John Sinclair Nr. 300: Sieben Dolche für den Teufel
Aus der tiefblauen Dunkelheit stieß ein noch dunklerer Arm hervor und
umklammerte zielsicher mit einer fellbedeckten Klaue den Hals des schlafenden
Mannes. Der Kopf des Schläfers wurde in die Kissen gedrückt, und
der harte Druck, der seine Kehle umspannte, ließ ihn erwachen. Gleichzeitig
riß er Mund und Augen auf. Sehen konnte er nicht viel. Vielleicht einen
Schatten, der quer über seinem Gesicht lag. Dafür bekam er keine
Luft mehr, wollte dennoch Atem holen, was nicht klappte. Der Mann hatte Angst.
Zunächst dachte er noch an einen Traum, bis er feststellen mußte,
daß seine Atemnot Wirklichkeit war. Sofort steigerte sich die Angst
zur Panik.
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 02.04.1984, Titelbild: Manuel Prieto
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Asmodis erscheint in Mandra Korabs Palast, um dem Inder die sieben magischen
Dolche zu rauben, bevor sie ihm selbst gefährlich werden könnten.
Er verstreut sie mit seiner Magie in die Dimensionen. Dabei werden sie von
Luzifer bemerkt, der Dolchen eine Richtung gibt. Er trennt sie und
läßt sie sieben neuen Besitzern zukommen. Mandra bittet John um
Hilfe. Bei eigenen Recherchen hat der Inder herausgefunden, daß der
erste Dolch in die Hände des italienischen Arztes Dr. Vito Varese gefallen
ist, der es geschafft hat, mit Hilfe des Dolches als unheilbar geltende Patienten
zu heilen und damit sogar berühmt geworden ist. John und Mandra buchen
sich im Privatsanatorium des Dr. Varese als Patienten ein. Durch das
auffällige Verhalten des Doktors kommen die Geisterjäger einem
unglaublichen Vorgang auf die Spur: Varese hat mit dem Dolch einen Toten
wieder zum Leben erweckt! Doch dabei ist es nicht geblieben, denn der Zombie
verwandelte sich in ein grauenvolles Monster, einen Ghoul, der "Der
Menschenschlinger" genannt wird, und der zu den Dämonen gehörte,
aus deren Armen Wischnu einst die sieben Dolche geschaffen hat. Durch Vareses
Aktion wurde der Menschenschlinger aus dem Dolch befreit. Der Ghoul hat einen
gewaltigen Körper und richtet im Sanatorium Chaos an. Doch schließlich
kann Mandra Korab dem dämonischen Arzt, der selber ein Opfer des Ghouls
wird, den Dolch abnehmen und damit den Schädel des Ghoul zerstören,
was den Tod des Monsters bedeutet.
Meinung:
Man könnte sich natürlich fragen, warum ausgerechnet der Arzt Varese
einen der sieben Dolche bekommen hat; aber solche Fragen kann man sich bei
Gruselromanen ja öfter stellen.. ;-) Ansonsten hat Jason Dark hier einen
spannenden Roman abgeliefert, der an keiner Stelle langweilt und durch einen
interessanten Schauplatz besticht. Schon der Beginn, als Asmodis einen Diener
Mandra Korabs zwingt, die Dolche zu stehlen, ist unheimlich gruselig und
der Menschenschlinger ist ein gigantischer Ghoul, den man so noch nicht erlebt
hat. Dazu kommt noch, daß diese Geschichte nur der Auftakt zu einer
Jagd nach den sieben Dolchen ist und deshalb gibt es von mir 4 Kreuze.
Besonderheiten:
Zweiter Auftritt des Mafioso Luigi Bergamo.
Sollte Jason Dark wirklich nicht den Unterschied zwischen einer verschlossenen
und einer geschlossenen Tür kennen? Oder wie ist der folgende Satz zu
erklären: "Seine Tür hatte er ver- aber nicht geschlossen." Das
möchte ich sehen, daß jemand eine Tür verschließt,
die er nicht geschlossen hat... ;-))
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 09.08.1988.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 19.07.1994.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im September 2002 im
Sonderband
38 (Jubi-Band) "Die Farbe des Todes".
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Bernd Frenz:
Bei dem Cover hat sich der Zeichner wohl durch eine Filmszene aus dem Film
"Das Omen III" inspirieren lassen. Bis auf das Gesicht und den Hintergrund
ist die Ähnlichkeit sehr offensichtlich.