John Sinclair Nr. 784: Avalons Geistergräber

John Sinclair Nr. 784: Avalons Geistergräber


"Wo sind wir hier?" Suko hörte die flüsternde Stimme des Abbé Bloch, blieb stehen, legte dem Blinden eine Hand auf die Schulter und gab schließlich eine seufzende Antwort. "Ich weiß es selbst nicht." Der Abbé schwieg. Er wußte genau, daß seine Frage nicht exakt von Suko hätte beantwortet werden können, aber er wollte es nun einmal versuchen, er hatte das lange Schweigen satt, das ebenfalls lange Gehen, und er wußte nicht mal, wie es um ihn herum aussah. "Beschreibe mir die Landschaft", bat er. "Ich möchte sie mir wenigstens vorstellen können." Suko beschrieb die Gegend und führte den Abbé weiter, bis sie nach wenigen Schritten ein Birkenwäldchen erreichten. Auch Suko fühlte sich nicht glücklich auf der Nebelinsel. Nur hatte er dem Blinden gegenüber einen Vorteil, sein Augenlicht war normal, er konnte sehen, sich an den Schönheiten erfreuen, was er in der ersten zeit auch getan hatte. Wie lange eigentlich befanden sie sich schon auf der Wanderschaft? Wann würden sie endlich erfahre, wohin sie das Schicksal verschlagen würde?


von Jason Dark, erschienen am 12.07.1993, Titelbild: Maren

Rezension von The Fox:


Kurzbeschreibung:
Suko und der Abbé irren weiterhin durch Avalon. Sie gelangen an eine Steinformation, die der Mittelpunkt der Insel ist und ein Ort großer Magie: Urplötzlich erhält der Abbé sein Augenlicht zurück. Nach Einsatz des Würfels offenbart sich den beiden die Grabkammer der Ritter der Tafelrunde und König Artus`. Artus ist nicht verwest, sondern sieht aus, als würde er schlafen. Dann erscheint der Zauberer Merlin und erweckt Artus. Die Geister der Ritter der Tafelrunde zeigen sich ebenfalls und Suko und der Abbé erleben, wie John Mark Lomenius, der von John Sinclair im Tunnel geköpft worden war, von Artus zum Ritter geschlagen wird. Unterdessen betreten John und Bill Avalon mit Nadine Bergers Hilfe durch das Tor von Glastonbury. Sie erfahren, dass Merlin uneingeschränkter Herrscher über die Insel ist, und er im Austausch für Suko und den Abbé den dunklen Gral fordert. John ist geschockt, doch schließlich überreicht er Nadine Berger das Gefäß und sie dürfen die Insel verlassen.


Meinung:
Dieser Roman bietet wenig Action, dafür viel Mystik und Atmosphäre. Es wird vielleicht ein bisschen zuviel spekuliert: John und Bill ziehen die Verbindung von Avalon zu Atlantis, Suko und der Abbé bezeichnen die Insel als abgespaltenes Stück von Cornwall. Das ist zwar alles ganz interessant, aber unergiebig, da man am Ende nichts Neues erfährt, sondern alles Spekulation bleibt. Dafür wird es noch richtig dramatisch, wenn John sich entscheiden muss, ob er den Gral aus der Hand gibt. Alles in allem ist es durchaus wieder ein guter Roman.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze
Rezension von 
Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Suko und Abbé Bloch irren weiterhin durch Avalon, als sie einen Steinkreis, den Mittelpunkt der Nebelinsel, erreichen. Hier kann der Abbé plötzlich wieder sehen! Durch die Aktivierung des Würfels des Heils gelangen die beiden dann in eine Gruft, in der die Ritter der Tafelrunde in Steinsärgen begraben liegen und König Artus, dessen Körper nicht verwest ist, über die Ritter wacht. Merlin, der sagenumwobene Zauberer, erscheint und Suko und Bloch erleben mit, wie John Mark Lomenius, der Nachfolger von Jaques de Molay (siehe Band 783 ‚Der Tunnel'), zum Ritter geschlagen wird. In der Zwischenzeit fährt John Sinclair mit Bill Conolly nach Glastonbury, weil er hofft, dort nach Avalon reisen zu können, um Suko und dem Abbé zu helfen. Einmal hat dies ja schon geklappt (siehe Taschenbuch 134 ‚Flucht nach Avalon'). Am Tor werden die beiden von Nadine Berger empfangen, die John und Bill in die Grabhöhle und zu Merlin führt. Der verlangt im Austausch für Suko und den Abbé von John den Dunklen Gral. Des weiteren kann der Abbé dann auch sein Augenlicht behalten. John geht auf den Handel ein und die vier Freunde verlassen die geheimnisvolle Nebelinsel wieder.


Meinung:
Dieser Roman hat eigentlich wenig Handlung, dafür werden viele Gespräche und Spekulationen über Avalon geführt. Was in vielen Sinclair-Romanen sonst für reichlich Langeweile sorgt, kommt in diesem Roman richtig spannend rüber. Die Verbindung zwischen Avalon und Atlantis, die hier gezogen wird, scheint mir sehr viel versprechend zu sein. Allerdings muss Jason Dark aufpassen, dass er sich nicht verzettelt und Zusammenhänge sieht, die keine sein können. Dass John den Dunklen Gral in Avalon zurücklassen muss, ist für mich kein besonderer Schock, weil ich mit dieser Schale noch nie viel anfangen konnte und so oft hat er sie ja auch nicht eingesetzt.


Besonderheiten:
Abbé Bloch kann wieder sehen.
John muss den Dunklen Gral in Avalon lassen.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 297 ‚Der Schädelthron'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 63 ‚Geister-Roulette'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt zwar keine genaue Szene aus dem Roman, passt aber gut zu der fantasyhaften Atmosphäre des Romans. Auch wenn eine Frau in einem Sarg nicht in dem Roman vorkommt.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Maren gemalte Titelbild des John Sinclair Romans wurde ausserdem auch noch auf dem Cover des Gespenster-Geschichten Comics Nr. 1102 von Bastei verwendet:

Gespenster-Geschichten Nr. 1102: Das Haus des Todes