John Sinclair Nr. 619: Killer-Blasen
Wir schritten durch die Stille des Todes! Der kalte Wind wehte den Leichengeruch
über den Ort mit den tiefhängenden Wolken, die wie eine graue Decke
wirkten, als wollten sie das Bild des Schreckens gnädig verbergen. Da
gab es nichts zu verdecken. Es war alles so fürchterlich real, so
unaussprechlich grausam. Die Menschen waren tot - alle. Kein Kind, keine
Frau, kein Mann - nicht einmal ein Tier hatte überlebt. Dieses kleine
Dorf war zur Stätte des Todes geworden...
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 14.05.1990, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension von
Olsen:
Kurzbeschreibung:
John, Suko und Wladimir Golenkow finden in einem kleinen russischen Dorf
lauter Skelette. Sie sind die Opfer der Killer-Blasen. Blasen, wie sie auch
Bill Conollys goldene Pistole verschießt. John gelingt es, in dem Dorf
eine der Blasen zu zerstören. Kurz darauf treffen sie auf einen Wanderzirkus
und dessen Direktor Boris Belzik, der hinter den Killer-Blasen steckt. Als
John, Suko und Wladimir dies feststellen, können sie gerade noch fliehen.
Dabei wird Wladimir angeschossen.
Meinung:
Im ersten Teil dieses Zweiteilers wird eine Handlung, die gut auf 20 oder
30 Seiten Platz gehabt hätte, auf Romanheftlänge aufgeblasen. Dadurch
entwickelt sich das Heft selbst zu einer Killer-Blase, die - trotz der
wüsten Aneinanderreihung zahlreicher Action-Szenen -
verhältnismäßig langweilig ist. Lediglich die Frage, wo die
Blasen herkommen und ob sie etwas mit dem Todesnebel oder dem Planeten der
Magier zu tun haben, hält einen halbwegs bei der Stange. Alles in allem
aber ein schwacher erster Teil.
Besonderheiten:
In einem Gespräch macht John spektakuläre Enthüllungen über
seine ethnische Herkunft. So sagt er nämlich im Laufe dieses Gesprächs
über Suko: "Er ist Chinese und Engländer. Ebenso wie ich." Oder
wusste bisher schon jemand, dass John Chinese ist?
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein typischer Ballestar. Und deshalb schon von Natur aus nicht nach meinem
Geschmack. Dieses Bild sehe ich allerdings als eines der gelungeneren Ballestars
an.
Coverbewertung:
Rezension von
Leichnam:
Kurzbeschreibung:
Sinclair und Suko wurden vom KGB-Mann Wladimir Golenkow ins ferne Rußland
gebeten. Dort nämlich sind die Bewohner eines ganzen Dorfes zu Skeletten
geworden, niemand lebt mehr. Die Untersuchungen beginnen, und bald vermutet
man als Urheber den Todesnebel. Dann nähert sich auch schon eine der
Blasen, die jener Nebel so mit sich bringt. Diese Blasen lassen im Inneren
Schleim fallen, der das Fleisch von den Knochen löst. Die einzige Waffe
dagegen: Johns Kreuz bzw. die Goldene Pistole von Bill Conolly. Man
nimmt einen abenteuerlichen Kampf in der einsamen russischen Wintergegend
auf und stößt bald auf einen Wanderzirkus mit etlichen Zugmaschinen
und Wagen für Menschen und Material. Es stellt sich sehr rasch heraus,
daß der Zirkusdirektor Boris Belzik nicht ganz koscher ist, ja daß
er die Blasen über die Menschen bringt. Ein richtiger Zirkusdirektor
ist er nämlich nicht, Golenkow erinnert sich an ihn. Ein Biologe und
Archäologe war er, der sich oft in entlegensten Gegenden der Erde
herumtrieb, um zu forschen. Auf dramatische Weise wird das Sinclair-Team
getrennt. John ist allein in einem fahrenden Zirkus-Wagen, Golenkow und Suko
müssen vor den Blasen des Belzik fliehen, welche als Machtdemonstration
freigelassen werden. Der KGB-Mann bekommt zu allem Unglück noch einen
Streifschuß verpasst und schleppt sich mit Suko, immer schwächer
werdend, durch die Gegend. Doch zwei Blasen sind ihnen schon auf den Fersen...
John macht sich mit einem mitgeführten Hubschrauber, der auf einem Wagen
festgezurrt ist, ebenfalls auf die Flucht. Auch, um Suko und Golenkow zu
finden. In letzter Sekunde kann er seinen Freunden das Leben retten, gerät
jedoch selbst in eine Killer-Blase. Das Kreuz liegt außerhalb auf dem
hartgefrorenen Winterboden... Suko aber befreit seinen Kameraden, sich dabei
selbst in höchste Gefahr bringend. Der schwer verletzte Wladimir wird
in den Hubschrauber verfrachtet und man startet in Richtung finnische Grenze,
denn Belzik wollte mit seinen Leuten dorthin. Kurz vor der Grenze sehen sie
aus der Luft schon das pure Grauen... Belzik hat seine gesamte Mannschaft
mit seinen Killer-Blasen ermordet. Er selbst verschwand nach Finnland, allein,
einem unbekannten Plan folgend...
Meinung:
Hier liegt Teil 1 eines Zweiteilers vor. 1990 kamen die beiden Ausgaben heraus
- die Fortsetzung trägt den Titel "Die Götzenhöhle". Leider
besitze ich diesen zweiten Teil nicht. "Killer-Blasen" ist ein absolutes
Husaren-Stück Dark´s, der hier in atmosphärisch
äußerst dichter Manier den russischen Winter in unsere Wohnzimmer
wehen lässt. Ein derartig intensives "Kino im Kopf", wie Jason immer
so schön sagte, hatte ich selten beim Lesen. Man kann von einer wirklich
unheimlichen Abenteuergeschichte sprechen, welche durch die geschilderte
Trostlosigkeit und einsame Lage des beschriebenen Landstriches so richtig
auflebt. Dark beschreibt den Leichengeruch im gefundenen Totendorf, diese
eisige, kalte Stille dort, diese Leere. Das ist schon fast große
Literatur! Hinzu kommt, daß es bald richtig lebensgefährlich
wird; diese im Hintergrund lauernde Gefahr der Killer-Blasen, die durch die
Wälder schweben, auf der Suche nach unseren 3 Helden mit dem einzigen
Ziele, diese zu vernichten, ist vom Spannungsfaktor her gesehen wahrlich
atemberaubend! Definitiv einer meiner Lieblings-Sinclair´s. Nach 16
Jahren habe ich das Heft herausgekramt, da ich mich so gut an die Spitzen-Story
erinnern konnte, las ein weiteres Mal. Und was soll ich sagen: Es entstand
die gleiche Faszination dafür wie bei der Erstlesung.
Besonderheiten:
Auf dem Cover ist neben dem DM-Preis (1,90 DM), auch der DDR-Preis aufgedruckt.
In Alu-Chips kostete der Roman 5,70 Mark.
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Stammt von Ballestar und hat was - sowohl vom Motiv wie auch von der Farbgebung
her. Man sieht auch John in einer Blase, was im Text stattfindet. Allerdings
wäre dicke Winter-Kleidung an John romanbezogener gewesen. Die große
Figur kann man als Tod verstehen, der hinter allem schier unauslöschlich
steht. Vielleicht wäre eine Schneelandschaft mit paar Baum- und
Strauchleichen im Hintergrund besser gekommen als dieses eigenartige Rot.
Doch man könnte darin das blutige Fleisch sehen, welches sich von den
Opferknochen löst.
Coverbewertung: