John Sinclair Nr. 332: Besuch beim Geisterhenker

John Sinclair Nr. 332: Besuch beim Geisterhenker


"Genau an dieser Stelle, Ladies and Gentlemen, hat vor neunundzwanzig Jahren Ed Mosley sein achtes und letztes Opfer gefunden. Hier passierte es", fügte der Mann noch im Flüsterton hinzu. T.C. Markham verstand sein Geschäft. Er konnte reden, Menschen durch seine Stimme in den Bann ziehen, und wenn dann noch die Umgebung stimmte, wurde alles doppelt so gut und schaurig. Hier stimmte die Umgebung. Es war ein alter Hinterhof. Die Rückseiten der Häuser wirkten selbst im Sommer trostlos. Das Pflaster des Hofs zeigte Löcher. Während der Unruhen hatten die Protestierer hier ihre Steine geholt, um sie gegen Ordnungshüter zu schleudern. Die alten Plakatsäule wirkte deplaziert. Eigentlich hätte sie schon längst abgerissen werden sollen, wenn sie nicht kriminalhistorische Berühmtheit erlangt hätte. Eben durch das Auftreten des Killers...


von Jason Dark, erschienen am 02.11.1984, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Der Geschäftsmann T.C. Markham führt so genannte ‚Geistertouren' durch London durch, bei denen er Touristen an Punkte führt, an denen grauenhafte Morde geschehen sind. Als einer der Touristen von einem unsichtbaren Mörder getötet wird, schaltet sich John Sinclair ein und unternimmt zusammen mit Lady Sarah eine Geistertour. Dabei begegnet er dem Geist des Massenmörders Ed Mosley und kann ihn mit seinem Kreuz ausschalten. Die zweite Station der Tour ist ein ehemaliger Foltergarten, in dem sich nun ein Gasthaus befindet. Die Teilnehmer der Tour werden gezwungen ein Getränk, bei dem es sich um das Blut des Wirtes handelt, zu sich zu nehmen, das sie willenlos macht. John weigert sich, und kann den Wirt, bei dem es sich um den ehemaligen Folterknecht handelt unschädlich machen. Er wird durch die Geister seiner Opfer vernichtet. Inzwischen hat Markham die Besucher zum nächsten Punkt der Geistertour gebracht: einem alten Herrenhaus, das House of Horror genannt wird. Hier hatte der Duke of Burlington einen Privathenker beschäftigt, der für ihn unliebsame Feinde aus dem Weg geräumt hat. Der Bruder des Dukes war gegen die Morde und wurde in ein Verlies geschafft, wo sein Geist noch heute leiden muss. John findet die Spur zum House of Horror und kann mit Sukos Unterstützung den Geisterhenker, der niemand anderes als T.C. Markham ist, vernichten. Dadurch wird auch der Geist des Duke of Burlington erlöst. Die Teilnehmer der Tour stehen allerdings noch immer im Bann des magischen Blutes, das unerklärliche Hassgefühle in ihnen weckt. Mit dem Kreuz kann John sie von dem Bann befreien.


Meinung:
Tja, so richtig weiß ich auch nicht, was ich von diesem Roman halten soll. Die drei Geschichten wirken irgendwie aneinandergeklatscht, und auch die Erklärung, dass der Folterknecht, den Geisterhenker und den Massenmörder als Gefährten in die Gegenwart geholt hat, überzeugt mich nicht. Ein wenig schmunzeln musste ich, als John Rita am Schluss fragt, warum sie eine Pistole in ihrer Handtasche hat. Denn dass sie Versicherungsdetektivin ist und den ersten Mord aufklären soll, hatte sie ihm schon ganz zu Beginn der Story gesagt… :-)
Aufgrund der Atmosphäre in der Litfasssäule, der Folterkammer und dem Raum des Henkers gebe ich noch 2 Kreuze.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch 44 ‚Hände, die der Satan schuf'.
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 155 ‚Die Bestie von Soho'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 21.03.1989.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 28.02.1995.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Mai 2003 im Sonderband 43 ‚Transsylvanische Verschwörung'.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt zwar einen Henker vor einem Galgen, hat aber mit dieser Geschichte nichts zu tun. Das es aber schön gemalt ist und eine gespenstische Atmosphäre hat, gebe ich


Coverbewertung:
3 Kreuze