John Sinclair Nr. 392: Phantom-Kommando
Der Angriff erfolgte wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und ich hatte dabei
das Glück, schon von der Straße weg und auf der Zufahrt der Tiefgarage
zu sein. Und da sah ich den Feuerstrahl! Er jagte aus der dunkelgrauen
Dämmerung, kam schräg von oben nach unten und zielte haargenau
auf die breite Frontscheibe meines Wagens, um sie zu durchbohren. Was es
war, erkannte ich erst im letzten Augenblick. Ein brennender Pfeil! Aus dem
Wagen kam ich nicht mehr raus, weil die Zeit zu knapp war. Mir blieb nur
noch eine Chance...
von Jason Dark, erschienen am 06.01.1986, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Kurz nachdem John Sinclair von einem Wesen auf einem fliegenden Teppich mit
einem Brandpfeil angegriffen wurde, erscheint eine Frau namens Hester Shapiro
und bittet ihn um Hilfe. Ihre Geschichte will sich allerdings nur in ihrem
Landhaus im Londoner Ortsteil Wimbledon offenbaren. Kaum sind die beiden
dort angekommen, werden sie erneut von drei fliegenden Wesen angegriffen.
Diese Dämonen sehen aus wie Menschen, sind völlig nackt und tragen
eine Silbermaske vor dem Gesicht. Zwei von ihnen kann John mit Silberkugeln
vernichten, doch der dritte dringt ins Haus ein und nimmt Hester Shapiro
als Geisel, um sie und John in den Keller zu zwingen. Nun erzählt Hester,
die die fliegenden Wesen "Phantom-Kommando" nennt, dass ihr Mann Gordon,
ein Künstler und Abenteurer, in Südfrankreich eine silberne Statue
namens Harun gefunden hat, die von einem Bergvolk als Gottheit verehrt wird.
Das Phantom-Kommando scheint zu diesem Volk zu gehören und will die
Statue zurückholen. Gordon Shapiro wurde schon den Brandpfeilen
getötet, doch John kann auch den dritten Bogenschützen vernichten.
Hester Shapiro wird in Schutzhaft genommen. Sie erzählt, dass man mit
der Statue das Phantom-Kommando rufen kann, wenn man den Kopf leicht nach
rechts dreht. Auf dem Dach des Yard-Buildings stellen sich John und Suko
dem Rest des Phantom-Kommandos, das der Geisterjäger schließlich
mit dem Würfel des Unheils dazu zwingt, Selbstmord zu begehen. Zuvor
wurde allerdings auch Hester Shapiro getötet, als sie sich auf das Dach
geschlichen hat. Zurück bleibt die geheimnisvolle Statue, die ein Hinweis
auf Südfrankreich, die Templer und Hector de Valois sein
könnte
Meinung:
Auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, warum John mit Hester Shapiro zu
ihrem Haus fährt, ist der Beginn des Romans unheimlich spannend. Man
ist gleich im Geschehen, da John schon auf der ersten Seite mit einem Brandpfeil
attackiert wird. Dann kommt das alte Landhaus im Nebel, das ja schon ein
klassischer Handlungsort für Gruselgeschichten ist. Die Stimmung dort
wird auch sehr unheimlich und eindringlich beschrieben. Das einzige was da
stört, ist das ewige hin und her von Hester Shapiro, die scheinbar erst
etwas erzählen möchte und dann doch nicht mit den Tatsachen
herausrückt. Der Einsatz von Bill und Sheila wäre meiner Meinung
nach nicht nötig gewesen, auch wenn John und Hester dadurch etwas schneller
zurück nach London gekommen sind. Im letzten Drittel findet die Handlung
im Yard statt, wo es dann auch zum großen Finale auf dem Dach des
Gebäudes kommt. Hier kann man sehen, was für eine starke Waffe
der Würfel ist, als John das Phantom-Kommando zwingt, die Brandpfeile
gegen sich selbst einzusetzen. Viel erklärt wurde in diesem Roman allerdings
noch nicht - es bleibt die Statue, die Frage nach dem Bergvolk und was die
Templer und Hector de Valois mit den Geschehnissen zu tun haben.
Besonderheiten:
Zeitpunkt der Handlung: August 1985 - keine konkrete Angabe.
Der Roman wird vom Verlag als Einzelroman gekennzeichnet, ist in meinen Augen
allerdings der erste Teil eines Zweiteilers.
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 215 Die Bestien aus
dem Geistersumpf'.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 22 In Satans
Diensten'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 15.05.1990.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 23.04.1996.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Juli 2004 im
Jubiläumsband
49 Das schwarze Evangelium'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt das Phantom-Kommando beim Anflug auf Scotland Yard. Die Gestalten
sehen genauso aus, wie sie im Roman beschrieben werden. Das Bild wirkt zwar
etwas unruhig, ist aber dafür sehr detailgenau gemalt.
Coverbewertung: