John Sinclair Nr. 707: Geheimbund Dunkler Gral
Natürlich war sein Vorhaben gefährlich und in seinem Alter auch
Wahnsinn, aber Horace F. Sinclair mußte einfach Gewißheit haben,
ob sie sich geirrt hatte oder nicht. Erst wenn das feststand, würde
er John, seinen Sohn, alarmieren. Ansonsten mußte er sich allein
durchbeißen, schließlich war er kein alter Mann, auch wenn es
seine Frau Mary immer wieder behauptete, er sah das anders. Die anderen
Mitglieder der Reisegruppe lagen schon in den Betten. Sie hatten einen
anstrengenden Tag gehabt, einen sehr langen Abend dazu, aber darum kümmerte
sich Horace F. Sinclair nicht. Er hatte eine Aufgabe zu erledigen. Wenn er
sich nicht getäuscht hatte, wenn alles stimmte, was er gesehen hatte,
dann glich das schon einer mittleren Sensation, dann konnte er sich dazu
gratulieren, dann würde ihn sein Sohn hochleben lassen wie einen
großen Gewinner...
von Jason Dark, erschienen am 20.01.1992, Titelbild: Nicolai Lutohin
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Bei einer Wandertour in den Ardennen entdeckt Horace F. Sinclair, Johns Vater,
in einer Galerie das Bild einer Frau, die in ihrer Hand einen besonderen
Gegenstand hält: den Dunklen Gral! Der alte Sinclair will sich das Bild
nachts genauer ansehen und wird dabei von den Mitgliedern des Geheimbunds
Dunkler Gral entführt. Die vier Männer wollen John erpressen und
ihn zur Herausgabe des echten Grals zwingen. Sie verstecken den alten Mann
in einem Felsendom, in dem es eine riesige versteinerte Gestalt gibt, die
haargenau der Frau auf dem Bild gleicht. Dabei handelt es sich um einen Engel,
der den Verlockungen Liliths erlegen ist, und sich vom Licht abwandte. Lilith
und Asmodis ließen ein Duplikat des Dunklen Grals herstellen, mit dem
der Engel Unheil über die Welt bringen sollte. Doch der Engel fühlte
sich betrogen, da er nur eine Kopie des Grals erhielt und stelle sich gegen
die Hölle. Dafür wurde er versteinert und sollte erst wieder erwachen,
wenn ein Mensch des Guten den Felsendom betritt. Als nun Horace F. Sinclair
in der Höhle weilt, erwacht der Engel und verlässt den Felsendom.
Er will sich auf die Suche nach dem echten Gral machen, und das ohne
Rücksicht auf Verluste. In dem kleinen Ort St. Produce kann John, der
die Spur seines Vaters aufgenommen hat, den Engel mit dem Kreuz vernichten.
Meinung:
Im letzten Heft wurde John entführt - diesmal ist es sein Vater. Doch
im Gegensatz zum "Galgen-Trio" ist dieser Roman spannend und wartet auch
mit einem Geheimnis auf. Denn es ist die Frage, um wen es sich bei der
geheimnisvollen Frau handelt, die sich durch die Geschichte zieht. Dabei
kann John nur reagieren und läuft praktisch dem Geschehen hinterher
- bis ihm der steinerne Engel sozusagen vor die Füße
läuft.
Gleichzeitig kommt der Verdacht auf, dass Lilith und Asmodis noch so einige
Überraschungen für den Geisterjäger auf Lager haben.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
