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Im Beichtstuhl war es still. Die Luft stand. Sie war stickig und kaum zu
atmen. Cecile Aubery spürte den Schweiß auf ihrer Stirn. Ihr Mund
stand offen, doch sie traute sich kaum, Luft zu holen, denn sie wußte
nicht, wie der Pater reagieren würde. Noch einmal ließ sie sich
die letzten Worte durch den Kopf gehen, die sie gebeichtet hatte. "Ich habe
schwer gesündigt. Ich habe Unzucht getrieben. Ich war mit dem jungen
Mann nicht nur im Museum, wir haben auch auf einer Sommerwiese Liebe gemacht..."
Liebe gemacht, und das mit achtzehn! Cecile hatte es einfach beichten
müssen. Das schlechte Gewissen hatte sie in den Beichtstuhl von Pater
Carlos getrieben, vor dem sie wußte, daß er streng war, sehr
streng. Er stammte nicht aus ihrem Land, er kam aus Spanien, wo die Sitten
noch strenger waren. Aber jetzt sagte er nichts. Er ließ sie in dieser
verdammten Luft schmoren. Nicht einmal seine Atemzüge vernahm sie.