John Sinclair Nr. 370: Alptraum-Comic
Ein Schauer lief über den Rücken des jungen Mannes, als er auf
das schräggestellte Brett mit dem großen Zeichenblatt starrte.
"Das ist super!" keuchte er. "Das ist so gut, besser kann man es nicht machen.
Fast wie echt!" flüsterte er. "Nein, das ist echt. Das ist so, als
würden sie leben. Sie, meine Geschöpfe, meine Monster, meine
Phantasiegebilde." Er legte den Kopf in den Nacken, begann zu lachen und
trat zwei Schritte zurück. Damit geriet er auch außerhalb des
Lichtkreises, den die große Lampe auf das Zeichenblatt warf. "Echt!"
flüsterte er wieder. "So echt!" Er konnte es kaum fassen und wischte
mit einer fahrigen Handbewegung durch sein braunes Haar, das mal wieder nicht
richtig liegen wollte. Harold C. Painter war glücklich. Er hatte es
geschafft. Nach all den vergeblichen Versuchen, nach den langen,
entbehrungsreichen Jahren war ihm ein Meisterwerk gelungen.
von Jason Dark, erschienen am 05.08.1985, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
"Das
Phantom":
Kurzbeschreibung:
Vor langer Zeit, noch bevor John Sinclair das Licht der Welt erblickte, schloss
der Maler Harald C. Painter ein Packt mit dem Teufel. Er zeichnete ein Comic
und in dieses Comic eine Figur, der er den Namen John Sinclair gab. Dieses
Comic sollte zum unheilvollen Leben erweckt werden, wenn die Zeit reif
dafür ist. Doch so lange malte Harald weiter an seinem Comic, machte
es immer besser und dann... war die Zeit reif. John Sinclair wurde eines
Nachts wach, er wusste nicht warum, er wurde irgendwie gesteuert, ging zu
seinem Auto und fuhr ziellos durch London. Irgendwann hatte John unbemerkt
die Dimension gewechselt und befand sich nun in der Welt : Dämonia,
geschaffen von Harald Cecil Painter. Nachdem John zwei Polizisten erledigt
hat, die sich als echsenköpfige Dämonen entpuppten, stellte sich
Harald seinem Opfer vor, allerdings nicht persönlich. John vernahm nur
seine Stimme, die ihm eine höllische Zukunft schilderte. Harold C. Painter
malte an seinem Comic unentwegt weiter, so wurde aus toter Materie; aus einfachen
Bildern lebende Szenen, gefährliche Szenen. John musste sich immer neuen
Gefahren stellen, angefangen bei mordgierigen Wölfen, bis hin zu riesigen
Vampir Fledermäusen . Als John ein Haus erreichte in das ihn Painter
lockte, traf er auf sein Ebenbild und Glenda Perkins, die sich gerade im
Liebesspiel befanden. John wurde das nun alles zu viel, er aktivierte sein
Kreuz, womit er die Welt Dämonia und ihren Erschaffer Harold Cecil Painter
vernichtete.
Meinung:
Der schlechteste Roman, den ich bisher gelesen habe, das lag nicht nur an
den Fehlern wie "... John erreichte eine Tür, sie war verschlossen.
Plötzlich vernahm er Stimmen in dem Raum hinter der Tür, er
öffnete sie leise und betrat vorsichtig den Raum..." Erst war die
Tür verschossen, dann öffnete er sie so ohne weiteres? Schon am
Anfang als John festgestellt hat das er in einer anderen Dimension ist und
ihm Gefahren zugesagt wurden, hätte er schon das Kreuz aktivieren
können um die Dimension zu vernichten. Er hatte keinen Grund sich den
Gefahren zu stellen und um sein Leben zu kämpfen... Alles sehr sinnlos.
Wirkliche Spannung kam nur selten auf, und die Szene am Schluss wo John auf
Glenda Perkins traf wirke irgendwie einfallslos und machte auch keinen Sinn.
Dafür gebe ich zum ersten mal 0 Kreuze.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist im Gegensatz zum Roman gut gelungen, wenn man es auf den Roman
und seinen Inhalt bezieht, denn die abgebildeten Szenen stimmen mit dem Roman
sehr genau überein. Das Cover als Bild gesehen, reißt mich allerdings
nicht vom Hocker.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Der Comiczeichner Harold C. Painter hat mithilfe von Asmodis eine Comic-Welt
namens Dämonia geschaffen, in der er die Figuren lebendig werden lassen
kann. In diese Welt wird John Sinclair entführt und muss nun gegen die
Geschöpfe Painters um sein Leben kämpfen. In einer sich ständig
verändernden Umwelt, wo nichts so ist, wie es zu sein scheint, verteidigt
sich John gegen Wölfe, Echsenmenschen und andere
Höllengeschöpfe, bis er von Painter zum grausamen Endkampf gezwungen
wird: gegen Glenda und sein eigenes Ich, das schließlich noch zum Werwolf
mutiert! Mit dem Kreuz kann John dem Spuk schließlich ein Ende bereiten.
Mit der Vernichtung der Comicwelt stirbt auch Harold Painter.
Meinung:
Nach dem "Bleisarg" haben wir mit dem "Alptraum-Comic" schon wieder einen
Roman, der in der oberen Liga der Serie angesiedelt ist. Die Idee mit der
Comicwelt ist mal etwas ganz Besonderes - auch wenn hier nicht ganz klar
geworden ist, wie John in sie entführt wurde, und wie Painter es geschafft
hat, John so zu beeinflussen, dass er ohne es selbst zu wissen, durchs
nächtliche London fährt. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch.
Durch die ständig veränderte Welt warten viele Überraschungen
auch auf den Leser und der Endkampf gegen Glenda und John hebt den Roman
über den Durchschnitt; auch wenn hier mal wieder das Kreuz die Waffe
gegen das Böse ist. Humor bewies Jason Dark diesmal auch bei der Wahl
des Namens; einen Maler Painter' zu nennen, den zweiten Vornamen
Cecil', so dass man aus C. Painter auch "Comic-Painter" machen könnte
- das fand ich witzig. :o) Etwas übertrieben war für mich der Vorspann,
denn das Painter schon Jahre vor Johns Geburt mit dem Zeichnen des Comics
begonnen hat, war für die eigentliche Geschichte ja unerheblich und
unnötig.
Besonderheiten:
Zeitpunkt der Handlung: März 1985
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 12.12.1989.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 21.11.1995.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im März 2004 im
Jubiläumsband
47 Allianz der Werwölfe'.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die ersten sechs Comic-Bilder, die Harold Painter als
22-jähriger schon Jahre vor Johns Geburt gezeichnet hat. Den Werwolf
gibt es zu dem Zeitpunkt noch nicht, das soll wohl Johns Doppelgänger
sein. Mit gefällt es durch die Dynamik. Gut gezeichnet ist es
natürlich auch. Eines meiner Lieblings-Ballestar-Bilder.
Coverbewertung:

Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Irgendwann des Nachts fährt John, ohne es bewusst zu erleben,
durch London. Plötzlich befindet er sich an einem unwirklichen Ort.
Es handelt sich um die Comicwelt Dämonia. Harald C. Painter hat sie
geschaffen und der Teufel hat ihr Leben eingehaucht. John muss nun in
Dämonia um sein Leben kämpfen. Painter zeichnet unentwegt weiter
und so erschafft er immer wieder gefährliche Szenen oder Wesen, gegen
die John ankämpfen muss.. Wölfe, Echsen und - sich
selbst...
Meinung:
Ein Hammer-Roman! Einer der besten, die ich bisher gelesen habe. Die
Comicwelt ist wahnsinn und die Idee, John darin agieren zu lassen, ist echt
gut. Vor allem die Szene auf der Brücke und in dem Haus sind wahnsinnig
gut gelungen. Dadurch, dass sich der "Künstler" immer wieder neue
Gemeinheiten einfallen lässt, ist auch der Leser auf keiner Seite vor
Überraschungen sicher.
Einen Comiczeichner Painter zu nennen, ist natürlich auch genial.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben