John Sinclair Nr. 412: Ein Grab aus der Vergangenheit
Die Situation stand nicht nur auf des Messers Schneide. Ich sollte gekillt
werden, erschossen, mit meiner eigenen Beretta, die sich jetzt in der Hand
eines Mannes namens Jean befand, und Manon Medoque, eine Werwölfin,
wollte das Zeichen geben. Sobald sie das Zeichen gab, sollte Jean
abdrückte. Sie hatte den Vorgang etwas hinausgezögert, weil sie
meine Todesangst genießen wollte, und dieses Zeitschinden empfand ich
als meine winzige Chance. Zusätzlich bewacht wurde ich von einem auf
den Mann dressierten Bluthund, der mich keinen Moment aus den Augen gelassen
hatte und sofort reagierte, wenn ich mich falsch bewegte. In der rechten
Hand hielt ich meinen Silberdolch. mit ihm hatte ich schon eine Bestie erledigt.
Diese Klinge mußte ich im richtigen Augenblick einsetzen. Bevor die
beiden Fellarme der Wölfin zum Zeichen des Angriffs nach unten rasen
konnten, riskierte ich den Angriff...
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 26.05.1986, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair kann den Killer Jean ausschalten und einen der Werwölfe
vernichten. Manon entkommt mit den restlichen elf Wölfen. Maurice de
Medoque, der Herold des Satans, kann Gerald Gress mit seiner Lanze töten,
doch dann vernichtet John ihn mit dem Silberkreuz. John folgt der Spur Manons
ins Dorf Medoque und trifft hier den Pfarrer Abbé Bloch, der glaubt,
das Ziel der Bestien zu kennen: bei Niedrigwasser ist im Flussbett der Loire
die Ruine einer alten Burg zu sehen. Und nicht nur sie, auch das Grab des
ehemaligen Besitzers dieser Burg wird dann wieder sichtbar. Und in diesem
Grab liegt keine Geringerer als der sagenumwobene und von John verzweifelt
gesuchte Templerführer Hector de Valois! John und der Abbé suchen
das Grab auf, auf dessen steinerner Platte das Gesicht von Hector de Valois
und eine Abbildung von Johns Kreuz zu sehen sind. Der Abbé gesteht,
dass er selbst zu dem Templern gehört und versucht, den Orden neu zu
gründen. Als die Werwölfe erscheinen, hält Bloch John Sinclair
zurück und lässt Manon Medoque und ihre Helfer das Grab öffnen.
Da zeigt sich, dass Hector de Valois nicht nur viel von Magie verstanden
hat, sondern auch auf der Seite des guten steht: aus dem Grab strahlt ein
helles Licht, dass die Werwölfe zwar nicht tötet, aber blendet.
Nun erscheinen zwölf Templer im Dienste des Abbés und töten
die Wölfe mit silbernen Pflöcken. Einer der Wölfe kann Bloch
überwältigen, doch John rettet dem Geistlichen das Leben. Manon
Medoque konnte zwar in ihr Schloss entkommen, doch John spürt sie dort
auf und vernichtet auch sie. Die Templer haben unterdessen das Skelett des
Hector de Valois, das ganz aus Silber zu bestehen scheint, aus dem Grab geborgen
und nehmen es mit sich.
Meinung:
Mit diesem Roman wird aus der Werwolfgeschichte des letzten Bandes ein
Templer-Roman. Grundsätzlich geht es auch genauso spannend weiter, wie
der erste Teil angefangen hat. Und mit dem ersten Auftritt von Abbé
Bloch und dem Auffinden des Grabes von Hector de Valois ist der Roman sogar
ein ziemlich wichtiger in der Serienhistorie, doch da ja kurz zuvor das
Taschenbuch 62
Das Erbe der Templer' erschienen ist, war ich ziemlich
enttäuscht, dass dieses Buch hier völlig unerwähnt bleibt.
Denn immerhin hat John im "Erbe der Templer" zum ersten Mal Kontakt mit den
Baphomet-Templern und das Schloss von Hector de Valois besucht. Dass Hector
de Valois das Kreuz besessen hat, hat John dort auch erfahren und hätte
in diesem Band also nicht so überrascht sein dürfen, dass das Kreuz
auf der Grabplatte abgebildet ist. Es scheint, als habe die Handlung des
Taschenbuches überhaupt nicht stattgefunden, und das finde ich sehr
schade.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Abbé Bloch.
Erster Auftritt des silbernen Skeletts von Hector de Valois.
Zeitpunkt der Handlung: Dezember 1985.
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 235 Die
Totenpriester'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 10.09.1996.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Januar 2005 im
Jubiläumsband
52 Die Hölle auf Erden'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die Grabplatte mit dem Kreuz und dem Gesicht des alten Hector
de Valois. Schlicht und nicht besonders gruselig, aber passend zum Roman.
Coverbewertung: