtzeitig die Gondel des Riesenrads und rettet sowohl Sheila
als auch die weiteren Besucher vor dem Desaster. Darüber hinaus gewinnt
man immer mehr den Eindruck, dass Saladin gewisse Ähnlichkeit in seiner
Skrupellosigkeit mit einem gewissen Osama Bin Laden gewinnt: geisteskrank,
morbide, lebende Zeitbombe, opportunistisch. Die Beeinflussung der Schweine
wiederum erinnert an dem Film "Hannibal" mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle.
Insgesamt gesehen lässt sich der Roman wirklich flüssig lesen,
ist spannend geschrieben. Nervtötend ist erneut allerdings die wachsende
Anzahl von Tippfehlern.
Besonderheiten:
Saladin ist sogar in der Lage, per Hypnose Tiere zu beeinflussen.
2 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Hat rein gar nichts mit dem Roman zu tun und wirkt absolut uninspiriert und
langweilig.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Sheila wird von Saladin mit einem Sprengstoffgürtel in das Riesenrad
"Millenium Eye" geschickt. Dank eine großangelegten Fahndung finden
John und seine Freunde die Entführte und während Saladin noch knapp
entkommen kann gelingt es John Sheila rechtzeitig den Gürtel abzunehmen
und in die Themse zu schleudern.
Meinung:
Anhand der Kurzbeschreibung merkt man schon, dass in diesem Roman nicht allzu
viel passiert. Allerdings habe ich eine Szene im Roman verschwiegen, die
an sich recht spannend und interessant war, für die eigentlich Handlung
aber wenig relevant ist. Denn erstmals hat Saladin bewiesen, dass er auch
Tiere unter seinen Bann zwingen kann, in diesem Fall sind es Schweine, die
er auf seine Feinde hetzt. Besonders witzig sind da einige Sätze die
den Kampf mit den Biestern schildern. Wie z.B.: Wenn wir genau hinschauten,
sahen wir auch die Bewegungen am Ende des Felds und gingen davon aus, dass
dort kein Schwein überleben würde. Leider gibt es im Verlauf
des Kampfes mit den Schweinen wieder einen Logikfehler zu entdecken, denn
plötzlich meint John Sukos Stab würde bei Tieren nicht wirken,
sondern nur bei Menschen. Aber in früheren Heften und Taschenbüchern
schafft er es, sogar Gegenstände zu stoppen (siehe
TB 006 "Die
Rache der Horror-Reiter"). Tiere scheinen aber einen besonderen Status zu
haben und noch unter Dämonen zu stehen, denn selbst der Schwarze Tod
kann durch den Stab gestoppt werden. Ansonsten ist der Roman flüssig
geschrieben und die Verzweiflung der Freunde wird passend beschrieben.
Dafür unterlaufen Jason hier wieder zwei klassische Fehler in der
Dramaturgie, denn jeder Sinclair-Leser konnte sich denken, dass Sheila
überlebt, und dass kein so berühmtes Wahrzeichen zerstört
wird. Zudem ist der gesamte Zweiteiler auch kein richtiger Grusel-Roman sondern
eher ein parapsychologischer Krimi. Außer Saladins besonderer
Fähigkeit gibt es nämlich keine übernatürlichen Elemente.
Der Bann des Hypnotiseurs wird dieses Mal auch nicht durch das Kreuz
gelöscht, sondern allein durch die Tatsache, dass Sheilas Aufgabe
erfüllt wurde, auch wenn der Gürtel über der Themse in der
Luft explodierte. Eine kleine Hoffnung birgt ein Gedankengang von Bill, der
kurzzeitig an Mandra Korab denkt und damit beweist, dass Jason den Inder
noch nicht völlig vergessen hat.
Besonderheiten:
Saladin gelingt es auch Tiere zu hypnotisieren.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Roman zu tun und lässt einen
Auftritt der Vampire vermuten, auf den der Leser aber vergeblich wartet.
Eine Fotografie des "Millenium Eye" wäre fast schon sinnvoller und billiger
gewesen. Für einen anderen Roman wäre das Bild aber nicht schlecht
gewesen.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John und Suko leiten sofort eine Fahndung nach der entführten Sheila
ein, die zuerst jedoch ohne Erfolg bleibt. Eine erste heiße Spur
führt zu einer verlassenen Farm, die Saladin als Versteck ausgesucht
hatte, inzwischen allerdings wieder verschwunden ist. Dafür müssen
sich John, Suko, Bill und weitere Polizisten mit dem Erbe des Hypnotiseurs
herumschlagen: mit hypnotisierten Schweinen, die Saladin als eine Art "Wachhunde"
zurückgelassen hat. Saladin ist unterdessen wieder in London, und schickt
Sheila mit einem ganz besonderen Auftrag zum "Millenium Eye", dem Riesenrad
an der Themse: Sie soll sich und andere Menschen mit einem mit Sprengstoff
gefüllten Gürtel in die Luft jagen, während sie in einer Gondel
des Rades sitzt. Durch die von Sir James eingeleitete Fahndung fällt
Sheila zwei Polizisten auf, so dass John, Suko und Bill fast noch rechtzeitig
am Riesenrad erscheinen. John kann sich zu Sheila in die Gondel klettern
und ihr den Gürtel abnehmen. Er explodiert in der Luft, richtet aber
keinen Schaden an. Saladin wird zwar von Suko in der Nähe des Riesenrades
überwältigt, kann aber in dem Durcheinander, das die Explosion
angerichtet hat, entkommen
Meinung:
Laaangweilig
.!!! Auch nach der Lektüre dieses Romans bleibe ich
dabei, dass aus dieser Geschichte ein spannender Einzelroman geworden wäre.
Für einen Zweiteiler hat es einfach nicht gereicht; dafür gibt
es einfach zu viel Leerlauf und langweilige Szenen. Richtige Spannung wurde
allerdings auch durch die Vorschau im letzten Heft verhindert, denn die Frage,
was Saladin mit Sheila vorhat, wäre das einzige gewesen, das mich hier
interessiert hätte. Und dass Sheila den Anschlag überlebt, war
ja wohl klar. Und dass Tiere bei dem Wort Topar' nicht reagieren, ist
mir auch ganz neu
:o)
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild an sich gefällt mir sehr gut, hat aber rein gar nichts mit
dem Roman zu tun.
Coverbewertung:
Rezension
von Alex
Matysik:
Kurzbeschreibung:
Saladin verschleppt Sheila in einen Stall, wo er ihr zum einen aufzeigt,
dass er mit seinen hypnotischen Fähigkeiten sogar Tiere unter seine
Kontrolle bringen kann, in diesem Fall Schweine. Zum anderen offenbart er
ihr seinen Plan: Sheila soll sich im Millenium Eye mit Hilfe eines
Sprengstoffgürtels in die Luft jagen, ein klassisches Selbstmordattentat.
Doch dieses kann von John verhindert werden, der buchstäblich im letzten
Moment auftaucht und Sheila von dem Sprengstoffgürtel befreien kann.
Meinung:
Der zweite Teil läuft auf dem gleichen Niveau des ersten Teils.
Flüssig geschrieben kommt er ohne große Spannung aus. Auf
mögliche Überraschungen, wie es der Tod von Sheila hätte sein
können, wird verzichtet. Zudem stellte sich mir die Frage, wieso Sheila
so plötzlich aus dem Bann Saladins befreit wurde und ist sie jetzt
endgültig davon befreit oder kann der Hypnotiseur sie nochmals unter
seine Knute zwingen? Fazit: Gelesen und schnell wieder vergessen.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein Zusammenhang zum Roman ist absolut nicht erkennbar und von del Nido gibt
es Bilder, die mir eindeutig besser gefallen als dieses.
Coverbewertung: