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Alicia blieb stehen und bekam es plötzlich mit der Angst zu tun, obwohl
sie die unregelmäßigen Schritte kannte. So ging nur einer: Casper
Richberger, der Blinde. Er zog das linke Bein nach. Im Haus verzichtete er
meist auf seinen Stock, so auch jetzt, denn das harte Aufschlagen des Stockendes
vernahm Alicia nicht zwischen den Schritten. Alicia hatte die Schritte schon
oft gehört, überhaupt erkannte sie alle sechs Bewohner des Hauses
an ihren Schritten. Diesmal aber empfand sie das Geräusch als störend,
wenn nicht als beängstigend. Es hallte durch die verschwommene
Düsternis des Flurs. Niemand hatte das Licht eingeschaltet. Draußen
regnete es. Ein kühler, grauer Sommertag neigte sich seinem Ende entgegen.
Längst hatte die Dämmerung ihren Schleier über das Land gelegt,
in wenigen Minuten würde es finster sein, und dieses Zwielicht störte
Alicia irgendwie...