John Sinclair Nr. 670: Der Sarg-Designer

John Sinclair Nr. 670: Der Sarg-Designer


In der Nacht hatte es Frost gegeben und den pulvrigen Schnee zu Eisschichten starren lassen. Sie bedeckten auch die Bäume des Hyde Parks, die aussahen wie starre Gespenster. Vor einem Baum standen zwei Frauen, eingehüllt in dicke Mäntel. Die Köpfe leicht angehoben, starrten sie auf die dritte Frau. Sie war tot, steif gefroren und hing an einem der Äste...


von Jason Dark, erschienen am 06.05.1991, Titelbild: D. Brian

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Zwei Hexen, Mona Slater und Laura, finden eine nackte Tote, die an einem Baum erhängt wurde. Dabei handelt es sich um Verena, die ebenfalls Mitglied in ihrem Hexenzirkel werden wollte. Sie packen die Leiche in ihren Wagen und wollen damit zu ihrer Anführerin, Francine Joy. Joy ist eine Radiomoderatorin, und als ihr Arbeitstag beendet ist, wird sie auf einem Parkplatz von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen, kann ihn aber vertreiben.
Als Suko, der seinen Wagen in die Werkstatt bringen will, vor seinen Augen einen Autounfall erlebt, kommt der Chinese mit dem Fall in Kontakt. Eines der Autos gehört nämlich den beiden Hexen. Sie fliehen, als sie merken, dass Suko die Leiche entdeckt hat. Über das Nummernschild des Autos, dass Suko und der mittlerweile eingeschaltete John Sinclair überprüfen lassen, finden sie Mona Slaters Wohnung. Dort entdecken sie Angela, eine weitere Hexe, die gerade von Verenas Mörder angegriffen wurde. Der Killer kann nach einer kurzen Attacke auf John fliehen. Bei einer Befragung der Hexe Angela stellt sich heraus, dass sich Francine, Mona und Laura bei Leo Liberance, einem Sarg-Designer, aufhalten. Dort bereiten sich die drei Hexen gemeinsam mit Liberance, einem willigen Helfer, auf ein Ritual vor, bei dem sie ihrer Göttin, niemand anderes als Lilith, ein Menschenopfer in Form eines Reporters darbringen wollen. Doch auch der Killer, welcher Monty Dobson heißt und in Verena verliebt war, bis sie sich den Hexen zugewandt hat, wodurch wurde er zu einem fanatischen Hexenjäger wurde, taucht in dem Haus des Designers auf. Es gelingt ihm, Leo Liberance zu töten, und auch die drei Hexen sollen ihm zum Opfer fallen, doch wieder erreichen John und Suko rechtzeitig den Ort des Geschehens. Sie wollen Dobson verhaften, doch bevor sie den Rover erreichen, wird der Killer von Francine mit einem magischen Schwert getötet, dass danach zu Staub zerfällt. Da es keine Beweise gibt und die Frauen keine Dämoninnen sind, müssen John und Suko sie laufen lassen.


Meinung:
Trotz des interessanten Themas - eine Gruppe neuer Hexen, die der Göttin Lilith dienen - ist dieser Roman leider ziemlich langweilig geraten. Das beginnt schon mit der Einführung des Sarg-Designers Leo Liberance, dessen besonderer Beruf für den Verlauf der Story vollkommen unwichtig ist. Zusätzlich wird die Szene, in der er den Reporter Lintock (eine ebenso unnötige Figur) durch sein Haus führt, derart ausgewälzt, dass es einem graust. Dazu gibt es noch weiteres Füllmaterial, wie die Familie Suarez, die von einigen Geldeintreibern bedroht und durch John und Suko gerettet wird. Außer zur Seitenschinderei hat dies nicht im Geringsten zur Haupthandlung beigetragen.
Die Identität des Hexenmörders, dessen Taten anfangs noch spannend und mysteriös erscheinen, ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Nur weil die Freundin sich ein paar Hexen zugewandt hat, verwandelt sich Monty Dobson zum fanatischen Inquisitor. Na klar doch ...
Ebenso unglaubwürdig ist wieder einmal der haarsträubende Zufall, durch den John und Suko mit dem Fall in Berührung kommen. Ein kleiner inhaltlicher Fehler ist mir auch noch aufgefallen: Anfangs wird Francine Joy als Radiomoderatorin beschrieben, aber auf S. 52 erwähnt John, dass er ihr Gesicht vom Bildschirm her kennt, nur die Sendung hat er vergessen.
Da der Roman aber einen guten Anfang besitzt, John und Suko am Ende nichts gegen die Hexen unternehmen können und mit Francine Joy als Dienerin der Urmutter Lilith ein neuer und interessanter Themenkomplex (auf den ich trotz der schwachen Einführung in diesem Roman sehr gespannt bin) zu beginnen scheint, bin ich noch bereit, ein einzelnes Kreuz zu vergeben. Mehr ist aber leider nicht drin.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Francine Joy.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Cover hat höchstens ansatzweise etwas mit dem Roman zu tun - der Mann könnte Leo Liberance sein -, aber ich finde es insgesamt langweilig und nichtssagend. Deshalb gibt es diesmal null Kreuze.


Coverbewertung:
0 Kreuze