John Sinclair Nr. 1137: Madame Tarock
Es war windig, und Regen ließ die Gesichter der Menschen alt aussehen.
Das allerdings durfte den Mann nicht stören, der in guter Deckung saß
und den Eingang des Friedhofs beobachtete. Er wußte, daß die
Person, die er töten sollte, erscheinen würde, bevor die Dunkelheit
das Land überschwemmte. Der Killer würde aus dem parkenden Wagen
schießen. Das Fenster hatte er nach unten fahren lassen. Der Lauf des
Gewehrs mit dem Zielfernrohr lag gut auf...
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 24.04.2000, Titelbild: Cebollo
Rezension von
Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von seinem Freund Bill, der wegen einer Grippe sich
zurückhalten muss, auf die Wahrsagerin Madame Tarock aufmerksam gemacht,
mit der er eigentlich ein Interview führen wollte. Der Reporter bittet
John, statt ihm nach Berlin zu fliegen, wo die Wahrsagerin wohnt. In Deutschland
bekommt es Harry Stahl bereits mit der geheimnisvollen Frau zu tun. Er verfolgt
einen Killer namens Ralf Rosner, der es noch vor dem Eintreffen des Polizisten
schafft, Madame Tarock zu erschießen. Zwar kann Harry Stahl Rosner
verhaften, doch dieser kann ihn überwältigen und will ihn töten.
Es gelingt dem Killer nicht, da plötzlich Madame Tarock wieder erscheint
und den Killer mit zwei Pistolenschüssen niederstreckt. Somit hat sie
Harry Stahl das Leben gerettet. Daraufhin verabschiedet sie sich von dem
Polizisten und demonstriert ihm noch einmal ihre Macht, indem sie ihren Kopf
um 180 Grad dreht. Am nächsten Tag fliegt John Sinclair nach Berlin,
wo er auf Stahl trifft, mit dem er sich tags zuvor verabredet hat. Gemeinsam
machen sie sich zu Madame Tarock auf, die in einem Hausboot lebt. Die Wahrsagerin
hat mittlerweile noch anderen Besuch bekommen: Viktor Koss, eine
Unterweltgröße in Berlin, taucht mit zwei Bodyguard bei ihr auf.
Er war es, der Ralf Rosner auf sie angesetzt hat, da sie ihm zwei mal bereits
seinen Tod vorhergesagt hat und er sich dafür rächen wollte. Koss
lässt sich ein drittes Mal die Karten legen, doch auch diesmal sagen
sie ihm den Tod voraus. Vor Wut will er Madame Tarock, die er bereits aus
der Zeit kennt, in der er noch in Rumänien gelebt hat, erschießen,
doch die zeigt sich wenig geschockt und dreht wieder ihren Kopf um 180 Grad.
Der nun völlig verwirrte Viktor Koss schießt ihr zwei Kugeln in
den Hinterkopf, die ihr wiederum nichts ausmachen. Nur wenige Augenblicke
später tauchen John und Harry auf dem Hausboot auf. Madame Tarock will
trotz allem das Interview nicht sausen lassen und begibt sich zu ihren
Arbeitsräumen in der Innenstadt. Koss, der wie John und Harry
zurückgeblieben ist, wird durch Feuer getötet, das plötzlich
aus einer Karte schießt. Die beiden Polizisten können es nicht
verhindern. Beide wollen sie sich eigentlich schon auf den Weg zu Madame
Tarock machen, als sie auf den Künstler Otto E., der auf einem Nachbarboot
wohnt, aufmerksam werden. Der zeigt ihnen sein kleines Atelier und auch ein
Bild, auf dem weitere Gestalten mit verdrehten Köpfen zu sehen sind.
Gespannt fahren John und Harry nun zu Madame Tarock.
Meinung:
Um ehrlich zu sein, es fällt mir etwas schwer diesen Roman zu bewerten.
Die Story an sich ist ja nicht schlecht, aber leider kommt sie nicht ganz
zu gut rüber. Die Figuren Ralf Rosner und Viktor Koss wirken einfach
zu klischeehaft, um glaubwürdig zu sein. Natürlich schafft es Herr
Dark auch wieder normalerweise recht kurze Szenen endlos in die Länge
zu ziehen. Bestes Beispiel ist wohl das Essen von John und Suko, in dessen
Verlauf sich der Chinese mit dem Geisterjäger und Shao über
Frühlingsrollen (!) unterhält und John die ganze Sachlage noch
mit Harry Stahl durchkaut, anstatt das ganze auf ein paar Sätze wie
'Wir erklärten uns gegenseitig, was Sache war und verabredeten uns für
den nächsten Tag'. Aber nein, das kann man vom Helmut ja wirklich nicht
verlangen. *g* Damit es Viktor Koss schafft, drei Karten umzudrehen, werden
auch gleich wieder knapp 9 Seiten verprasst. Welcher Teufel nun John geritten
hat, Koss einfach durch das Feuer sterben zu lassen anstatt ihn mit dem
Silberkreuz zu retten, weiss ich auch nicht. Zwar kommt hier die Action auch
nicht zu kurz, aber irgendwie erwarte ich doch mehr von einem 64 Seiten-Roman.
Fazit: Für die Idee gebe ich 5 Kreuze, für die Umsetzung ziehe
ich wieder 4 ab. Macht noch eines. Immerhin bin ich dank der Vorschau auf
Teil 2 immer noch guter Hoffnung, doch noch eine nette Geschichte zu
erleben.
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Ganz nettes Cover von einem Künstler Namens Cebollo. Scheinbar war dieses
Bild nur ein kurzes Gastspiel von ihm. Madame Tarock ist denke ich gut getroffen.
Daher gibt es 3 Kreuze.
Coverbewertung: