John Sinclair Nr. 726: Krematorium der Angst
November in London! Zeit der Muße, Zeit der Besinnung. Fallende
Blätter, Nebel, Kühle und Wind. Menschen, die schon jetzt nachdachten,
die das Jahr schon Revue passieren ließen. Nicht ich, John Sinclair,
denn dazu war mir nicht die Zeit geblieben. Auch jetzt nicht, wo ich auf
eine Person wartete, die es eigentlich nicht geben konnte. Auf einen Toten!
von Jason Dark, erschienen am 01.06.1992, Titelbild: Oliviero Berni
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John wird von einem Kollegen namens Vincent Craig um ein Treffen gebeten.
Eigentlich nichts Besonderes, nur daß dieser Craig vor einigen Wochen
gestorben ist! Trotzdem geht John zu dem Treffen, wird allerdings unterwegs
von einem Ghoul in der Gestalt eines Kindes angegriffen. Der Ghoul kann fliehen
und John trifft sich mit einem Mann, der behauptet, Craig zu sein, obwohl
er ganz anders aussieht als sein Kollege. Er behauptet, die Seele des
verstorbenen Craig sei nach dessen gewaltsamen Tod in diesen Körper
gefahren, nachdem der alte Körper in einem Höllenofen in einem
Krematorium in Liverpool verbrannt wurde. John willigt ein, mit dem Mann,
der behauptet Craig zu sein, nach Liverpool zu reisen und das Krematorium
zu besuchen. Craig war als Polizist einer Rauschgiftbande auf der Spur, deren
Chef Destroyer', der Zerstörer genannt wird; und dieser Destroyer
muß auch in direktem Zusammenhang mit dem Krematorium stehen. Während
der Zugfahrt verschwindet Craig plötzlich. John ist zwar verwirrt, kann
aber nicht viel unternehmen. Kurz darauf lernt er die blonde Jill Cooper
kennen, deren Ziel auch Liverpool ist. Am Bahnhof trennen sich die beiden,
und so bekommt John nicht mehr mit, wie Jill gekidnappt wird. Als John bei
dem Krematorium ankommt, wird er erneut von Ghouls angegriffen, die er jedoch
vernichten kann. Dann sieht er eine gewaltige Hand, die den durchsichtigen
Körper von Jill aus dem Schornstein steigen lässt. Im Innern der
Verbrennungsanlage trifft John auf den Herrn der Krematoriums - auf den
Destroyer. Und das ist niemand anderes als Vincent Craig! Er erklärt
John, daß das Krematorium auf einer alten keltischen Kultstätte
gebaut wurde, an der ein Feuergott angebetet wurde, dessen Geist hier noch
immer herrscht. Durch das Höllenfeuer des Krematoriums werden der Geist
und der Körper eines Menschen getrennt, und die Seele sucht sich einen
neuen Körper. Der Körper wird dabei zu einem ghoulähnlichen
Wesen. So ist es auch Jill ergangen, einer der Ghouls, die John getötet
hat, war ihr Körper. John ist der Macht des Feuers ebenfalls wehrlos
ausgeliefert, denn von ihm geht eine hypnotische Kraft aus, und auch das
Kreuz kann ihn nicht schützen. So geht er immer weiter auf den
Verbrennungsofen des Krematoriums zu...
... bis ihn das Flötenspiel des Roten Ryan aus der Trance reißt.
Durch seine magische Melodie bringt er die Flammen zum Erlöschen, und
damit endet auch die Existenz des Destroyers.
Meinung:
Ein spannender Roman, der in der ersten Hälfte durch seine rätselhafte
Atmosphäre besticht, und zum Schluss besonders dramatisch wird, als
Johns Kreuz gegen das Keltenfeuer versagt.
Besonderheiten:
Obwohl dies ein Einzelroman ist, wird er als "2.Teil" deklariert.
Der Text der Seite 3 des Originals wurde in der zweiten Auflage ein wenig
geändert: "November in London! Zeit der Muße, Zeit der Besinnung.
Fallende Blätter, Nebel, Kühle und Wind. Menschen, die über
sich nachdachten, die das Jahr schon jetzt Revue passieren ließen.
Nicht ich, John Sinclair, denn dazu war mir nicht die Zeit geblieben.
Auch jetzt nicht, wo ich auf eine Person wartete,
die es eigentlich nicht geben konnte, denn diese Person war seit langem tot!
Was sich dann im Krematorium der Angst abspielt, ist nichts für schwache
Nerven!"
Auf der Leserseite ist eine Titelvorschau von Band 727 bis 734.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 239 "Dämonen im
Raketencamp" und die vierte Auflage Band 20 "Bruderschaft des Satans"
3 von 5 möglichen Kreuzen: