John Sinclair Nr. 634: Ein Höllenjob für Bill

John Sinclair Nr. 634: Ein Höllenjob für Bill


Es war Mord, Selbstmord oder beides zusammen. Es konnte aber auch gutgehen, Bill Conolly wußte es nicht. Er wußte nicht einmal, ob er einem Hirngespinst nachlief, deshalb hatte er sich auch keinem Menschen anvertraut. Dieser Fall konnte zum reinen Wahnsinn werden, er konnte der Zukunft seinen Stempel aufdrücken und sie in ganz bestimmte Bahnen lenken, die nicht unbedingt positiv enden mußten. Bill hatte diesen Tip erhalten und nicht einmal mit seiner Frau Sheila darüber gesprochen. Ihr gegenüber hatte er die Reise als einen Auftrag erwähnt, um in Schottland über bestimmte Clans einen Bericht zu schreiben. Das war von Sheila akzeptiert, aber nicht so ohne weiteres geglaubt worden, denn das hatte Bill deutlich an ihrem Verhalten herausgefunden.


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 27.08.1990, Titelbild: Maren

Rezension von Olsen:


Kurzbeschreibung:
Bill Conolly reist zu einem abgelegenen Ort in Schottland, weil er einen Tipp von einem Informanten namens Gordon Slane erhalten hat. Dort findet er einige Gräber, darunter eines, auf dem der Name Sinclair zu finden ist. Alle Spuren weisen auf die Templer hin. Bei seinen weiteren Nachforschungen stößt Bill auf einen alten Friedhof, auf dem Templer aus den USA ihre Toten begraben. Bill, der wieder einmal neugieriger ist, als es gut für ihn ist, wird von einem Amerikaner namens Krooger, der für eine weltumspannende Organisation arbeitet, gefangen genommen. Krooger zur Seite steht ein Krieger (Krooger und Krieger! Klingt blöd, ist aber so.), der auf den Namen Sinclair hört.
Gleichzeitig in London: John wird von Slane um ein Gespräch gebeten. Als John bei ihm ankommt, findet er ihn tot vor. Er hat Selbstmord begangen. In einem Brief weist er auf ein Grab in Schottland hin und erklärt, dass er sich durch den Selbstmord davor schützen wollte, umgebracht zu werden. Die Ermittlungen zeigen, dass Slane ein Händler für altertümliche Waffen war. John und Suko stoßen auf Aufzeichnungen, die auf einen Sinclair-Clan unter den Templern hinweisen. Bevor die Geisterjäger näheres herausfinden können, werden sie von zwei Männern ausgebremst, die offensichtlich dem amerikanischen Geheimdienst angehören. John und Suko erfahren, dass man Bill töten wird, falls die Geisterjäger nach Schottland fahren. Trotz dieser Warnung machen sich John und Suko heimlich auf den Weg. In Schottland angekommen, finden auch sie das Grab der Sinclairs.


Meinung:
Dieser erste Teil eines Zweiteilers fängt verhältnismäßig schwach an und hat einige logische Hänger. Bill kraucht heimlich, still und leise in Schottland herum, um dort das Grab eines Sinclairs zu suchen. Niemand weiß Bescheid. Er macht sich sogar Gedanken darüber, dass es gut war, John nichts davon zu erzählen. Als er das Grab aber endlich gefunden hat, fällt ihm urplötzlich ein, dass er John informieren muss. Gordon Slane schickt erst Bill nach Schottland mit einem klaren Auftrag. Anschließend will er mit John reden, bringt sich aber vorher um (was ich übrigens für eine sehr eigenwillige Methode halte, um sich davor zu schützen, umgebracht zu werden). Großzügigerweise hinterlässt er John aber einen Brief, in dem er allerdings nur nebulöses Gefasel von sich gibt. Später wird dann behauptet, der Geheimdienst hätte Slane gezwungen, sich umzubringen, um Mitwisser zu beseitigen. Warum durfte er dann vorher noch einen Brief schreiben? Also, alles sehr wirr. Man hat das Gefühl, JD wusste am Anfang selbst nicht, worauf er überhaupt hinaus will. Und anstatt sich mal ein paar Stunden ruhig hinzusetzen und darüber nachzudenken, hat er trotzdem einfach munter drauf los geschrieben. Aber ab dem Moment, in dem JD offensichtlich die Erleuchtung hatte, zieht dieser Roman drastisch an und wird richtig gut, wenn auch etwas kühn (Geheimdienst, weltumspannende Organisation, Magie in höchsten Regierungskreisen ...). Zum einen wird dadurch, dass man über die Hintergründe die Handlung sehr lange im Ungewissen gelassen wird, eine ordentliche Spannung aufgebaut. Zum anderen wirkt die Andeutung, Entscheidendes aus Johns Vergangenheit bzw. der Vergangenheit seiner Familie zu erfahren, sehr fesselnd. Die Dialoge und die Sprache verheddern sich auf den ersten zwanzig Seiten zwar mehrfach im Dickicht sinnlosen Gelabers, aber ab Seite 21 (Dies ist eine Schätzung!) kann man selbst hier nichts mehr zu meckern finden. Und mit Krooger ist JD eine Figur gelungen, wie er sie bisher selten erdacht hat. Ein Bösewicht, der immer freundlich und nett bleibt und dadurch noch viel, viel böser wirkt.
Also, ein wirklich guter Roman, der riesigen Geschmack auf den zweiten Teil macht. Der versaute Anfang verhindert leider die Höchst-Kreuz-Zahl. Aber vier Kreuze sind drin!


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Typisches Bild für einen Highlander-Fantasy-Drachen-und-Schwerter-Roman. Aber auch für einen Sinclair? Ich weiß nicht recht. Deshalb gebe ich unentschlossene 2 Kreuze


Coverbewertung:
2 Kreuze
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Romans wurde auch schon auf der im November 1988 erschienenen italienischen Publikation URANIA FANTASY Nr. 6 verwendet:

Urania Fantasy Nr. 6