John Sinclair Nr. 249: Mein Grab in der Teufelsschlucht
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Urplötzlich fuhr ein Windstoß durch den engen Felskanal in die
Höhle hinein, wirbelte Staub und kleine rote Steine in die Höhe,
bevor er mit seinem gewaltigen Atem in die rote Glut des Feuers blies, die
Flammen erst auseinanderfächerte und dann in langen Zungen hochschleuderte,
so daß sie mit ihrer Spitze fast die Decke berührten. Für
die Länge dieses Augenblicks wurde das Innere des Berges erhellt, und
es entstand in der gewaltigen Höhle eine gespenstisches Spiel aus Licht
und Schatten, das sich zuckend und wabernd an den Wänden widerspiegelte
und einen unheimlichen Eindruck hinterließ. Das Feuer brannte in der
Höhlenmitte. Es waren normale Flammen, die an den sorgfältig
aufgerichteten Holzscheiten fraßen, sie gierig verschlangen oder zum
Platzen brachten, so daß Funkenbahnen in die Höhle stoben. Nach
einer Weile beruhigten sich die Flammen wieder, und das Feuer brannte ruhig
wie eh und jeh weiter. "Hat uns der Teufel eine Antwort gegeben?" fragte
eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund der Höhle.
von Jason Dark, erschienen am 10.04.1983, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
del_Maro:
Kurzbeschreibung:
Das Opening des Romans beschreibt die Beschwörung von Berg-Dämonen
in den Schweizer Bergen. Wikka und die ihr hörige Jane Collins haben
nur ein Ziel: John soll sein Grab in der Schlucht der Viamala finden! Dazu
brauchen die Beiden die der Telepathie fähigen Erd-Geister. Durch ihre
Magie soll der Geisterjäger hergelockt werden. John Sinclair empfängt
den Ruf, während er im Weihnachts-Trubel eine LP von SUPERTRAMP für
Glenda kaufen will. Gegen seinen Willen fliegt er noch am gleichen Abend
nach Zürich. Szenenwechsel: Die Connolly's verbringen mit ihrem Sohn
die Winterferien in Lenzerheide. Bill findet vor der Schlucht mit Don Carlo
Lai (TB Nr. 008
'Die Seelenburg') einen toten Ski-Lehrer; ein Opfer der Berg-Dämonen.
Unser Held bekommt in seiner Pension Besuch vom Geist Jane Collins' und zweier
Bergdämonen / Erdgeister. Diese werden als affenartig beschreiben, mit
rotgelben Augen. Silber verwandelt sie zu Stein. Am Flughafen Zürich
landen Suko und Shao und zusammen mit John fahren sie nach Lenzerheide. Die
Teufelsschlucht betreten am nächsten Morgen nur John und Suko; Bill
bleibt zurück. Auf einer steinernen Plattform sichern sich die Zwei
mit magischer Kreide ab (Suko hat den Bumerang aus London mitgebracht). Eine
Brücke beim Wasserfall wird von ihren Gegnern zerstört, ebenso
stürzt eine begehbare Höhle ein. Das mit Kreide gezeichnete Allsehende
Auge aktiviert das Auge von Johns Kreuz. Jedoch blufft Jane den
Geisterjäger mit einem künstlichen Kopf von Suko! Wikka zerstört
John Sinclairs Schutzschirm, während Suko gegen die telepatischen Erdgeister
den Stab einsetzen kann. Die Dämonenpeitsche zerfetzt die Wesen. Im
Finale bekommt John kurz Jane zu fassen, dennoch kann Wikka mit Jane entkommen.
Bill rettet die Freunde mit einem Hubschrauber und alle feiern zusammen
Weihnachten in Lenzerheide.
Meinung:
Der Roman knüpft nahtlos an die vorherigen Ereignisse an: Jane Collins,
vom Geist des Rippers befreit und unter dem Einfluss Wikkas'; versucht selbst,
den Geisterjäger zu töten. Der Bumerang wird diesmal nicht eingesetzt,
aber Silberdolch, Beretta, Peitsche und der Stab. Auch die Kreuzformel wird
nicht gesprochen.
Besonderheiten:
Der Roman spielt eine Woche vor Weihnachten 1982.
Der Musikgeschmack von Shao wird nicht genannt.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist spiegelverkehrt gedruckt (Signatur). Die Erd-Geister erscheinen
zu gross, aber das Bild von Ballestar geht in Ordnung.
Coverbewertung:
Rezension von
Olaf:
Kurzbeschreibung:
Wikka und Jane Collins schmieden in der Via Mala Schlucht in der Schweiz
einen neuen Plan, wie sie John Sinclair töten können. Die beiden
Hexen erwecken die alten Bergdämonen in der Schlucht. Diese affenartigen
Dämonen verfügen über starke telepathische Kräfte und
sie senden eine eine Botschaft aus, welche den Geisterjäger, der ahnungslos
in London seine Weihnachtseinkäufe erledigt, zwingt in die Schweiz zu
reisen, um in der Schlucht sein Grab zu finden. Gegen seinen Willen fliegt
er noch am gleichen Abend nach Zürich ... Zeitgleich befinden sich die
Conollys ebenfalls in der Schweiz und verbringen ihren Weihnachtsurlaub in
Lenzerheide, ganz in der Nähe der Via Mala. In der Schlucht wurden seltsame
Wesen beobachtet und Bill bricht zusammen mit dem Ortskundigen Carlo Lei
(bekannt aus TB
Band 008)
dorthin auf. Dort treffen sie auf die Bergdämonen und Wikka und können
nur knapp den magischen Angriffen entkommen. Inzwischen ist auch John in
Zürich angekommen, ist wieder Herr seiner Sinne und informiert Sir Powell
und Suko in London. Auch Suko und Shao brechen gleich in die Schweiz auf.
John übernachtet in einer kleinen Pension in Zürich und bekommt
Besuch von Jane Collins als Geist und wird kurz darauf von zwei Bergdämonen
angegriffen, die ebenfalls in seinem Zimmer erscheinen. Nach einem kurzem
Kampf kann John diese vernichten. Am nächsten Tag treffen alle Freunde
in Lenzerheide zusammen. John, Suko und Bill fahren zur Via Mala, um den
unheimlichen Geschehnissen auf den Grund zu gehen. John und Suko steigen
in die Schlucht hinab und Bill bleibt zurück, um am Schluchteingang
die Stellung zu halten. In der Schlucht müssen sich John und Suko zuerst
mit vereisten Wegen und brüchigen Holzbrücken herumschlagen, als
sie plötzlich von der Magie der Bergdämonen getroffen werden und
durch einen Steinschlag getrennt werden. John bleibt nichts anderes übrig,
als allein Wikka und Jane Collins entgegenzutreten, wobei Wikka den
Geisterjäger mit ihrer Flammenmagie in ernste Schwierigkeiten bringt
... Suko hingegen scheint der geballten Gedanken-Magie der Bergdämonen
nichts entgegensetzen zu können ...
Meinung:
Ein durchaus spannender und stimmungsvoller Roman. Wikka und Jane Collins
sind meiner Meinung nach immer eine Bereicherung für eine Geschichte.
Außerdem gefällt mir, dass mal wieder ein Großteil des
Sinclair-Teams mitspielt - auch wenn mal wieder die Conollys ausgerechnet
in der Nähe von dämonischen Aktivitäten Urlaub machen ;-)
Die Schlucht ist düster und stimmungsvoll beschrieben, die
affenähnlichen Bergdämonen haben mir hingegen nicht so gefallen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover ist zwar zeichnerisch recht gut (ein klassischer Ballestar halt)
aber die gezeigte Szene stimmt so gar nicht mit der Story überein: John
befindet sich mit Suko in der Schlucht und nicht mit einer Blondine ;-)
Außerdem wirken die Bergdämonen auf mich eher lächerlich.
Coverbewertung: