John Sinclair Nr. 1244: Die Besucher
"Nein! Bitte nicht! Nicht schon wieder!" Abgehackt und flüsternd drangen
die Worte aus dem Mund der Frau. Sie bewegte auch den Kopf hin und her, bevor
sie mit einer ruckartigen Bewegung im Bett hochfuhr. Und das nicht, weil
Germaine Duc aus ihren Träumen gerissen worden war - sie hatte nur gelegen
und nicht geschlafen -, sondern weil sie das feine helle Sirren gehört
hatte, das ihr Haus wie ein akustischer Kokon umgab. Das Geräusch schnitt
nicht nur in ihre Ohren, sondern auch tief in ihre Seele hinein und erzeugte
in ihr wieder diese panischen Angstattacken. Dabei hatte sie keine Angst
um sich, es ging um das, was in einem Nebenzimmer lag. Ein Kind, ihr Kind...
von Jason Dark, erschienen am 13.05.2002, Titelbild: Sanjulian
Rezension von
Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Durch seine Bekannte Maxine Wells wird John mit einer jungen Frau bekannt
gemacht, die in einem kleinen Dorf in Irland lebt und die behauptet, ihr
Sohn sei das Opfer einer Entführung durch Außerirdische. Der kleine
Kevin wurde schon mehrfach in der Nacht aus dem Haus entführt und am
anderen Morgen zurückgebracht, ohne sich an etwas erinnern zu können.
Durch seine Erlebnisse mit Außerirdischen tut John die Sache nicht
als Spinnerei ab, sondern will sich um den Fall kümmern. Tatsächlich
sind es Außerirdische, die es auf Kevin abgesehen haben und dann
erfährt John das unglaubliche. Auch Kevins Mutter, Germaine Duc, wurde
vor Jahren von Wesen aus dem All entführt und gebar kurze Zeit später
einen Sohn, und das, obwohl sie eigentlich unfruchtbar war. Dieses Kind ist
Kevin, der nun von seinen Erzeugern geholt werden soll...
Meinung:
John Sinclair und Außerirdische - das ist ein lange diskutiertes Thema,
bei dem sich die Geister scheiden. Die einen halten es für eine Bereicherung
der Serie, die anderen wollen damit nichts zu tun haben. Dieser Roman hier
ist einfach klasse. Er schildert die Ereignisse um Germaine Duc so unheimlich
und spannend und lässt dabei die Außerirdischen ziemlich am Rand.
Am Ende des Romans spielen sie dann wieder eine tragende Rolle, doch dazu
will ich hier nichts mehr schreiben. Denn ich habe bei der Inhaltsangabe
den Schluss bewußt weggelassen, weil bei diesem Roman soviel Spannung
aufkommt und ich nicht gewusst habe, wie die Geschichte wohl ausgehen mag,
dass ich hier nichts vorweg nehmen möchte. Fazit: Einer der spannendsten
und besten Sinclair-Romane seit langem, und auch einer, der sich vor einem
Vergleich mit den alten' Romanen nicht zu scheuen braucht. Falls mal
mit einem Roman Werbung für JS gemacht werden müsste - mit dieser
Geschichte sollte es mühelos gelingen... ;-)
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Monster vom Titelbild des John Sinclair Romans hatte als Vorlage wohl
die Kreatur aus dem Horrorfilm "VENGEANCE THE DEMON". Zwar hatte das Monster
dort eine andere Haut, aber die Fratze sieht genauso aus, wie auf dem John
Sinclair Titelbild: