John Sinclair Nr. 1182: Halloween Man

John Sinclair Nr. 1182: Halloween Man


Der Nebel stieg wie Dampf aus dem Boden, als der kleine Bus von der Straße abbog und langsam auf den schmalen Rastplatz fuhr. Der Ort lag ziemlich versteckt. Büsche, auch im Winter dicht, schirmten ihn zur Straße hin ab. Auf der anderen Seite wuchsen einige schlanke Birken. Dahinter begann das Feld und grenzte an einen dichten Wald. Der Herbst zeigte bereits sein Schattenseiten. Nebel floß wie dicke Suppe. Manchmal zäh, dann wieder faserig, oder er rollte lautlos in Wolken heran. Wie auch in das Licht der beiden Scheinwerfer, die als verschwommene Augen dicht über dem Boden schwebten ...


von Jason Dark, erschienen am 05.03.2001, Titelbild: Jaime Gonzalez

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Sarah Goldwyn macht John Sinclair und Jane Collins auf die Geschichte des Halloween Man aufmerksam, einem Serienkiller, der vor einem halben Jahrhundert sein Unwesen getrieben hat, bis er von wütenden Dorfbewohnern gestellt und lebendig begraben wurde. Nach fünfzig Jahren soll er angeblich zurückkehren. Als John und Jane in einem Wald das Grab des Halloween Man aufsuchen, finden sie es aufgewühlt vor. Daraufhin begeben sie sich zu einer nahe gelegenen Ruine, in der sich der Killer versteckt haben soll.
Zur gleichen Zeit ist auch ein Bus mit einer Gruppe Jugendlicher zu der Ruine unterwegs, um ein Horror-Fest an der Heimstätte des Halloween Man zu feiern. Bei einem kurzen Stop wird Mirco Simco, einer der acht jungen Leute, von dem untoten Killer getötet. Auch seiner Freundin Claudia Black und dem Fahrer Frank Evans erscheint der Halloween Man, doch schließlich erreicht der Bus die alte Ruine. Dort haben inzwischen John und Jane das Gelände abgesucht und dabei Mircos Leiche in einem zum Festraum unfunktionierten Keller entdeckt. Als der Bus eintrifft, geben sich die beiden zu erkennen und wollen die Insassen dazu überzeugen, im Bus zu bleiben. Doch der Halloween Man greift das Versteck mit Felsbrocken an, die er auf das Fahrzeug schleudert. Dabei kommt Frank Evans ums Leben.
Schließlich hält es Claudia Black nicht mehr aus und rennt aus dem Bus, um sich dem Killer zu stellen. Bei der aufgebahrten Leiche ihres Freundes trifft sie auf den Halloween Man, ein mit einer Rüstung bekleideter und mit einem Morgenstern bewaffneter Untoter, der durch die Macht der Hölle vor dem Tode bewahrt wurde. Nun will er auch Claudia töten, doch da greift John Sinclair ein und vernichtet den Killer nach hartem Kampf mit zwei Silberkugeln.


Meinung:
Dieser Roman ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man aus klassischen und eigentlich längst abgenutzten Gruselelementen noch immer eine gelungene Geschichte schaffen kann. 'Halloween Man' lebt vor allem von der klaustrophobischen Spannung, die von dem scheinbar undurchdringlichen Nebel, dem im Bus festsitzenden Jugendlichen und dem scheinbar allgegenwärtigen untoten Serienmörder ausgeht.
Obwohl der Halloween Man kein starker Dämon ist, besitzt er doch eine wirklich bedrohliche Ausstrahlung und wirkt durch sein überlegtes Handeln und nicht zuletzt seine mörderischen Waffe wesentlich gefährlicher als manches mächtigere Geschöpf der Finsternis. Dass man über seinen Hintergrund kaum etwas erfährt, trägt dazu bei, die Gestalt noch mysteriöser erscheinen zu lassen. Allerdings übertreibt es Jason Dark teilweise etwas mit dem Schockeffekt des plötzlich erscheinenden Killers. Auch das ständige Hin und Her zwischen Claudia Black und Frank Evans zu der Frage, ob der Halloween Man nun existiert oder nicht, wirkt irgendwann etwas nervig.
Aber das trübt den Gesamteindruck des Romans nur unwesentlich. Insgesamt gesehen bietet die Story durch die klassische und beklemmende Szenerie genug Stoff für einen spannenden Grusel-Leseabend.
Bemerkenswert sind noch die Parallelen zu dem Film 'Jeepers Creepers 2', der allerdings erst zwei Jahre später in die Kinos kam.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Cover von Jaime Gonzalez sind ungefähr das, was die Bilder eines gewissen Erneste J. Spoerr in späteren Jahren waren - manchmal nette Ansätze, aber meist zu simpel gestrickt und mit recht beschränktem Stil. Zumindest ist der Halloween Man hier recht gut getroffen, aber ansonsten hat dieses Cover ziemlich wenig zu bieten.


Coverbewertung:
1 Kreuz