John Sinclair Nr. 349: Brücke der knöchernen Wächter

John Sinclair Nr. 349: Brücke der knöchernen Wächter


Der Reihe nach schaute der Bai seine acht Diener an. Sie umstanden ihn wie eine Mauer, sahen sein Nicken und auch das lange Messer ins einer rechten Hand. Ohne ein Wort zu sagen, stieß er es sich in den Leib, schaute dem Blut zu, das aus der Wunde in eine Schale floß und anschließend in acht Becher umgefüllt wurde. Jeder seiner Diener bekam mit folgenden Worten einen Becher gereicht: ""Dieses Blut wird euch mit mir verbinden, zum Wohle der Person, der wir alle dienen, der Großen Mutter..." Dann kippte er nach hinten und starb...


von Jason Dark, erschienen am 11.03.1985, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John und Suko haben die Spur von Leila und Aldo aufgenommen und sind dabei in Tanger, der Hafenstadt in Marokko gelandet. Hier sollen die beiden Teufelsdiener mit einem Schiff ankommen. Mit ihrem Informanten, dem Franzosen Claude Renard, folgen sie einem Tipp, der sie in einer Leichenhalle führt, in der der halbverweste Leichnam des Bai von Tanger, eines Herrschers und Teufelsdieners, führt. Die Diener des Bai, skelettierte Reiter, entführen Suko und Claude Renard in eine andere Dimension, das Land ohne Grenzen. Hier herrscht die Große Mutter Lilith. John folgt den Spuren der Reiter und kann sogar einen von ihnen vernichten. Dann stößt er auf eine uralte Frau namens Aische. Sie ist die Enkelin des Bai von Tanger und bewacht ein Dimensionstor, das ins Land ohne Grenzen führt. John durchschreitet das Tor und muss auf der Brücke der Skelette gegen die Diener des Bai kämpfen. Dies muss er fast mit seinem Leben bezahlen und flieht wieder durch das Tor, ohne dass er Suko und Claude Renard befreien kann, die in einem Leichenbaum festgehalten werden. Aldo und Leila haben inzwischen auch die Spur der Aische gefunden und hoffen, im Land ohne Grenzen auf Lilith zu treffen. Sie kommen in dem Augenblick bei der alten Frau an, als John wieder durch das Tor zurückkehrt. Aldo will John töten, doch Aische rettet dem Geisterjäger das Leben, wird aber selbst von einer Kugel getroffen und stirbt. John erschießt Aldo in Notwehr und will Leila den Behörden übergeben, bevor er noch einmal versuchen will, seine Freunde zu retten.


Meinung:
Dieser Roman schließt direkt an den letzten Zweiteiler an, auch wenn er einen komplett anderen und exotischen Handlungsort hat. Dabei kann ich leider nicht entscheiden, inwieweit die Beschreibung der Hafenstadt Tanger der Realität entspricht. Der unheimliche Friedhof, der einen Großteil der Handlung einnimmt, könnte sich allerdings auch in jeder anderen Stadt befinden. Die Brücke der knöchernen Wächter kommt dabei sehr spät ins Spiel, aber das John unverrichteter Dinge wieder zu Aische zurückkehren muss, hat mir sehr gut gefallen. Allerdings hoffe ich für Suko, dass er nicht allzu lange in dem Baum bleiben muss.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch 48 ‚Wen das Grab ruft'.
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 172 ‚Der Knochenthron'.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 1 ‚Die Nacht des Hexers'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 18.07.1989.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 27.06.1995.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im September 2003 im Sonderband 44 ‚Aufstand im Dämonenreich'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt, wie John auf der Brücke gegen die Skelette kämpfen muss. Mir gefällt es sehr gut. Doch in diesem Fall sieht man mal wieder, wie im Lesen eigene Bilder entstehen, denn während ich die Geschichte gelesen habe, hatte ich das Bild genau spiegelverkehrt im Kopf, also dass John von der linken Seite kommt.


Coverbewertung:
3 Kreuze