Beim Klang der Abendglocken überkam Roger Crisson das Gefühl, seine
Grabmusik zu hören. Schon beim ersten Anschlag der Glocke fiel ihm der
Löffel aus der Hand und in die Suppe. Heiße Brühe spritzte
in die Höhe und traf sein Gesicht. Er nahm es kaum zur Kenntnis. Zitternd
saß er auf dem Stuhl und schüttelte den Kopf. Es hatte ihn
überfallen wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und Crisson empfand jeden
Glockenschlag als eine schreckliche Pein. Sein bärtiges Gesicht verzog
sich, er hob die Arme an, stemmte die Ellbogen auf die Tischplatte und hielt
sich die Ohren zu. Vergeblich. Der Glockenschlag war noch immer zu hören.
Er schien ihm zu drohen, schien ihm seine Verfehlungen vorzuhalten, über
die er Bescheid wußte, die er allerdings verdrängt hatte- bis
jetzt. Rache- Abrechnung- kein Vergessen! Die Glocken teilten es ihm mit.
Sie folterten ihn auf ihre Weise. Sie waren grausam und unerbittlich. Jeder
Schlag wühlte ihn auf, brachte in seinem Kopf einiges durcheinander
und sorgte dafür, daß sein schlechtes Gewissen nicht zur Ruhe
kam.