John Sinclair Nr. 1268: Shao, der Zombie und wir

John Sinclair Nr. 1268: Shao, der Zombie und wir


"Bleib du zurück", flüsterte Shao ihrer Mitgefangenen, der Chinesin Li, zu. "Wo willst du hin?" In der Stimme klang wieder die Angst durch. Shao beruhigte sie. "Keine Sorge, ich will nicht weggehen. Ich lasse dich nicht allein. Ich möchte nur als Erste durch die Tür und schauen, ob die Luft rein ist." "Ja, das ist gut. Mach das." Shao besaß das Feuerzeug. Es war das einzige Hilfsmittel in dieser verdammten Finsternis. Sie und die junge Li, die von Shao gerettet worden war, wußten nicht, wo sie sich befanden. Sie waren in der Dunkelheit erwacht, und die Flamme des Feuerzeugs hatte ihnen dann gezeigt, daß sie sich in einem Verlies oder in einer Höhle befanden, die wahrscheinlich unter der Erde lag ...


Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 28.10.2002, Titelbild: Miralles

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Shao und Li, die aus ihrem Gefängnis fliehen können, treffen in einem Lagerraum auf Kisten in denen sich Lehm befindet. Zwei Chinesen holen zwei der Kisten ab. Shao überwältigt sie und gelangt gemeinsam mit Li an eine große Tür, hinter der sich ein chinesischer Golem befindet, dessen Körper aus Lehm besteht und dessen Gliedmaßen, die der getöteten jungen Frauen sind. Das Wesen wird von seinen Untergebenen Jacky Wong genannt, das ist der Name des Besitzers des Dreifachen Paradieses. Wong lautete aber auch der Name der Frau, die sich der Erhabene aus Jade, der höchste chinesische Gott, zur Gemahlin nahm. Unterdessen kann Suko den Chinesen mit dem Schwert außer Gefecht setzen. Die geköpfte Leiche stellt sich als Schaufensterpuppe raus, an der er "geübt" hatte (aha!). Suko will das Aldo San Eng ihm den Weg zu Shao zeigt. Doch Aldo kann Suko überwältigen und mit einem Streifschuß verletzen. John schlägt sich derweil in der Bar mit drei Killern herum, wobei er aber die Oberhand behält. Dann folgt er Suko und kann im letzten Moment verhindern, daß Aldo den Toresschluß auf Suko ausführen kann. Dann kommt John zu dem Raum wo Shao versucht Wong den Kopf abzureißen, doch der Golem ist zu stark und will Shao erwürgen. John kann Wong mit der Dämonenpeitsche vernichten.


Meinung:
Der zweite Teil fällt deutlich ab und erfüllt meine Erwartungen in keinster Weise. Ein dämlicher Titel, ein Cover, das überhaupt nicht zu dem Roman paßt und die magische Komponente tritt erst auf Seite 55 (!) auf, als Shao den Golem entdeckt. Für einen Zweiteiler etwas dürftig. Gut hingegen finde ich die drei Handlungsstränge der Hauptpersonen Shao, Suko und John, die jeder für sich agieren und später alle zusammenführen, auch wenn zunächst nicht allzu viel passiert. Das Ende hingegen zieht noch einmal richtig an und wird dramatisch beschrieben. Schade finde ich nur, dass die anderen asiatischen Gegenstände, Waffen und Personen der Sinclair-Reihe keinen Auftritt haben, ich meine die Ninja-Krone, die Drachenhandschuhe, das Schwert Kusanagi no tsurugi, Susanoo oder der Fächer der Amaterasu. Dann würde mich noch mal interessieren, wie viel Zeit Sukos Stab nun braucht, um sich aufzuladen. Als Aldo Suko das zweite Mal attackiert, will dieser wieder die Zeit anhalten. Doch seit dem ersten Einsatz mag vielleicht eine halbe Stunde vergangen sein, etwas kurz wie mir scheint. Im großen und Ganzen ein ziemlich unspektakulärer Roman.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Shao und Li, die sich inzwischen wieder selbst befreien konnten, irren durch ein Gewölbelabyrinth auf der Suche nach dem Ausgang. Dabei entdecken sie mehrere Kisten, die mit Lehm gefüllt sind. Auf ihrem weiteren Weg stoßen sie dabei auf eine gräßliche Gestalt, die in einem Kellerraum haust: einen weiblichen Golem mit einem Körper aus Lehm, zwei menschlichen Beinen und einem Arm und dem Kopf einer uralten Chinesin. Der fehlende Arm sollte eigentlich von Li kommen, deshalb wurde sie im Lebensmittelgeschäft überfallen. In der Zwischenzeit konnte John seinem Freund Suko folgen, nachdem er sich gegen drei Chinesen wehren mußte, die das Geheimnis der Bar ‚Das dreifache Paradies' wahren wollten. Bei dieser Auseinandersetzung wurde auch die Barfrau getötet. John findet Suko, der von dem chinesischen Kämpfer im gelben Mantel überwältigt wurde und bewußtlos ist. Um sich selbst und Suko zu retten, muß John den Mann in Notwehr erschießen. Von dem Golem erfahren Shao und Li, daß eine Gruppe von Chinesen eine Armee von künstlichen Menschen aufstellen will, um der Frau des Jade-Mannes, einer der höchsten Gottheiten, zu huldigen. Diese Frau hieß Wang, und so nennt sich auch der Golem. Shao wagt einen Versuch und will der Horror-Gestalt den Kopf abreißen, doch dann greift der künstliche Mensch Shao an und geht ihr an die Gurgel. Li ist zu geschockt, um helfend eingreifen zu können, da erscheint in letzter Sekunde John, der den Golem mit Sukos Dämonenpeitsche vernichtet.


Meinung:
Auch in diesem Roman überwiegt der Krimi-Anteil, da der Golem erst auf Seite 55 in Erscheinung tritt. Der erste Teil des Romans besteht aus Kämpfen und dem Weg der beiden Frauen, was ich in meiner Inhaltsangabe etwas vernachlässigt habe. Ich muß gestehen, daß ich mich bei diesem Roman schon gefragt habe, wann denn endlich etwas Übernatürliches geschieht, denn zwei Krimis hintereinander finde ich für eine Gruselserie vielleicht ein wenig zu viel. Dazu kommt noch ein Titelbild, daß ich nicht nur schlecht finde, sondern daß auch rein gar nichts mit dem Roman zu tun hat und ein ebenso unpassender Titel.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch Band 259 ‚Herrin der Schädel'.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze