John Sinclair Nr. 762: Die Prinzessin aus der Urzeit
Mit jeder vergehenden Sekunde verdichtete sich die Gefahr für uns und
mir schoß dabei ein verrückter Gedanke durch den Kopf, weil ich
mich in einer Zypresse versteckt hielt. Ziemlich weit unten klemmte ich in
dem oben spitz zulaufenden Baum. Traurig war meine Lage, nicht nur weil Zypressen
seit dem Altertum als Trauerbäume bezeichnet werden. Ich klammerte mich
an den eng beieinander stehenden Zweigen fest. Vor meiner Nase pendelten
die dunklen Schuppenplättchen mit ihren Zapfen. Ich wunderte mich
darüber, wie es mir überhaupt gelungen war, so rasch auf diesen
Baum zu klettern. Aber in der Not springt man über den eigenen Schatten!
von Jason Dark, erschienen am 08.02.1993, Titelbild: San Julian
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Fast werden John, Bill und Spimanesauf der Insel von Kiriakis´ Männern
getötet, doch durch Nefrets eingreifen können sie sich retten.
Nun verfolgen sie Kiriakis, der noch die dritten Augen der vom Todesvogel
getöteten Psychonauten besitzt. Diese Augen haben das Wissen der
Psychonauten gespeichert und müssen Kiriakis daher abgenommen werden.
Doch der Grieche kann von seiner Jacht fliehen, bevor John und seine Freunde
auftauchen. Zurück im Urlaubsort wird John von Psychonauten entführt,
die Kontakt zu Nefret bekommen haben und diese zu ihrer Anführerin machen
wollen. Sie halten ihn im Weinkeller eines Geschäfts fest. John kann
ihnen klar machen, daß auch er auf Nefrets Seite steht. Gerade als
er den Laden verlassen will, platzen Kiriakis Männer herein und es kommt
zum Kampf. John erhält Hilfe von Bill, welcher wiederum von Nefret zu
dem Laden geführt wurde, die ihrerseits Kontakt zu den Psychonauten
aufgenommen hat. Kiriakis Männer sterben durch Johns und Bills Kugeln,
aber vor dem Laden lauert noch Kiriakis selbst, der Nefret mit einem
Flammenwerfer vernichtet und entkommen kann. Somit müssen die Psychonauten
weiterhin auf einen Führer verzichten.
Meinung:
Uff, ein wenig verworren ist die Handlung ja schon. Dennoch gefällt
mir dieser Roman besser als der erste Teil, denn er enthält sehr viel
Action und ist sehr kurzweilig. Mit der Story hapert es dann vor allem in
der zweiten Hälfte. Dass John von den Psychonauten entführt wird
ist völliger Blödsinn. Woher sollten die Psychonauten überhaupt
von ihm wissen, wenn nicht durch ihren Kontakt zu Nefret und die hätte
ja sagen können, dass er zu ihren Freunden gehört. Auch die Idee,
dass Kiriakis die Augen ähnlich wie Computerchips anzapfen kann finde
ich unglaubwürdig. Und dann sollen ihm die Augen noch mitgeteilt haben,
dass John und die anderen sich in dem Urlaubsort aufhalten und das Geschäft
eine geheime Psychonautenhochburg ist. Vorher erfährt man aber, dass
der Ladenbesitzer gar keine Ahnung hat, dass die Männer im Keller
Psychonauten sind und er ihnen nur Schutz bieten wollte. Und was zu guter
letzt Nefret dazu treibt, vor die Tür zu gehen, wo Kiriakis sie dann
sofort abschießt, ist auch schleierhaft. Auch die Augen werden nicht
mehr erwähnt, Kiriakis muss sie also noch haben, aber das hat John dann
wohl vergessen. Eigentlich hätte ich ja fast drei Kreuze gegeben, aber
diese ganzen Ungereimtheiten stören doch zu sehr, daher bleiben auch
hier nur zwei Kreuze.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John, Bill, Spimanes und Nefret geraten zwar in die Gewalt der Killer des
Griechen Kiriakis, doch mit Hilfer Nefrets magischer Kräfte können
sie der Situation entkommen, bei der allerdings zwei tote Killer
zurückbleiben. Kiriakis flieht von seiner Yacht, auf der er die Insel
des Spimanes belauert hat und nimmt seine Beute, vier dritte Augen der
getöteten Psychonauten (s. Band
761 Nefrets Todesvogel'),
mit. John und Bill bringen Spimanes und Nefret in ihrer Pension unter; dann
macht sich John auf den Weg in die Stadt, um mit Sir James Kontakt aufzunehmen.
Auf dem Rückweg wird er von fünf Psychonauten gekidnapt, die
erklären, dass sie mit Nefret Kontakt hatten und sie als ihre Führerin
anerkennen. John kann den Männern klarmachen, dass er ebenfalls auf
ihrer Seite steht, doch dann wird das Versteck der Psychonauten von Kiriakis
Männern überfallen und einer der Psychonauten getötet. Doch
auch John kann mit Bills Hilfe, der von Nefret zum Versteck der Psychonauten
geführt wurde, die Killer ausschalten. Dann greift jedoch Aristoteles
Kiriakis selbst ein, der Nefret mit einem Flammenwerfer tötet und den
Psychonauten damit ihre Führung nimmt.
Meinung:
Dieser Roman ist eine spannende Fortsetzung des ersten Teils, auch wenn das
mystische Element hier ein wenig zu kurz kommt. Im Grunde ist die Geschichte
ein reiner Krimi. Dabei ist für mich das größte Rätsel,
warum Kiriakis erst Nefret entführen will, damit sie ihm das Wissen
der dritten Augen erschließt, und dann kann er die Augen plötzlich
selbst anzapfen'. Ein wenig schmunzeln musste ich, als John in einem
Baum sitzend darauf wartet, die Helikopter des Kiriakis zu stürmen und
nichts besseres zu tun hat, als an ein Bier zu denken... ;-))
Besonderheiten:
Ein seltsames Titelbild, das rein gar nichts mit dem Roman zu tun hat; ein
Wolf oder gar ein Mann mit Wolfsverkleidung komen nicht darin vor, und die
blonde Frau kann zwar alles sein, aber garantiert nicht Nefret...
In diesem Heft gibt es eine falsche Fußnote, die Neuleser vielleicht
vewirrten kann:
John erinnert sich an den Tod von Jessica Long in Band
744 Die Verwandlung'.
Doch die Fußnote weist auf Band
761 Nefrets Todesvogel'
hin.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 275 Mord-Insekten'
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 41 Der
Alptraum-Friedhof'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Motiv wurde auch auf dem Cover des im September 1992 erschienenen
italienischen Comic-Magazins LANCIOSTORY Nr. 38 verwendet: