John Sinclair Nr. 1328: Die Lust und der Tod
Ich wurde verfolgt, aber ich sah den Verfolger nicht! Oder es war eine Einbildung
aufgrund der Hitze, denn ich glaubte auch nicht, dass mir irgendwelche Geister
auf den Fersen waren, aber ich hatte einen gewissen Beweis erhalten. Eine
laufende Musiksendung war mitten im Programm unterbrochen worden. Ich hatte
eine krächzende Stimme gehört, jedoch nicht herausgefunden, ob
sie nun von einer Frau oder einem Mann stammte. Aber eingebildet hatte ich
mir die Stimme nicht ...
von Jason Dark, erschienen am 22.12.2003, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird auf der Rückfahrt von einem Seminar von einer Stimme
aus dem Radio darum gebeten eine Frau namens Bea Hunt zu schützen. Er
ruft sogleich Jane Collins an, ob sie oder die Horror-Oma eine Frau dieses
Namens kennen bzw. kannten. Jane Collins muss den Geisterjäger
enttäuschen, doch im Internet wird die Detektivin fündig. Beatrice
Hunt ist die Direktorin eines Londoner Kunstmuseums, wo zur Zeit eine Ausstellung
mit dem Titel "Die Metaphysik in der Kunst" stattfindet. Unter anderem wird
eine Plastik aus sieben nackten Frauenkörpern, welche einen
übergroßen Totenschädel darstellen, ausgestellt. Jane Collins
informiert John darüber, der beschließt, direkt zum Museum zu
fahren. Zuvor aber bemerkt er einen Schatten, der auf seinem Rover landet
und sich als nackter Frauenkörper herausstellt. Jane Collins will sich
ebenfalls in dem Museum umsehen und ruft dort an. Bea Hunt befindet sich
tatsächlich zu später Stunde noch in dem Gebäude und der
Detektivin gelingt es die Frau zu einem Treffen zu überreden. Dort
führt sie Direktorin zu dem Totenschädel mit den lebensgroßen
Frauenkörpern. Jane stellt fest, dass die Körper leben. Plötzlich
erscheint auch der Künstler auf der Bildfläche, Gerard Duval. Dieser
erklärt Jane, dass diese Frauen Hexen waren, die er in eine magische
Starre versetzt hat. Auch Jane will er zu einem Kunstwerk verarbeiten und
betäubt die Detektivin kurzerhand. Derweil ist auch John Sinclair im
Museum eingetroffen. Der Nachtwächter, der von Duval auf den Oberinspektor
angesetzt wurde, wird von John in Notwehr angeschossen. Auch John findet
das dämonische Kunstwerk und kann die Hexen mit Hilfe seines Kreuzes
aus der Starre befreien. Daraufhin erscheinen auch die Hexengeister der Frauen.
Gerard Duval, der in der Zwischenzeit Jane Collins mit einer Hexensalbe einreibt,
welche die Detektivin in die selbe Starre wie die sieben Hexen versetzen
soll, spürt, dass sein Kunstwerk zerstört wurde. Er rennt in den
Ausstellungssaal, wo sich die Hexengeister sofort auf ihren Peiniger
stürzen, um sich an ihm zu rächen. John will ihn mit dem Kreuz
retten, doch die Frauen halten ihn fest und so stirbt Duval einen grauenhaften
Tod. Beatrice, die von Jane überwältigt wurde, hat darüber
den Verstand verloren. Die Frauen und ihre Geister dagegen haben das Weite
gesucht.
Meinung:
Solide geschrieben, aber kein Meilenstein der Sinclair-Geschichte. Eher ein
gewöhnlicher Durchschnittsroman dessen Handlung vor sich
hinplätschert, allerdings ohne dass mir dabei langweilig wurde. Irgendwie
fand ich die Idee mit dem Totenschädel aus Frauenleibern faszinierend,
obwohl man sich die Lösung, dass die Frauen Hexen sind auch denken konnte.
Aber wenigstens, war dies nicht noch ein Lady Sarah-Gedenkroman, wie ich
zunächst befürchtete, als John vermutet, dass die Stimme aus dem
Radio auch der Geist der Horror-Oma sein könnte. Dann hätte der
Roman kein einziges Kreuz von mir erhalten. Dass John und Jane, mal abgesehen
von den Schurken, die einzigen Protagonisten dieser Geschichte waren, ist
ein eher ungünstiger Schachzug des Autors gewesen, denn dass Jane wirklich
in Gefahr war, habe ich nie glauben können, schon gar nicht, wenn erst
kurz zuvor jemand aus dem Sinclair-Team gestorben ist. Natürlich wäre
es erst recht ein Schock, wenn aus heiterem Himmel noch jemand stirbt, besonders,
wenn der Täter eben nicht zu den großen Gegnern gehört. Aber
dazu wird sich Jason Dark mit Sicherheit nicht hinreißen lassen, obwohl
wir so etwas Ähnliches ja mit Zebulon alias Barry F. Bracht schon erlebt
haben. Aber Bracht war ja ein ziemlich kleines Licht und gehörte zum
weiteren Bekanntenkreis und nicht direkt zum Team. Bevor ich völlig
den Faden verliere, möchte ich noch mal auf die Hexen zurückkommen.
Die Idee mit den Geistern und auch mit der Hexensalbe fand ich gar nicht
schlecht. Begrüßen würde ich auch ein Wiedersehen mit den
sieben Hexen, denn vernichtet wurden sie ja nicht. Da könnte man eine
schöne Verbindung mit Lilith, Assunga und/oder Justine Cavallo herstellen,
denn gerade letztere benötigt ja jede Hilfe, die sie kriegen kann.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wieder eines der schlechteren Ballestar-Werke. Wenn ich nicht gewusst
hätte, dass die Frauen einen Totenschädel bilden sollen, hätte
ich schon meine Schwierigkeiten gehabt selbigen in diesem Kunstwerk zu erkennen.
Aus der Ferne betrachtet ist das zwar möglich, aber dennoch sieht das
Gebilde dann eher wie ein Affenschädel oder der Totenkopf eines
Urzeitmenschen aus, was an der niedrigen (oder besser gesagt, gar nicht
vorhandenen) Stirn liegt.
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair befindet sich auf dem Rückweg nach London von einem Lehrgang,
als ihn merkwürdige Geräusche aus dem Radio aufhorchen lassen.
So vernimmt er den Namen Bea Hunt. Er schaltet Jane Collins ein, damit diese
heraus findet was es mit dem Namen auf sich hat. Sie stöß auf
ein Museum, in dem Bea arbeitet und in dem eine merkwürdige Skulptur
steht (siehe Titelbild). Währen Jane sich mit Bea verabredet, erblickt
John ein Abbild dieser Skulptur am Himmel. Sofort macht auch er sich auf
den Weg ins Museum, denn die Zeit drängt, da Jane genau in die Falle
eines verrückten Künstlers laufen soll. Wird es John gelingen Jane
zu retten?
Meinung:
Mein Fazit: Wieder einmal ein Roman von dem man sagen kann, dass er nicht
schlecht war, aber auch kein Reißer. Ich denke 3 Kreuze sind hier gerecht
angebracht. Freunde der Körperwelten Ausstellung werden durchaus ihren
Spaß an dem Roman haben, wobei dieses Thema eigentlich nur am Rande
aufgegriffen wird. Die Idee mit der Hexensalbe, ist eigentlich nicht schlecht.
Könnte man daraus nicht eine neue Waffe für John entwickeln um
seine Gegner zu bannen, z. B. eine mit Hexensalbe gefüllte Pistole.
Eine neue Waffe wäre echt nicht schlecht für John. Die Szene in
der Jane mit der Salbe einbalsamiert wird, konnte ich mir ganz gut vorstellen
und sie war auch eine der spannendsten Stellen im Roman, wobei klar war das
John sie retten würde. Bleibt nur die Frage: Wiese werden die Hände
des Künstlers und die von Bea nicht steif, als sie in die Salbe fassen?
Bei Jane beginnt sie doch sofort zu wirken. Ein Frage die mir wohl keiner
beantworten kann.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild ist diesmal von einem Kunstwerk von Salvatore Dali adaptiert.
Es ist schon irgendwie faszinierend anzusehen und man schaut es sich gerne
mehrmals an. Da es aber geklaut ist, gebe ich hier nur 3 Kreuze.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John wird eines Abends durch eine Stimme im Autoradio auf die Museumsdirektorin
Bea Hunt aufmerksam gemacht. Die unheimliche Stimme bittet den Geisterjäger
eindringlich, sich um Bea zu kümmern, da sie "noch sehr wichtig" sei.
Mithilfe von Jane Collins kommt John an die Adresse des Museums, das ein
ganz besonderes Exponat in seinen Räumen präsentiert: eine Skulptur,
die einen aus sieben Frauenkörpern geformten übergroßen
Totenschädel darstellt. Jane Collins kommt vor John im Museum an und
will mit Bea Hunt sprechen. Dabei stellt sich heraus, dass Bea Hunt gar kein
Opfer, sondern mehr Täter ist. Sie arbeitet mit dem Schöpfer des
Totenschädels, Gerard Duval, zusammen. Die Skulptur wurde nämlich
nicht, wie offiziell behauptet, aus Marmor geschaffen, sondern aus den echten
Körpern von sieben Hexen, die zwar noch leben, aber durch eine Hexensalbe
in einer magischen Starre gehalten werden. Nun soll auch Jane ein Opfer der
Salbe und zu einem menschlichen Kunstwerk werden. Bea Hunt und Gerard Duval
überwältigen die Detektivin und beginnen, sie mit der Salbe
einzureiben. Inzwischen ist auch John am Museum eingetroffen und kann die
Ausstellungsräume betreten, nachdem er den Nachtwächter des Museums
ausgeschaltet hat. Er findet den Totenschädel und löst die magische
Starre durch das Kreuz. Die Leiber der Frauen sind wieder beweglich, aber
ihre Geister, die John auf das Museum aufmerksam gemacht haben, sind noch
frei und stürzen sich auf Gerard Duval, um ihn zu töten. John kann
das nicht verhindern, weil die Frauen ihn festhalten. Allerdings ist er in
der Lage, die beginnende Starre bei Jane durch das Kreuz zu lösen. Bea
Hunt ist über die Ereignisse wahnsinnig geworden.
Meinung:
Der Reiz dieses Romans liegt eindeutig in dem besonderen Kunstwerk, dass
auf der Titelseite abgebildet ist. Ansonsten bietet die Handlung nicht viel
Neues, Jane begibt sich in Gefahr und John muss sie retten. Dafür hat
mir in diesem Roman gut die Beschreibung der Atmosphäre des Super-Sommers
2003 gefallen. Da konnte ich die Hitze fast noch mal spüren. Dass die
Stimme zu Beginn des Romans sagt, John müsse Bea retten, wird später
überhaupt nicht mehr erwähnt. Ich habe mir einfach gesagt, dass
dies ein Trick der Hexen war, um John überhaupt ins Museum zu locken.
Aber es wäre nicht schlecht gewesen, das noch mal in ein oder zwei
Sätzen zu erwähnen. Alles in allem ein guter Durchschnitt.
2 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt den Totenkopf aus Frauenkörpern. Dabei ist das Bild
eine genaue Kopie des Bildes von S. Dali. Allerdings stören bei der
Ballestar-Zeichnung die verwesten Körper den Eindruck eines
Totenschädels. Und in der Geschichte wird diese Verwesung auch nicht
erwähnt.
Coverbewertung:

Zu diesem Titelbild kamen insgesamt sechsmal derselbe Hinweis, so das ich
hier allen Dank sagen möchte.
Der Ursprung liegt in einem Werk von Salvador Dali das den Titel "In Voluptate
Mors" trägt.
Auf dem Poster des Horrorfilms "THE DESCENT" wurde die gleiche Idee
übrigens noch einmal verarbeitet: