John Sinclair Nr. 1287: Wiedersehen im Jenseits

John Sinclair Nr. 1287: Wiedersehen im Jenseits


Sheila Conolly irrte über den Friedhof wie eine Marionette, deren Fäden gekappt waren. Normalerweise hätte sie in Panik geschrien, getobt, geweint und wäre zusammengebrochen, doch es ging um Bill, um ihren Mann, den sie suchte, weil er sich in Lebensgefahr befand. Außer ihr konnte ihn niemand retten. Aber auch ihre Chancen waren auf ein Minimum gesunken. Sie wusste nicht, wo auf dem Friedhof er sich befand. Sie konnte nicht sagen, ob er noch lebte oder längst schon tot war. Umgebracht durch seine eigene Hand. Den perfekten Selbstmord verübt...


Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 10.03.2003, Titelbild: Sanjulian

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Sheila ist Bill auf den Friedhof nachgefahren und kann Bill im letzten Moment davon abhalten, Selbstmord zu begehen. Helena Ascot verschwindet daraufhin wutentbrannt als Geisterscheinung. Es scheint, als sei die Spur zur untoten Geisterfrau abgebrochen, doch mehrere Indizien führen zu einem Psychiater mit dem Namen Abraham Ascot, anscheinend ein Nachfahre der schönen Helena. Lady Sarah schmuggelt sich als Patientin in die Praxis ein, doch der Psychiater schöpft Verdacht und will Sarah von seiner Assistentin umbringen lassen. Das kann Suko glücklicherweise verhindern. In der Zwischenzeit ist John in die Praxis von Abraham Ascot eingedrungen und erlebt mit, wie der Psychiater einen Patienten in den Bann seiner Ahnherrin schlägt. John entreißt der Dämonin das Opfer, worauf diese mit Abraham Ascot verschwindet. Helena materialisiert sich wieder in ihrem Mausoleum und nimmt Abrahams Lebenskraft als Ersatz für das verlorene Opfer. In dieser Situation finden sie John und Suko, der Helena mit der Dämonenpeitsche vernichtet.


Meinung:
So wie im ersten Teil schon wenig Spannung durch die Bedrohung Bills entstehen konnte, so unspektakulär war in diesem Band auch seine Rettung. Dafür fand ich den Einsatz von Lady Sarah um so besser, auch wenn das in meiner Inhaltsangabe vielleicht etwas kurz kommt. Schade nur, dass immer nur angedeutet wurde, wie Helena Ascot mit Hilfe der ägyptischen Totenmagie zu ihrem Zwitterdasein als Geist und Dämonin gekommen ist. Das hätte ich sehr interessant gefunden. Gleich der erste Satz ist mir allerdings unangenehm aufgefallen: "Sheila Conolly irrte über den Friedhof wie eine Marionette, deren Fäden gekappt waren." Eine Marionette, deren Fäden gekappt sind, kann sich gar nicht mehr bewegen. Diesen Vergleich könnte man z.B. ziehen, wenn jemand plötzlich zusammensackt. In diesem Zusammenhang sehr unpassend. Der Roman war sehr kurzweilig aber im ganzen nicht so spannend wie der erste Teil, deshalb gibt es ‚nur' 2 Kreuze. Wobei ich immer wieder nur betonen kann, dass ‚Durchschnitt' nicht gleich ‚schlecht' ist.


Besonderheiten:
Auf dem Titelbild prangt eine unschöne und überflüssige Markette mit dem Hinweis auf den neuen Sinclair-Comicsonderband. Überflüssig finde ich sie deshalb, weil im Heft noch eine ganzseitige Werbung dafür ist. Das Titelbild selbst hat mal wieder rein gar nichts mit dem Roman zu tun. (Außerdem kann ich diese Sanjulian-Typen mit ihren blauen Hemden nicht mehr sehen... :-) ) Die Leserseite dieses Romans ist die mieseste der letzten Zeit: vier Bilder vom Film ‚Kinder der Nacht', die keine neuen Motive zeigen und zwei nichtssagende Sätze.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Bill Conolly wird im letzten Moment durch die Schreie seiner Frau Sheila von seinem Selbstmord abgehalten. Helena, die Geisterfrau, verschwindet spurlos. Bill gibt John und Suko, die sich ebenfalls auf dem Friedhof aufhielten den Tipp einen gewissen Abraham Ascot unter die Lupe zu nehmen, einen Psychologen, der Sterbehilfe leistet und auch tiefere Ängste der Menschen durch eine neue Methode behandelt. Am nächsten Tag erscheint Lady Sarah bei Scotland Yard und erklärt den beiden Geisterjägern, dass sie den gleichen Gedanken gehegt habe und herausgefunden hat, dass dieser Psychologe ein direkter Nachkomme der Geisterfrau ist. Bei einem Termin bei Ascot erfährt die Horror-Oma allerdings nichts Neues. Dafür schickt der Arzt ihr seine Assistentin hinterher, welche sich um die neugierige Alte kümmern soll. Derweil trennen sich John und Suko. Während John sich um den Psychologen kümmern will, fährt Suko zu Lady Sarah und kann im letzten Augenblick verhindern, dass diese von der Sprechstundenhilfe erschossen wird. John wird zur selben Zeit Zeuge, wie Abraham Ascot einen Patienten nach seiner neuen Methode behandelt. Anschließend erscheint Helena, die sich den Patienten als Weiteres Opfer holen will. Das verhindert der Geisterjäger, in dem er den Patienten bewusstlos schlägt. Die Geisterfrau verschwindet mit ihrem Nachfahren. John nimmt an, dass er die Beiden auf dem Friedhof finden kann und fährt zusammen mit Suko, der ebenfalls in der Praxis auftaucht, hin. Für Abraham Ascot allerdings kommt jede Hilfe zu spät, er hat sich selbst getötet. Helena aber kann sich über ihr neues Opfer nur kurze Zeit freuen, denn Suko bereitet ihr mit der Dämonenpeitsche ein schnelles Ende.


Meinung:
Wie gesagt, dass Bill überlebt hat überrascht mich keineswegs. Auch ansonsten bietet der zweite Teil wenig neues. Sarah mischt sich wieder mal ein und lässt sich einen Termin bei dem Psychologen geben, genau wie Jane Collins vor knapp einem Jahr. Danach soll die Horror-Oma wieder mal in ihrem Haus ermordet werden (auch das hatte wir vor gar nicht all zu langer Zeit) und wieder mal wird sie im letzten Augenblick gerettet (wie damals wieder von Suko). Allerdings ist der Roman flüssig geschrieben und es sind mir diesmal auch keine Fehler aufgefallen. Positiv ist zu vermerken, dass Johns Kreuz dieses Mal nicht auf die ägyptische Magie ansprach. Ein bisschen unfair finde ich nur, dass Lady Sarah am Ende John Sinclair zum Tee und Kuchen eingeladen hat und nicht ihren Lebensretter Suko.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien der zweite Comic "Die schwebenden Leichen von Prag".


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze