John Sinclair Nr. 845: Das Höllenhaus

John Sinclair Nr. 845: Das Höllenhaus


Aus dem Tagebuch der Fanny Weldon: Es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben, obwohl es mir eigentlich leichtgefallen sollte, denn ich weiß um das Geheimnis des Hauses. es ist so grauenvoll, daß ich es nicht aussprechen kann, deshalb schreibe ich es nieder: Es wohnt etwas in den Mauern, das nicht zu erklären ist. Es ist immer da. Es freut sich, es leidet, es tötet, und es verfügt über eine große Machtfülle. Es hat mich betroffen gemacht, als sich versuchte, dieses nicht Erklärbare zu stellen, aber auch ich war nicht so gut, als daß ich darauf hätte eine Antwort finden können, obwohl ich mich sehr bemüht habe, daß muß ich vor mir selbst zugeben. Es blieb mir schließlich nichts anderes übrig, als zu umschreiben. Das tat ich mit dem Begriff Kaltes Feuer. Ein Feuer, das nicht wärmt, das vorhanden ist, das aber mehr in die Seele des Menschen eindringt, das anfängt, in ihm zu nagen. Doch ich war nicht zufrieden. Ich forschte weiter. Kaltes Feuer- so treffend es sich auch anhörte, das schien unvollständig zu sein. Nein, nicht nur das Kalte Feuer. In diesem Haus gab es noch etwas anderes, über das ich immer nachgedacht habe, denn das Feuer habe ich nur als eine Begleiterscheinung angesehen.


von Jason Dark, erschienen am 12.09.1994, Titelbild: Richard Newton

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Bill Conolly hat aus dem Nachlass eines Kollegen eine Tagebuchseite erhalten, in der eine Fanny Weldon von einem angeblichen Höllenhaus, dem Wye-Home, berichtet. Sie spricht von dem Bösen, das dort haust und von einem Kalten Feuer. Bill ist sich sicher, dass hier ein neuer Fall für seinen Freund John Sinclair wartet, doch der Geisterjäger bleibt skeptisch. Er lässt sich allerdings dazu überreden, das Haus zu besichtigen. Es liegt in Wye, einem Ort in der Nähe von Dover.
Das angebliche Spukhaus steht etwas außerhalb des Ortes auf einem Hügel und macht auf den ersten Blick einen gewöhnlichen Eindruck. Auch eine genauere Untersuchung durch John und Bill ist ergebnislos. Doch als die beiden das Haus verlassen, erscheint über dem Dach des Hauses ein riesiges Frauengesicht! Die Freunde nehmen an, dass es sich dabei um Fanny Weldon handelt und beschließen, am Abend noch einmal wiederzukommen.
Zur gleichen Zeit machen sich vier Jugendliche ebenfalls auf den Weg zum Wye-Home: Johnny Conolly und drei Freunde versprechen sich einen Kick vom Besuch des Spukhauses. Die Idee dazu hat Johns Patenkind, als es die Tagebuchseite im Büro von Bill entdeckt hatte. Die vier jungen Leute betreten das Haus und werden von der Höllenmacht gefangen genommen. Es ist Fanny Weldon, die in diesem Haus streng religiös erzogen werden sollte und sich dagegen aufgelehnt hat, indem sie die Hölle beschworen hat. Sie wurde vom Höllenfeuer verbrannt und lässt das Haus mit Johnny und seinen Freunden in eine andere Dimension verschwinden. Diesen Vorgang haben John und Bill noch mitbekommen und sind entsetzt über das Geschehen. Auf Drängen Bills aktiviert John sein Kreuz und kann damit die Jugendlichen retten und Fanny Weldon vernichten. Das Haus brennt daraufhin nieder.


Meinung:
Ein klassischer Spukhausroman, der zwar mit keiner ungewöhnlichen Geschichte aber mit viel Atmosphäre aufwartet. Die Stimmung im Haus wurde toll beschrieben und so hat mir das Lesen viel Spaß gemacht. Eine kleine Ungereimtheit ist mir aufgefallen, denn zuerst heißt es, dass Johnny sich den Text der Tagebuchseite eingeprägt hat, und später besitzt er eine Kopie davon. Das hat den Lesegenuss allerdings nicht getrübt und so gebe ich diese Woche vier Kreuze.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die zweite dritte Auflage Band 358 ‚Im Bann der Höllensteine'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 124 ‚Die Geister-Braut'.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt das Höllenhaus und das Gesicht von Fanny Weldon, so wie John und Bill es über dem Gebäude sehen.


Coverbewertung:
4 Kreuze