John Sinclair Nr. 752: Lauras Leichenhemd

John Sinclair Nr. 752: Lauras Leichenhemd BORDER=


Von den Augen des Teenagers hätte man Gier, Faszination und Triumph ablesen können, ebenso das Wissen, es endlich geschafft zu haben. Laura Saracelli stand vor der Truhe und konnte ihre Erregung nur mühsam unterdrücken. Auf ihrer Stirn hatte sich Schweiß gesammelt. Es lag nicht allein an der dumpfen, stickigen Luft hier oben auf dem Speicher, sie fieberte innerlich und fuhr mit den gespreizten Fingern durch ihr dunkles Haar, in das sie sich blonde Strähnen hatte färben lassen. Jetzt war es soweit, sie betrachtete die Holztruhe und schaute aus dem schrägen Dachfenster. Wolken bedeckten den Nachthimmel schichtweise. Kein Mond- oder Sternenlicht erreichte die Erde. Es war so, als sollte niemand sehen, was dort geschah, und Laura fand das einfach gut.


von Jason Dark, erschienen am 30.10.1992, Titelbild: Garciolo

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Die siebzehnjährige Laura Saracelli findet auf dem Dachboden ihres Hauses ein Hemd, das sie - ohne dass das Mädchen dies wirklich merkt - in seinen Bann zieht. Aus den Fasern des Hemdes strömt Blut; und sobald Laura es überstreift, bekommt sie den Drang, zu morden. Schon drei Mitglieder ihrer eigenen Familie hat sie getötet - da stößt Bill Conolly auf die Spur der Toten, die zwar alle eines natürlichen Todes gestorben zu sein scheinen, doch der Reporter spürt, dass mehr dahinter steckt. Zusammen mit John sucht Bill Laura auf dem Schulhof ihrer Schule auf, doch das Mädchen wirkt unschuldig und ohne schlechtes Gewissen. Trotzdem beobachtet John das Haus der Saracellis in der folgenden Nacht und ist trotzdem nicht in der Lage, den nächsten Toten, Lauras Vater, zu verhindern. Das nächste Opfer des dämonischen Hemdes soll Johnny Conolly werden. Laura erklärt dem Jungen, dass in dem Hemd der Geist einer grausamen Inka-Prinzessin haust, die das Hemd trug, als sie im Blut ihrer Opfer gebadet hat. Um weiterhin existieren zu können, muss das Hemd immer wieder neue Opfer suchen. Johnny und auch Sheila Conolly, die ihren Sohn retten will, geraten in den Bann des Hemdes. Im letzten Moment taucht John auf und kann das Hemd mit dem Kreuz vernichten und Mutter und Sohn retten. Laura Saracelli wird über den Verlust des Hemdes wahnsinnig.


Meinung:
Dieser spannende Roman lebt sehr davon, dass John bis zum Schluß dem Geschehen hinterher rennt, ohne der besessenen Laura etwas nachweisen zu können. Sie ist von Anfang an die Hauptverdächtige, doch John ist immer ein wenig zu spät und weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Dazu kommt noch die Skrupellosigkeit des Mädchens, das wie selbstverständlich ein Familienmitglied nach dem anderen umbringt. Etwas zu lang geraten finde ich die Szene, in der Laura sich an Johnny heranmachen will. Und sein wir doch mal ehrlich: wer von uns glaubt schon daran, dass Johns Patenkind wirklich sterben könnte..? :-)


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien Band 265 der dritten Auflage 'Das Ölmonster'.
Mit diesem Roman erschien Band 33 der vierten Auflage 'Die Todesgondel'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze