John Sinclair Nr. 335: Die goldenen Skelette
Sie war tot und lebte dennoch. Aber sie war kein Zombie, sondern hockte in
einer magisch vereisten Vitrine, deren Kälte auch die Wundlöcher
unter ihrer linken Brust fast geschlossen hatte. Eigentlich unterschied sie
sich in nichts von einem normalen Mensch. Bis auf eine Kleinigkeit. Sie
besaß kein Herz mehr! Das hatte ihr jemand genommen. Auf schlimme,
auf grausame Art und Weise. Ich konnte es einfach nicht glauben, als ich
die Person anstarrte, die Jane Collins hieß, in ihrem normalen menschlichen
Leben eine gute Privatdetektivin gewesen war, anschließend zur Hexe
wurde, den Teufel dann angeblich verraten hatte und von diesem Zeitpunkt
an gnadenlos von ihm verfolgt wurde. Bis zum bitteren Ende.
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 03.12.1984, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair will die Vitrine mit der leblosen und doch noch nicht völlig
toten Jane Collins nach London bringen lassen, als die Privatmaschine, die
Paul Meurisse organisiert hat, einen unerklärlichen Kurswechsel vornimmt
und in Italien, in der Toskana, landet. John, Suko und der Pilot schlagen
sich zu einem Schloss durch und treffen dort auf Romano Canotti, einen Mann,
dessen Gesicht John bekannt vorkommt: er hat es während des Fluges im
Würfel des Unheils gesehen! Auch die Gesichter von Canottis Frau Maria
und seinem Sohn Luigi hat John im Würfel gesehen. Der Flug der Maschine
wurde von den goldenen Skeletten gelenkt, in deren Bann die Canottis stehen.
Im Haus der Familie befindet sich noch eine andere Bekannte - Claudine Auber,
die nach Italien geflogen ist, um sich an Luigi zu rächen, den sie für
den Tod ihres Freundes Pierre verantwortlich macht, weil er der Anstoß
zu Pierres Experimenten gewesen ist. Es stellt sich heraus, dass das Schloss
der Canottis auf einem Teil des Höllensumpfes aus Atlantis gebaut wurde,
aus dem der Schwarze Tod einst gestiegen ist. Die goldenen Skelette waren
Diener des Superdämons und sie haben John nach Italien geführt,
weil sie sich für den Tod ihres Meisters rächen wollen. John wird
von Luigi überwältigt und in den Sumpf gestoßen, wo sich
schon Claudine Auber befindet. Suko, der allein durch das Schloss geirrt
ist, trifft auf die drei Canottis, die zu goldenen Figuren geworden
sind
Meinung:
Nun geht es also gleich ohne Atempause weiter mit der Geschichte um Jane
Collins. Ihr Schicksal scheint nun eng mit dem versunkenen Kontinent Atlantis
zusammenzuhängen, und ich frage mich, wie ihr diese ominösen Skelette,
die ja wohl Dämonen sind, zu einem neuen Leben verhelfen können.
Die Tatsache, dass Claudine vor John und Suko auf dem Schloss der Canottis
ist, ist wirklich sehr seltsam, vor allem, da ihr Reiseweg im Roman beschrieben
wird und sie nie schneller als der rasch organisierte Privatjet sein konnte.
Da stimme ich Phex voll zu. Dass Claudine überhaupt nach Italien wollte,
wird aber schlüssig erklärt und es stellt sich heraus, dass dieses
"Jane-Collins-Abenteuer" eng mit dem vorherigen Zweiteiler verknüpft
ist. Der Roman selbst ist spannend, auch wenn die Discoszene mit Luigi für
meinen Geschmack etwas zu ausgewalzt wurde.
Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 158 Das
Eisgefängnis'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 11.04.1989.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 21.03.1995.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Mai 2003 im
Sonderband
42 Im Zwischenreich der Toten'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Jane Collins und die drei goldenen Skelette. Diese Szene gibt
es im Roman zwar nicht, aber es soll wohl eher die Verbindung zwischen der
Detektivin und den Dämonen verdeutlichen. Jane Collins ist hier wunderbar
getroffen und auch die Skelette finde ich gut gezeichnet. Ein sehr schönes
Ballestar-Bild.
Coverbewertung:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild wurde auch noch auf dem Cover des holländischen John Sinclair
Nr. 121 verwendet, obwohl es sich dabei nicht um die selbe Geschichte handelte.
Bei dem Romanheft aus Holland handelte es sich dagegen um den Roman "Knochensaat"
(John Sinclair Nr. 71
der deutschen Erstauflage):