John Sinclair Nr. 606: Gwenola - grausam und geächtet
Die Party gehörte zu den letzten des Sommers, sollte ein voller Erfolg
werden, doch keiner der Gäste wußte, daß sich der Tod ebenfalls
eingeladen hatte. Man hörte Namen, man taute auf, man redete über
den Job, man stellte fest, wie klein die Welt doch letztendlich war. Und
auch wie schön, denn die Party fand dort statt, wo das Leben angeblich
noch lebenswert war. In einem idyllischen Garten, der zu einem kleinen, versteckt
liegenden Schloß gehörte, das für eine Jubiläumsfeier
von einer Automobilfirma gemietet worden war...
von Jason Dark, erschienen am 12.02.1990, Titelbild: Kike
Rezension von
Prof.
Cadáver:
Kurzbeschreibung:
Bill und Sheila Conolly sind auf einer Gartenparty, wo Bill sich mit einigen
ehemaligen Mitstudenten trifft. Auf einmal erscheint ein mysteriöse
graue Wolke und die Conollys werden von zwei durchgedrehten Doggen attackiert.
Bill (der genauso wie seine Frau keine Waffen dabei hat) schafft es die beiden
Hunde vorläufig auszuschalten. Plötzlich erscheint Gwenola, die
auch die Bretonin genannt wird. Diese fordert alle auf ihr Land zu verlassen,
da das Land hier ihr gehören würde. Nicht weit vom Geschehen entfernt
befindet sich John, der mit F. Donovan, einem bekannten Ornithologen, über
das merkwürdige Verhalten der Raubvögel diskutiert. Donovan wurde
in den letzten Tagen immer wieder von den Raubvögeln in seinem Gehege
angegriffen. Bill ruft John per Autotelefon im Haus des Vogelkundler an und
teilt diesem die jüngsten Geschehnisse mit. Dann beschließen die
Conollys John aufzusuchen, der sich in der Nähe befindet. Gwenola ist
mittlerweile auch John und Donovan erschienen um auch ihnen ihre Botschaft
zu überbringen. Nach der ersten Konfrontation von der Bretonin und John,
flüchtet diese da sie panische Angst vor Johns Kreuz hat. Nachdem Gwenola
angefangen hat, ihr angekündigtes Reich zu errichten, wird dieses von
John Sinclair betreten. Währenddessen müssen sich die Conollys
und Donovan mit untoten Tieren auseinander setzten.
Meinung:
Hier haben wir eine gute Story vor uns, die teilweise recht spannend geschrieben
ist. Sehr gut ist die Passage geworden, in der die untoten Doggen auftauchen.
Die Stelle an der der Tierfriedhof im Vorgarten erwähnt wird, erinnert
an die großen Werke des Horrors ( Friedhof der Kuscheltiere ). Leider
ist das Auftreten von Gwenola nicht ganz so gut gelungen, da ihre Ansprachen
und somit gestellten Forderungen nicht so richtig überzeugen können.
Auch der erste Dialog zwischen ihr und John wirken irgendwie belustigend,
so das sich ein Schmunzeln auf den Lippen des Lesers bildet. Dennoch bleibt
die Spannung beinahe während des gesamten Romans konstant und auch die
Herkunft Gwenolas hält eine kleine Überraschung
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Gut gelungen, für einen Gruselroman aber nicht unbedingt ideal - auch,
wenn Symbole des Bösen vorhanden sind (Schlange)!
Coverbewertung:

Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Bill und Sheila Conolly befinden sich auf einer Party der High Society, als
plötzlich eine dunkle Wolke am Himmel auftaucht und die beiden Doggen
des Hauseigentümers verrückt spielen und die Menschen bedrohen.
Aus der Wolke tritt daraufhin eine kriegerisch aussehende Frau, die sich
als Gwenola vorstellt und behauptet, dass ihr das Land gehöre. Zur gleichen
Zeit ist John in der Nähe bei einem Ornithologen, dessen Raubvögel
ihn mehrfach angegriffen haben. Auch dort erscheint Gwenola und spricht ihre
Warnungen aus. Sie wollte einst zu den Rittern der Tafelrunde gehören,
wurde als Frau aber geächtet. Sie tat sich daher mit einer keltischen
Zauberin zusammen, die ihr Kontrolle über lebende und tote Tiere gab
und ihr half, die Zeiten zu überdauern. Es kommt zu einer
Überschneidung einer düsteren Fantasywelt, die Gwenolas Reich ist,
und der realen Welt. In dieses Reich macht sich John auf, Gwenola zu
bekämpfen.
Meinung:
Hier bin ich irgendwie hin- und hergerissen. Eigentlich hatte die Story viel
Potential und Gwenolas Reich ist atmosphärisch dicht beschrieben.
Außerdem kommt es zu sehr spannenden Szenen, wenn die Conollys und
der Ornithologe gegen Zombiehunde und Ratten kämpfen. Da wären
drei, wenn nicht gar vier Kreuze gerechtfertigt. Leider spielt sich das alles
auf den letzten paar Seiten ab. Fast die ersten zwei Drittel des Romans bestehen
aus gestelzten Dialogen und sind weitgehend langweilig. Insgesamt daher leider
wieder nur eine durchschnittliche Leistung.
Besonderheiten:
Gwenola erzählt John, dass sie sein Kreuz schon bei Richard Löwenherz
gesehen hat. Hab das chronologisch nicht mehr so im Gedächtnis, aber
das könnte ein erster Hinweis auf Johns früheres Leben als
Löwenherz sein.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein wirklich schönes Fantasycover, dessen Atmosphäre im Roman nur
stellenweise rübergebracht wird.
Coverbewertung:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Motiv wurde auch auf dem Cover des im Januar 1990 erschienenen italienischen
Comic-Magazins LANCIOSTORY Nr. 4 verwendet: