John Sinclair Nr.857: Die Schnitterin
Thornton Brundage sah den Wagen auf sich zukommen, und er wußte sofort,
daß er verloren war. Da rollte ihm der Tod entgegen, mit grellen Glotzaugen
und einer blendenden Lichtfülle. Brundage versuchte es noch mit einem
Ausweichmanöver. Er riß das Lenkrad herum, doch da war der
mächtige Wagen bereits über ihm. Thornton hörte die Explosionen
und die Geräusche, die das sich verbiegende und reißende Blech
verursachte. Eine immense Kraft erfaßte Brundages Camaro, trieb ihn
plötzlich in die Höhe und katapultierte ihn durch die Luft. Das
letzte was Brundage in seinem Leben hörte, war der Aufprall. Ein gewaltiger
Donnerschlag löschte alles aus. Nichts Lebendes blieb mehr zurück.
Aus einer Lücke im zermalmten Blech sickerte Blut und benetzte das Erdreich
neben dem Fahrzeug...
von Jason Dark, erschienen am 05.12.1994, Titelbild: Mónica Pasamón
Rezension
von Ali3nZ:
Kurzbeschreibung:
Bei einem Verkehrsunfall kommt der Künstler Thornton Brundage ums Leben.
John und Bill werden Zeugen des Unfalls und bekommen mit, dass der Fahrer
des Unglücks-LKWs von einer Frauenerscheinung mit einer Sense erzählt
(die Schnitterin). John wird hellhörig und wittert mehr hinter diesem
Unglück. Es versucht mit Bills Hilfe einen Zusammenhang zu finden und
findet ihn schließlich beim Opfer selbst, dessen Frau kurze Zeit vor
ihm zu Tode kam. Beim Durchsuchen des luxuriösen Villa stoßen
John und Suko auf eine Leichenhalle im Keller, in dem viele Leichen vorzufinden
sind. Dort taucht auch die Schnitterin auf und weiht John in die
Hintergründe ein. Sie erläutert ihm, dass sie und ihr Mann Thornton
Jäger der gefallenen Engel (Dämonen des Himmels) seien. Im weiteren
stellt sich heraus, dass der Fahrer selbst der letzt gefallene Engel. John
der die Leiche von Brundage noch einmal unter die Lupe nimmt, wird von der
Schnitterin (die sich als auf der guten Seite stehend herausstellt) zum
Aufenthaltsort des Fahrer / gefallenen Engels (das Krankenhaus) transportiert.
Dort gelingt es John den letzten Dämon des Himmels zu vernichten. Die
Schnitterin wird beim Showdown ebenfalls endgültig vernichtet.
Meinung:
Im Großen und Ganzen hat mir der Roman gut gefallen. Des Rätsels
Lösung rund um die geisterhafte Erscheinung der Schnitterin (Sensenfrau)
ist recht interessant. Der Showdown ist für mich allerdings etwas schwach
ausgefallen. John bekommt die Sense, steht dem gefallenen Engel gegenüber
und das weiße Feuer das der "Engel" verbreiten kann wird vom Kreuz
reflektiert und fertig. Das waren höchstens zwei Seiten. In manch anderen
Romanen zieht sich so was auf (zu) vielen Seiten hin. Ein bißchen mehr
hätte hier denke ich gut getan. Da das hier meine erste Rezension ist,
bin ich noch etwas unsicher was die Bewertung angeht. Da ich auch mit
Superlativen immer vorsichtig bin, vergebe ich mal drei Kreuze für den
Roman und vier Kreuze für das Cover. ...to be continued...
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover bringt die Atmosphäre des Romans gut rüber. Einzig die
Tatsache, dass der Gesichtsausdruck der Schnitterin nicht ganz zum Roman
paßt (dort hat sie immer einen sehr traurigen und melancholischen
Gesichtsausdruck) gefällt es mir wirklich gut. Die Schlange am Arm wird
im Roman nicht beschrieben. Der Hintergrund zeigt die Leichenhalle, in der
die vielen Leichen gefunden werden.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Romans wurde auch schon auf dem Cover des
Marion Zimmer Bradley-Romans "Sword and Sorceress XII" verwendet. Allerdings
ist der Hintergrund dort ein klein wenig anders: