John Sinclair Nr. 838: Wo die Angst zu Hause ist
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Rabanew drehte sich seufzend auf die andere Seite und hatte dabei das
Gefühl, so schwer wie ein Walfisch zu sein. Er stöhnte. Im Halbschlaf
bewegte er seine Hände. Sie fuhren über das Laken und
hinterließen dort eine feuchte Spur. Rabanew wälzte sich wieder
herum und blieb auf dem Rücken liegen. Mund und Wangen zuckten. Sie
glänzten schweißnaß. Von den Lippen tropfte Speichel, und
die Zunge bewegte sich mit, als er irgendwelche Worte murmelte. Etwas kam,
etwas war unterwegs. Eine unheimliche und unheilvolle Kraft, die sich in
sein Bewußtsein drängte, als wolle sie den Geist des Mannes
zerstören. Noch schlief Rabanew, doch nicht mehr so fest. Aus seinem
halboffenen Mund drang ein röchelndes Geräusch. Einen Moment
später schlug er die Augen auf. Er schaute sich um und bemerkte, daß
er sich an der Matratze festhielt. Obwohl er in seinem Bett lag, fühlte
er sich wie in einem Vakuum schwebend. Er sah die Umgebung durch einen Schleier.
Die Decke über ihm bestand aus Wolken, die sich bewegten, ständig
ineinander liefen und so immer neue Formen schufen...
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 25.07.1994, Titelbild: Maren
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Durch einen Informanten wird Sir James auf den Bestattungsunternehmer Henry
O. Sellnick aufmerksam gemacht und bittet John, den Mann unter die Lupe zu
nehmen. Sellnick bietet Bestattungen der besonderen Art an, bei der die
Angehörigen neben besonderen Ort wie z.B. Kreuzwegen auch Beerdigungen
im Ausland wünschen können. John hat dabei den Verdacht, dass Sellnick
als Lieferant für einen Ghoul tätig ist, doch ein Besuch in dessen
Büro bringt darüber keine Erkenntnisse. Allerdings soll Sellnick
einen Leichentransport in die Nähe von Warschau organisieren, und John
beschließt, den Transport zu begleiten. Dabei geht es erst mit dem
Flugzeug nach Berlin und von da aus mit dem Zug nach Polen. Um weniger
aufzufallen, besteigt John den Zug erst in Frankfurt an der Oder. Außerdem
ist er in Begleitung von Jane Collins, da Suko noch mit Shao Urlaub macht
und die Detektivin auch mal wieder an vorderster Front mitarbeiten
möchte.
Dank ihrer Hexenkräfte spürte Jane, dass mit Sellnick, der mit
zwei Leibwächtern reist, etwas nicht stimmt. Doch auch Sellnick erkennt,
dass Jane etwas Besonderes ist und lässt sie von seinen Leibwächtern
entführen.
Bei John ist unterdessen Raniel, der Gerechte, aufgetaucht und teilt dem
Geisterjäger mit, dass Sellnick eine Kreatur der Finsternis ist. Allerdings
will Raniel den Bestattungsunternehmer nicht gleich vernichten, da dieser
ein Netzwerk von Verstecken für die Kreaturen aufgebaut hat und der
Gerechte erst Informationen über diese Verstecke will. Dies bedeutet
aber auch, dass Raniel gewillt ist, Jane zu opfern...
An einem anderen Ort erscheint Elohim dem Einsiedler Rabanew in dessen Haus.
Der Mann fühlt sich von dem Jungen bedroht und bald stellt sich auch
heraus, warum: Rabanew ist eine Kreatur der Finsternis. In seiner Zweitgestalt
stellt er sich Raniels Sohn und will Elohim töten...
Meinung:
Dieser Roman ist ein spannender Auftakt zum neuen Zweiteiler. John Sinclair
hat zu Beginn keine Chance gegen den arroganten Beerdigungsunternehmer Sellnick
und damit beginnt die Verfolgung im Zug nach Polen, der einen interessanten
und außergewöhnlichen Schauplatz darstellt. Für John Sinclair
ist dabei der größte Schock, dass Raniel ohne Probleme Jane Collins
für seine Pläne opfern würde. Er muss einsehen, dass der Gerechte
nicht so sehr hinter dem Sinclair-Team steht, wie er es vielleicht gehofft
hatte.
Die Geschehnisse mit Elohim und Rabanew scheinen dabei vorerst ohne Zusammenhang
zum Rest der Geschichte zu stehen. Die einzige Verbindung ist, dass auch
Rabanew eine Kreatur der Finsternis ist. Das Psychospiel zwischen den beiden
ist zwar ein wenig in die Länge gezogen, aber durchaus spannend. So
bekommt dieser Roman drei Kreuze.
Besonderheiten:
Raniel ist bereit, Jane Collins für seine Pläne zu opfern.
Mit diesem Roman erschien das
Taschenbuch 160
Deborahs Totenacker'
Mit diesem Roman erschien die zweite dritte Auflage Band 351
Druiden-Rache'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 117 Die
Teufelssekte'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt das Haus Rabanews, als sich Raniels Augen und Hände
über dem Gebäude zeigen und die Kreatur warnen. Es ist gut gezeichnet,
wirkt unheimlich und macht Lust auf den Roman, darum gibt es 4 Kreuze.
Coverbewertung:

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Die beiden Hände vom Titelbild des John Sinclair Romans stammen vom
Filmposter des Horrorfilms "NIGHTMARES". Auch das Augenpaar wurde dort schon
verwendet, befindet sich aber etwas tiefer zwischen den Händen.
Und das auf dem Titelbild abgebildete Haus wurde etwas kleiner auch schon
auf dem Cover des John Sinclair Romans Nr. 713 verwendet. Beide Cover stammen
übrigens von Maren, die hier ausnahmsweise mal nicht bei anderen, sondern
bei sich selbst kopiert hat: