John Sinclair Nr. 786: Angst vor der Hexe
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Im Morgengrauen hatte es angefangen zu schneien! Zuerst nur langsam, dann
aber immer stärker. schon bald war die Welt versunken unter einem gewaltigen
Flockenteppich. Ideal für Oleg und Olinka, den Kinderschreck. Böses
hatten sie vor. Dieser Tag sollte für die beiden zu einem Festtag werden.
Sie würden den Menschen zeigen, wer sie waren. Schon früh waren
sie auf den Beinen, huschten durch den Wald und dann über die freie
Fläche der Hänge hinweg, dem Ort entgegen. Der Schnee umtanzte
sie mit seinen unzähligen Flocken. Wie Schatten huschten sie dahin,
begleitet von anderen Schatten, die schneller waren als sie. Kleine, schwarze
Vierbeiner flitzten wie Aale an ihnen vorbei. Mager, struppig und ausgehungert-
Ratten. Es gab auch andre, größere. Ebenfalls struppig, auf
dünnen Beinen laufend. Manchmal mit weit aufgerissenen Mäulern,
aus denen Atem hervordampfte und die Schneeflocken von den Schnauzen tauen
ließ. Schatten, die böse sein konnten. Zudem hungrig auf frisches,
dampfendes Fleisch waren. Tiere, die Oleg und Olinka aus ihrer Heimat jenseits
der Grenze mitgebracht hatten. Schakale!
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 26.07.1993, Titelbild: Manuel Prieto
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John, Bill, Brett und die Kinder fahren zum Weihnachtsmarkt, um den Schrecken
der vergangenen Nacht (s. Band 785
"Der Kinderschreck") zu vergessen. Auf dem Rückweg werden sie allerdings
von Schakalen angegriffen, die John mit dem unheimlichen Mann vom Fenster
und der Hexe in Verbindung bringt. Ein geplanter Skinachmittag wird abgesagt,
doch Davy und Amy schleichen sich heimlich aus dem Haus. Im Wald geraten
sie in die Gewalt von Oleg, der die beiden Kinder in die Hütte zu Olinka
bringt. Sie erklärt den beiden, dass sie sie im Ofen verbrennen will,
wie die Hexe aus Hänsel und Gretel', weil sie damit ihrem Meister,
dem Umweltdämon Mandragoro dienen will. John, Brett und Bill machen
sich auf die Suche nach den Kindern und finden schließlich auch die
Hütte. John muss zuerst gegen drei weitere Schakale kämpfen, ehe
er die Hexe Olinka überwältigen und in ihren eigenen Ofen schubsen
kann, wo sie zu einer grünlichen Masse zerschmilzt. Oleg hat sich daraufhin
selbst getötet.
Meinung:
Eigentlich wäre es besser, wenn ich zu diesem Roman nichts schreibe,
sonst werde ich noch ausfallend
:-(
Was im ersten Teil der Geschichte noch interessant wirkte, wird in diesem
Roman nur noch lächerlich. Und langweilig! Wenn Olinka seitenlang nichts
Besseres zu tun hat, als den Kindern zu erzählen, dass sie bald in den
Ofen kommen und immer wieder sagt: "Genau wie im Märchen!", dann ist
das nur noch ermüdend. Spannung kommt in diesem Band kaum auf. Auch
die Angriffe der Tiere (zu den Ratten sind nun noch die Schakale hinzugekommen)
werden seitenlang ausgewalzt. Das ist wieder mal ein Fall, bei dem die Geschichte
in einem Heft bestimmt ganz nett gewesen wäre. So aber
Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien das
Taschenbuch 148
Die Totenfalle'.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 299 Mein Grab in
der Teufelsschlucht'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage
Band 65 Grauen
in vier Wänden'.
0 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Bild soll Olinka in ihrer Hütte darstellen, als sie mit ihrer Macht
versucht, die Kinder in den Wald zu locken. Allerdings sitzt in der Geschichte
niemand mit ihr am Tisch. Trotz des schwarzen Umhangs ist es eindeutig eine
andere Person als auf dem Cover von Band
785.
Coverbewertung:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Manuel Prieto-Motiv war auch schon auf dem Cover des tschechischen John
Sinclair-Romans Nr. 426 abgebildet, obwohl es sich dabei nicht um die selbe
Geschichte handelte. Bei der tschechischen Ausgabe handelte es sich stattdessen
um die Übersetzung des Romans "Der Spiegel des Spuks", welcher in
Deutschland als John Sinclair Erstauflage
Nr. 376 erschienen
war: