John Sinclair Nr. 532: Der Blutschwur

John Sinclair Nr. 532: Der Blutschwur


Der Friedhof war düster und versteckte sich unter dem dunklen Tuch des Nachthimmels. Wenn Lichter zu sehen waren, dann in der Ferne, wo die Hauptstraße einen Bogen schlug. Nicht einmal ein Reflex erreichte das Gelände mit den Gräbern. Es war der Hort des Todes, der Einsamkeit, des Vergessens. An manchen Stellen glich der Friedhof einem verwilderten Garten, an anderen wiederum war er geometrisch gegliedert. Dort befanden sich die frischen Gräber. Es würde Jahre dauern, bis der Bewuchs an den schmalen Wegrändern hoch genug war, um auch sie zu überwuchern. Ein kühler Märzwind wehte über den Totenacker. Er spielte mit den Zweigen der Büsche, ließ sie zittern und schwanken und kämmte das Grab in eine Richtung.


von Jason Dark, erschienen am 12.09.1988, Titelbild: Jim Burns