John Sinclair Nr. 669: Blackwood, der Geistermann
Zuerst war es mehr ein Spiel für sie. Dann aber glaubten die jungen
Mädchen tatsächlich an die Kräfte der Hölle, und aus
dem Jenseits meldete sich jemand, der Verbindung zum Teufel hatte. In diesem
Moment waren die Mädchen verloren, denn die Macht des Satans hielt sie
gefangen. Von nun an gaben sie ihm alles - auch ihr Leben...
von Jason Dark, erschienen am 29.04.1991, Titelbild: Nicolai Lutohin
Rezension von
Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Eine verzweifelte Frau, Kate Ferrer, bittet John Sinclair um Hilfe: Ihre
Tochter Denise hat Selbstmord begangen, zu dem sie durch eine Clique von
teufelsanbetenden Gruftie-Mädchen animiert wurde. Nun soll John zu Denises
Beerdigung kommen, um etwas gegen die Gruppe zu tun. Dazu holt sich John
Unterstützung in Form von Jane Collins. Während er sich am Grab
der Toten umsieht, soll Jane in der Leichenhalle die Mädchen im Auge
behalten.
An Denise Ferrers Grab trifft John auf einen düster wirkenden Mann,
der mit dem Blut eines Hahns das Grab dem Teufel weiht und John mit einem
Dolch angreift. Dabei stürzt er jedoch selbst in das offene Grab und
verschwindet. Inzwischen verfolgt Jane die Prozession der sechs Freundinnen
der Toten. Dabei verwandeln die Mädchen durch eine Beschwörung
das Gesicht Denises in eine Teufelsfratze. Nachdem sie den Sarg der Toten
in das Grab gelegt haben, greift John ein und vertreibt die Teufelsfratze
mit seinem Kreuz. Dabei hört er plötzlich die Grusel-Radioshow
eines Sprechers, der sich selbst als Geistermann bezeichnet. Johns Aktion
hat die sechs Teufelsdienerinnen in die Flucht geschlagen.
Als John und Jane sich später mit Mrs. Ferrer im Zimmer ihrer Tochter
umsehen, entdecken sie Hinweise auf einen Radiosprecher namens Algernoon
Blackwood, der allerdings schon seit 1951 tot ist, und erfahren die Namen
von Denises Freundinnen. Die erste der sechs, die sie besuchen wollen,
heißt Julia Dandring. Sie begeht jedoch vor den Augen des
Geisterjägers Selbstmord. Als John bei der BBC anruft, für den
Blackwood einst gearbeitet hat, erfährt er, dass der Geistermann sein
Studio im Keller einer Lagerhalle in der Nähe eines Londoner Bahnhofs
hatte.
Dort angekommen, trennen sich John und Jane. Die ehemalige Hexe trifft in
dem Keller tatsächlich auf Blackwood, der ihr erklärt, dass er
nach seinem Tod die Gestalt eines von ihm erfundenen Parapsychologen angenommen
hat und mittels eines uralten Mikrofons mit dem Teufel kommunizieren kann.
Prompt wird Jane durch Blitze, die aus dem Mikrofon fahren,
überwältigt und soll nun vor den Augen der ebenfalls anwesenden
Teufelsdienerinnen dem Satan geopfert werden.
Jane Collins gelingt es allerdings, Blackwood so lange mit ihren
Hexenkräften in Schach zu halten, bis John Sinclair ebenfalls auftaucht.
Ihm gelingt es, mit seinem Kreuz das magische Mikrofon zu vernichten. Dadurch
wird Blackwood so geschwächt, dass Jane ihn mit einer brennenden Fackel
vernichten kann. Die Mädchen sind dadurch vom Einfluss des Teufels
befreit.
Meinung:
Eines muss man Jason Dark zu gute halten - brilliante Ideen hat der Mann.
Ein untoter Radiosprecher, der mit einem magischen Mikrofon Kontakt zum Teufel
hält und mit auf Kassetten gesprochenen Botschaften junge Mädchen
zum Selbstmord animiert; so etwas liest man auch nicht alle Tage. Leider
ist die Story ansonsten ziemlich durchschnittlich geraten. Schließlich
geht es wieder einmal nur darum, Seelen für den Teufel zu beschaffen.
Immerhin baut der Autor durch die Beerdigung und die Begegnung mit dem
geheimnisvollen Geistermann auf einem verschneiten Friedhof eine tolle
Gruselatmosphäre auf. Zusätzlich geht einem der Tod von Julia Dandring,
die von einem Dach springt und quasi vor den Füßen des
Geisterjäger auf den Boden prallt, richtig unter die Haut. Dagegen ist
das Finale wieder einmal etwas zu unspektakulär. Zwar bringt sich Jane
zum wiederholten Male selbst in Lebensgefahr und darf dabei ihre latenten
Hexenkräfte einsetzen, aber am Ende kann John ohne Probleme das Mikrofon
und danach Jane den Geistermann vernichten.
So ganz habe ich auch nicht verstanden, was nun die Aktion Blackwoods sollte,
als von ihm erfundener Parapsychologe anstatt als er selbst aufzutauchen.
Auch erscheint es mir fragwürdig, warum er ein Mädchen nach dem
anderen in den Selbstmord treibt, anstatt alle auf einmal dazu aufzufordern.
Aber irgendwie musste ja auch John auf seine Fährte kommen ...
Trotzdem erhält der Roman von mir zwei Kreuze, da er einige gute Szenen
hatte und insgesamt unterhaltsam und flüssig zu lesen war. Mal sehen,
was die folgenden Hefte so zu bieten haben, die ich noch alle bei einem
Internet-Auktionshaus, dessen Name mir gerade entfallen ist (;-)), ersteigert
habe.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Mann mit dem Dolch scheint wohl die Inspiration für das Aussehen
Blackwoods gewesen zu sein, aber außer dem blutigen Dolch hat das Bild
nichts mit dem Roman zu tun. Aber immerhin ist es eines der besseren Werke
von Lutohin, daher gibt es auch zwei Kreuze
Coverbewertung: