John Sinclair Nr. 256: Der Zombie aus dem Kerkerschloß
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Kommissar Mallmann zog seine Pistole! Auf einmal hatte er ein ungutes
Gefühl. Beim Betreten des düsteren Hauses war noch alles normal
gewesen, doch als er die ersten Meter hinter sich hatte, änderte sich
dies. Gefahr lag in der Luft! Eine Gefahr, die keinen Namen hatte, sondern
einfach da war. Jede Wand, jeder Stein schien diese Gefahr auszuatmen, und
sogar die Parolen an den Wänden kamen dem Kommissar nicht mehr
lächerlich vor, sondern aggressiv und fordernd. Er blieb vor dem Beginn
der Treppe stehen. Daß man ihn in dieses Haus geschickt hatte, wunderte
ihn nicht. Schließlich war es einmal besetzt gewesen. Jetzt hatten
sich die Besetzer zwar verzogen, dennoch diente das Haus als Unterschlupf.
Ein Spion sollte hier seine Nachrichtenhöhle haben. Wenigstens hatte
das der BND herausgefunden. Diese Behörde bat das BKA (Bundeskriminalamt)
um Hilfe, und von dort wurde Kommissar Mallmann nach Trier geschickt, um
sich die Sache einmal genauer anzusehen.
von Jason Dark, erschienen am 29.05.1983, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Olaf:
Kurzbeschreibung:
Kommissar Will Mallmann stößt bei Ermittlungen in Trier auf eine
unheimliche Leiche. Diese ist mumienhaft mit hauchdünnen Fäden
(ähnlich wie Spinnenweben) überzogen und der Tote ist offensichtlich
erstickt. Will informiert telefonisch noch in wenigen Stichworten seinen
Freund John Sinclair in London, als er auch schon von unzähligen dieser
Fäden, die durch die Luft schweben, angegriffen wird. Will kann sich
nur noch in letzter Sekunde in Panik aus dem geschlossenen Fenster stürzen
und sich so retten. John fliegt sofort nach Deutschland und zusammen nehmen
die Beiden die Ermittlung auf. Inzwischen wird eine junge Frau auf die gleiche
Art und Weise getötet. Schnell ist eine Verbindung zwischen den beiden
Toten hergestellt. Sie gehören zu einer fünfköpfigen
Studentengruppe, die das alte Kerkerschloss in Trier restaurieren. In diesem
Schloss hat der damalige Schlossherr Satansrituale durchgeführt und
seine Ehefrau Juliana zusammen mit einem Spinnrad bei lebendigem Leib
eingemauert. Bei den Arbeiten haben die Studenten nun das alte Verlies freigelegt
und einen alten Fluch wiederbelebt. Juliana ist wieder erwacht und webt mit
dem Spinnrad diese dünnen Todesfäden ... John und Will suchen das
alte Kerkerschloss auf und wollen mit dem Spuk aufräumen und das Leben
der verbliebenen Studenten retten ...
Meinung:
Ein Roman, gegen den ich erst Vorbehalte hatte und eine langweilige
Zombiegeschichte erwartet habe. Aber der Roman fängt schon recht spannend
an, wo Will gleich am Anfang auf die unheimlichen Fäden stößt
und nur knapp entkommt. Als Gegner kommen eigentlich nur Juliana und eine
gemalte Teufelsfratze vor, so lebt der Roman eher von seiner unheimlichen
Atmosphäre. Die Idee einer Verfluchten, die in einem dunklen Verlies
mit einem Spinnrad tödliche Fäden webt und auch mit ihren Haaren
morden kann, hat mir gut gefallen. Ich schwanke jetzt zwischen drei und vier
Kreuzen. Werde aber den Roman im besseren Mittelklassebereich ansiedeln und
mal eine drei + vergeben.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover ist sehr gelungen und passt super zur Story.
Coverbewertung: