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Die nächtliche Dunkelheit fraß die Hänge und auch die Spitzen
und Kämme der Berge. Dichte Wolken deckten den Mond ab, die Gestirne
blieben unsichtbar. Der kleine Gebirgsort Lech schien in einer tiefen Gruft
zu sein. Zwar brannten Lichter, sie jedoch gaben nur wenig Helligkeit und
schafften es deshalb nicht, gegen die mächtige Schwärze anzukommen.
Sie wirkten beinahe hilflos. Von den Bergen her blies der kalte Wind in den
Ort hinein. Er war wie ein Tier auf der Suche nach beute. Hin und wider fand
er Papier oder eine zerdrückte Getränkedose, die irgendwelche Touristen
achtlos weggeworfen hatten. Er packte das Zeug und schleuderte es vor sich
her wie alte Lumpen. Niemand war um diese Zeit unterwegs. Die Besucher und
Einheimischen lagen in den Betten. In Lech erholte man sich. Da stand man
früh auf und ging auch früh zu Bett. Der Ort war leer - bis auf
eine Gestalt, der diese Leere sehr entgegenkam. Sie kannte die Dunkelheit
als Verbündeten nutzen, und sie war durch Lech geschlichen wie ein
Schatten...