John Sinclair Nr. 774: Baphomets böse Brut

John Sinclair Nr. 774: Baphomets böse Brut


Amos Levi kehrte von der Toilette zurück, nicht ahnend, daß er die höllischsten und grausamste Überraschung seines inzwischen sechzigjährigen Junggesellenlebens erleben würde. Im Lokal hatte sich nichts verändert. Es war kein Gast hinzugekommen, keiner gegangen. Die beiden Ober servierten koschere Speisen, es roch nach Hammel und Gewürzen. Wegen des schlechten Wetters hatte jemand die Vorhänge an den Fenstern zugezogen. Wahrscheinlich wollte man den Gästen den tristen Anblick ersparen. Levi ging an seinen Platz, wo die Suppe stand. Er setzte sich. Niemand beachtete ihn. Da er jeden Tag hier sein Essen einnahm, gehörte er schon zum Inventar. Die Hälfte der Tische war besetzt. Zumeist Männer hockten zusammen und unterhielten sich flüsternd. Natürlich ging es um Geschäfte. In der Regel um kleine glitzernde Steine- Diamanten. Damit hatte Levi allerdings nichts zu tun. Wie gesagt, es war alles normal.


von Jason Dark, erschienen am 03.05.1993, Titelbild: Garciolo

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Der Trödler Amos Levi bekommt eines Abends Besuch von zwei unheimlichen Gestalten. Eine Schattenhexe und ein Henker zwingen ihn, nach London zu fliegen und Kontakt mit John Sinclair aufzunehmen. Levi ist der Mann, der den Knochensessel an das Auktionshaus verkauft hat (s. Band 771 ‚Der Knochen-Sessel') und soll John nun überreden, den Sessel an ihn zurückzugeben. John ist natürlich nicht bereit, den Sessel wieder herzugeben. Die Hexe und der Henker, Diener des Dämons Baphomet, versuchen daraufhin, John, Suko und Amos in der Tiefgarage des Hotels, in dem Levi abgestiegen ist, zu töten. Als es zum Kampf kommt, scheint Suko bewußtlos, doch er kann im letzten Moment den Stab Buddhas aktivieren, bevor der Henker ihn köpfen kann. Levi wird von den Krallen der Schattenhexe schwer verletzt, doch dann können John und Suko die beiden Dämonen vernichten. Johns Hoffnung, dass Levi ihm mehr über die Herkunft des Sessels und der Person, aus deren Knochen er hergestellt wurde, erfüllt sich nicht, da Levi den Sessel selbst in einem Nacht- und Nebelgeschäft von einem Unbekannten gekauft hat.


Meinung:
Der Roman ist spannend und gut geschrieben. Einzig der Beginn mit dem Finger in Levis Suppe scheint mir so unwichtig, dass es fast wie Seitenschinderei wirkt. Ein Überfall in einer Tiefgarage ist zwar nichts Neues in der Serie, aber diesmal so spannend geschrieben, dass es wirklich gruselig wirkte. Ich könnte mir das sehr gut als Filmszene vorstellen. Das John aber mit Levi in einen Fahrstuhl steigt, wenn er vor Dämonen flüchten will, halte ich für so dumm, dass er eigentlich aus dem Polizeidienst suspendiert werden müsste... ;-))
Ein grober Fehler ist am Schluss passiert: "Töten durfte er seine Gegner in dieser Zeitspanne nicht, dann hätte die Peitsche ihre Wirkung verloren (...)" Eigentlich sollte Jason Dark sich so gut in seiner Serie auskennen, dass es nicht die Peitsche ist, die ihre Wirkung verliert, sondern der Stab selbst...


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 287 ‚Mit Mörderblick und Todeslächeln'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 53 ‚Achterbahn ins Jenseits'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt die Szene, in der die beiden Dämonen Levi das erste Mal aufsuchen. Jason Dark hat es geshafft, das Bild einigermaßen in seine Geschichte einzubauen, was ich besonders bei der komischen Hexe sehr bewundernswert finde... ;-)
Levi ist genau beschrieben und im Gegensatz zu den Dämonen finde ich ihn auch gut gezeichnet.


Coverbewertung:
3 Kreuze