John Sinclair Nr. 839: Ruhe sanft und komm nie wieder

John Sinclair Nr. 839: Ruhe sanft und komm nie wieder


Der Zug nach Warschau fuhr wie ein grollender Sarg durch die Nacht. Er kam von Berlin. Keiner der wenigen Fahrgäste ahnte, welche Drama sich in einem der Wagen abspielte. Einer der Passagiere war ein hochgewachsener Mann. Er trug einen dunklen Umhang, stand in einem der Abteile und schaute aus dem Fenster. In seinem Gesicht regte sich nichts. Er starrte nur hinaus in eine nachtschwarze Landschaft. Er hatte die Arme angehoben und die Hände um die Fenstergriffe gelegt. Sein Körper bewegte sich im Rhythmus des Zuges. Das polnische Schienennetz war alt und ließ keine hohe Geschwindigkeit zu. Der einsame Mann dachte nach. Er überlegte, ob er möglicherweise einen Fehler begangen hatte. War es richtig von ihm gewesen, John Sinclair allein gehen zu lassen? Der wiederum wollte sich um seine Freundin Jane Collins kümmern, die ihm einfach zu lange in einem anderen Abteil - besetzt von drei gefährlichen Männern- verschwunden war.


Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 01.08.1994, Titelbild: Maren

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair macht sich auf die Suche nach Jane Collins, wird aber genau wie die Detektivin von Henry O. Selnick und seinen beiden Gehilfen im Gepäckwagen des Zuges überwältigt. Zur gleichen Zeit hat sich Raniel auf das Dach des Zuges geschwungen und sich ebenfalls zum Gepäckwagen vorgearbeitet. Sellnick, die Kreatur der Finsternis, spürt die Ausstrahlung des Gerechten und schickt seinen Helfer Grundel nach einem Zwischenstopp des Zuges ebenfalls aufs Dach. Hier kommt es zu einer Auseinandersetzung die vorerst keiner der beiden für sich entscheiden kann. Denn im Zug hat Jane einen günstigen Moment abgewartet und die Notbremse betätigt. Nach dem Abrupten Halt ist von Sellnick und seinem zweiten Helfer nichts zu sehen. Grundel und Raniel sind dabei vom Dach gestürzt und nun kann der Gerechte den Gangster überwältigen. Er nimmt ihn mit zu Sellnicks Ziel: dem Haus von Rabanew, das nicht weit entfernt liegt.
Hier ist es inzwischen zum finalen Kampf zwischen Elohim und dem Wächter des Friedhofs gekommen. Der Sohn von Raniel und Lilith konnte dabei die Kräfte, die ihm seine Eltern mitgegeben haben, bündeln und Rabanew mit magischen Lichtblitzen vernichten.
Beim nächsten Stopp des Zuges lässt Sellnick den Sarg mit dem Toten aus London ausladen und macht sich mit seinem zweiten Helfer Alvin ebenfalls auf den Weg zum Friedhof der Kreaturen der Finsternis.
John und Jane folgen den Männern und schließlich kommt es auf dem Friedhof zum Zusammentreffen der Gegner. Selnick hat Elohim in seine Gewalt gebracht, doch der jedoch durch das Auftauchen Raniels gerettet werden kann. Alvin und Grundel werden im Verlauf der Auseinandersetzung getötet, und dann kann Raniel Henry O. Sellnick mit seinem gläsernen Schwert vernichten. Die Kraft des Halbengels sorgt auch dafür, dass die in der Erde schlafenden Kreaturen getötet werden.
Raniel und Elohim verschwinden daraufhin und lassen John und Jane in Polen zurück.


Meinung:
Auch der zweite Teil ist ein Roman voller Spannung und Action und hat mir gut gefallen. Schön fand ich, dass John nicht einfach in den Gepäckwagen spaziert und Jane befreit, sondern selbst ebenfalls überwältigt wird.
Schade finde ich nur, dass überhaupt nicht mehr auf das Netzwerk der Kreaturen der Finsternis eingegangen wird, da ja im ersten Teil noch Raniels Hauptziel zu sein schien. Denn den Friedhof, um den es in diesem Teil ja besonders geht, kennt Raniel ja schon - und somit wäre das kein Grund gewesen, Jane Collins dem Beerdigungsunternehmer zu opfern. Drei Kreuze sind aber auch dieses Mal noch drin.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die zweite dritte Auflage Band 352 ‚Der Unhold'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 118 ‚Todeswalzer'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Titelbild zeigt Jane Collins, die sich auf dem Friedhof Henry O. Sellnick präsentiert, um die Kreatur der Finsternis von John Sinclair abzulenken. Ist zwar nicht die Jane Collins von V. Ballestar, aber ich finde das Bild sehr gelungen. Und auf jeden Fall der "Sream-Queen" vom Cover von Band 416 ‚Im Namen der Hölle' vorzuziehen... *g* Der Titel selbst ja sehr poetisch und gefällt mir auch gut, passt aber meiner Meinung nach nicht zum Roman... denn auch wenn die Kreaturen der Finsternis nun nicht mehr wiederkehren haben sie wohl alles andere als sanft geruht... ;o)


Coverbewertung:
4 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Die Frau vom Cover des John Sinclair Romans Nr. 839 diente wohl als Vorlage für die Darstellung der Justine Cavallo vom John Sinclair Band 1215. Zumindest die Körperhaltung der Frau und ihre Lederbekleidung sind exakt identisch. Das Bild stammte dort übrigens ebenfalls von Maren:

John Sinclair Nr. 1215: Mich jagte die blonde Bestie


Ebenfalls von Maren war auch noch das Cover des John Sinclair-Romans Nr. 1092. Dieses Bild stellt sogar eine Mischung der beiden oben genannten Titelbilder dar. So stammten zum Beispiel die drei Grabsteine vom John Sinclair Roman Nr. 839, während der Kopf der Frau auch auf dem John Sinclair Band 1215 zu sehen war:

John Sinclair Nr. 1092: Der Vampirengel


Ursprünglich hatte Maren die Frau vom Titelbild des John Sinclair Romans Nr. 839 aber dem Videocover des Films "Begierde" entnommen:

"Begierde" mit David Bowie