John Sinclair Nr. 200: Ich stieß das Tor zur Hölle
auf
Der Blick seiner Augen war so kalt wie das Eis eines Gletschers. Und er sagte
alles über den Mann. Menschenverachtung, Habgier, Brutalität, Mordlust
und eine unbeschreibliche Gefühlskälte. Dieser Blick war immer
so. Er spiegelte weder Freude noch Schmerz, weder Lebenslust noch Trauer
wider, er blieb hart, kalt und grausam. Diejenigen, die ihn kannten, hatten
längst daran gewöhnt. Sie hätten sich nur gewundert, wenn
es anders gewesen wäre, denn sie erwarteten auch nichts anderes von
einem Mann wie Solo Morrasso, der sich selbst den Namen Dr. Tod gegeben hatte
und in einer Person einen wirklich einmaligen Fall darstellte. Er war ein
Mensch-Dämon!
1. Teil von Jason Dark, erschienen am 03.05.1982, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension von
Metropolis:
Kurzbeschreibung:
(1. Teil eines Dreiteilers)
Im Dämonenreich bilden sich neue Allianzen: Der Spuk (bisher auf Asmodinas
Seite) verbündet sich mit Dr. Tod gegen die Teufelstochter, da diese
in letzter Zeit zu oft versagt hat. Indirekt richtet sich das Bündnis
auch gegen Asmodis, dem Teufel. Es kristallisiert sich auch so langsam heraus,
dass Asmodis gar nicht der mächtigste Dämon ist. Dr. Tod will nun
endlich in die Offensive gegen Asmodina gehen. Dazu benötigt er aber
noch eine mächtige Waffe: Das Kreuz von John Sinclair!!! Er als
Mensch-Dämon kann das Kreuz ungefährdet verwenden und sogar
berühren. Dr. Tod lässt mal wieder seine Beziehungen zu Logan Costello,
dem Mafiaboß, spielen. Dieser beauftragt drei Straßenräuber
John zu überfallen, ihn bewusstlos zu schlagen und dann sein Kreuz gegen
eine Imitation zu vertauschen. Der Plan gelingt. John wird darauf hin von
einem ghoulähnlichen Wesen angegriffen und ist entsetzt, dass sein Kreuz
plötzlich wirkungslos ist. Erst etwas später stellt er fest, dass
seine mächtigste Waffe eine Fälschung ist und ahnt schon, wer dahinter
steckt: Logan Costello bzw. Dr. Tod. Verzweifelt grübelt John in seiner
Wohnung darüber nach, wie es weitergehen soll, als plötzlich der
Kelch des Feuers in seiner Wohnung reagiert und John wird durch diesen magischen
Gegenstand in eine andere Dimension gezogen und landet am Tor zur Hölle.
Die Auslöser des Ganzen waren Asmodis und Asmodina. Sie haben nämlich
Wind davon bekommen, dass Johns Kreuz plötzlich wirkungslos ist und
sehen nun ihre große Chance, den Geisterjäger endlich zu vernichten.
Die Wahrheit, dass Dr. Tod nunmehr das echte Kreuz besitzt, kennen sie noch
nicht. Unabhängig von den ganzen Ereignissen versucht eine Wahrsagerin
in Paris - Tanith - über ihr Medium Kontakt zu den Jenseitswelten
aufzunehmen. Sie schafft es und sieht einen blonden Mann auf den Weg in die
Hölle und erfährt seinen Namen: John Sinclair! Dann reist der Kontakt
plötzlich ab, da Asmodina die Verbindung gespürt hat und schickt
ihre Todesengel los, um die Störenfriede zu töten. In letzter Sekunde
können Kara und Myxin, die ebenfalls die Verbindung zu John gespürt
haben, zumindest Tanith retten. Dr. Tod ist nun im Besitz des Würfel
des Unheils, des silbernen Bumerangs und des Kreuzes. Somit hat er drei sehr
mächtige Waffen, um Asmodina zu töten ...
Meinung:
Ein sehr brisanter Auftakt zu einer wichtigen Trilogie. Es kündigen
sich große Veränderungen und Machtverschiebungen im Dämonenreich
an. Dr. Tod verbündet sich mit dem Spuk und will Asmodina entgültig
vernichten. John verliert an Dr. Tod seine mächtigste Waffe - sein Kreuz
- und landet am Tor zur Hölle und stößt es auf. Eine neue
Person taucht in der Serie auf - Tanith, die Wahrsagerin - und mit ihr eine
Verbindung zum Kelch des Feuers - die rote Kristallkugel. Der Rest des
Sinclair-Teams ist völlig hilflos. Negativ aufgefallen ist mir nur,
dass John mal wieder zu leicht überrumpelt wird. Diesesmal von drei
lumpigen Straßenräubern, die ihm sein Kreuz stehlen. Wenn es so
leicht ist, warum hat nicht irgendein Dämon schon früher dafür
gesorgt? Außerdem hätten die Gangster doch auch gleich den Auftrag
bekommen können, John zu töten, anstatt nur bewusstlos zu schlagen.
So hätte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Dr. Tod
hätte das Kreuz im Kampf gegen Asmodina und wäre auch gleich seien
Erzfeind los. Auch Logan Costello wäre darüber sicher nicht
unglücklich gewesen. Jetzt möchte ich aber nicht zu kritisch sein,
sonst wäre ja auch die Serie vorbei und das möchten wir ja auch
nicht :-) sonst ist es ja auch ein sehr spannender und informativer Roman
in dem viele wichtige Dinge geschehen.
Besonderheiten:
John verliert sein Kreuz an Dr. Tod und hat nur noch eine Imitation. Asmodina
und Asmodis arbeiten direkt zusammen. Der Spuk verbündet sich dafür
mit Dr. Tod. Dieser möchte Asmodina entgültig vernichten. John
landet durch den Kelch des Feuers in der Hölle. Die Wahrsagerin Tanith
hat mit ihrer roten Kristallkugel - dem Gegenstück zum Kelch des Feuers
- ihren ersten Auftritt in der Serie.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Sehr gut gezeichnetes Cover. Passt auch super zur Story. Hätte aber
vielleicht noch etwas mehr Atmosphäre vertragen.
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Der Spuk verbündet sich mit Dr. Tod gegen Asmodina. Die Teufelstochter
soll nun endgültig vernichtet werden. Derweilen wird John in Costellos
Auftrag das Kreuz gestohlen und gegen ein wertloses Duplikat ersetzt. John
merkt dies, als er gegen ein ghoulartiges Wesen kämpft und sein Kreuz
keine Wirkung zeigt. Unterdessen hat in Paris die Hellseherin Tanith durch
ihr Medium Lucille, Kontakt mit der Hölle. Sie sieht die Zukunft, in
der ein blonder Mann vor der Höllentor steht. Sie findet heraus, das
dieser Mann John Sinclair heißt. Plötzlich tauchen zwei Todesengel
auf und töten Lucille. Als sie Tanith ebenfalls töten wollen,
erscheinen Kara und Myxin, die die beiden Todesengel vernichten. Zur selben
Zeit aktiviert sich in Johns Wohnung der Kelch des Feuers und zieht ihn in
sich hinein und damit mitten hinein in die Hölle und somit direkt vors
Höllentor.
- Ende des ersten Teils -
Meinung:
So, nach ner kleineren (oder etwas längeren) Auszeit mal wieder eine
Rezi von mir. Das Heft liegt zwar schon einige Wochen zurück, deshalb
ist sie auch etwas kurz ausgefallen. Aber ich hoffe, ich konnte noch den
Sinn dieses 1. Teils wiedergeben. Am allermeisten hat mich mal wieder
gestört, das man eine super Gelegenheit, John zu töten, einfach
ignoriert. Da überfallen ihn drei Männer im Auftrag Costellos und
können ihn sogar bewußtlos schlagen. Aber anstatt ihn gleich
auszuschalten, tauschen sie sein Kreuz aus. Danach schicken sie einen Ghoul,
der John töten soll, da das Kreuz ja machtlos ist. Wieso das alles?
Wieso nicht gleich erschießen und Basta. Ich verstehe es nicht. Gut,
man kann den Hauptcharakter nicht einfach töten lassen, aber Dark
hätte sich da schon was anderes einfallen lassen können, um John
ohne Kreuz in die Hölle zu schicken. Der erste Auftritt von Tanith gefiel
mir recht gut. Sie scheint eine nicht zu unterschätzende Verbündete
zu sein, obwohl sie bisher noch keinen direkten Kontakt mit Dämonen
hatte. Aber ich denke, sie wird noch für einigen Wirbel sorgen. Nichts
desto trotz, ein fulminanter Auftakt zur neuen Jubiläum-Trilogie.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Tanith mit ihrer Kristallkugel.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Nettes Cover. Für eine Jubiläumsausgabe perfekt.
Coverbewertung:

Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Solo Morasso, alias Dr. Tod, will zum entscheidenden Schlag gegen Asmodina
ausholen und hat sich zu diesem Zweck mit einem mächtigen Dämon
verbündet - dem Spuk. Die Teufelstochter hat durch ihre letzten Niederlagen
viel an Ansehen im Dämonenreich eingebüßt. Selbst ihr
Schöpfer Asmodis will sie nicht unterstützen. Nun hofft sie mit
dem silbernen Nagel einen entscheidenden Trumpf in Händen zu halten.
Dr. Tod hingegen hat nicht nur die gesamte Mordliga hinter sich, sondern
befindet sich auch im Besitz zweier mächtiger Waffen. Zum einen den
Würfel des Unheils und zum anderen den silbernen Bumerang. Doch er will
auf Nummer sicher gehen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Als John
Sinclair eines Abends nach Hause fährt, wird er in der Tiefgarage seines
Apartmenthauses niedergeschlagen. Nach dem Erwachen stellt er fest, dass
seine Beretta und das Bargeld fehlen. Das Kreuz besitzt er noch. Zum Glück,
denn wenig später wird der Geisterjäger von einem kugelförmigen
Ghoul angegriffen. John setzt sich mit dem Kreuz zur Wehr und fällt
aus allen Wolken als er merkt, dass sein Talisman nicht reagiert. Erst das
Eintreffen von Suko wendet das Blatt zu Johns Gunsten. In seiner Wohnung
gelangt er zu einer grauenvollen Erkenntnis. Sein silbernes Kreuz wurde gestohlen
und durch eine exakte Kopie ersetzt. Damit ist der Geisterjäger beinahe
Waffenlos. Und das nutzen seine Gegner eiskalt aus
Meinung:
Der Roman ist der Beginn einer wegweisenden Trilogie, die noch heute zu den
beliebtesten Geschichten der Serie gehört. Dämonenränke, Intrigen
und Hierarchien sind das zentrale Thema und selbst für Quereinsteiger
ist der Roman ideal geeignet, denn auf den ersten Seiten wird minutiös
erklärt, wer die Mordliga und Asmodina eigentlich sind und in welchem
Verhältnis sie zueinander stehen. Außerdem wird zum ersten Mal
eine detaillierte Beschreibung von Johns silbernem Kreuz geliefert. Die Idee
es einem seiner ärgsten Feinde in die Hände zu spielen ist einfach
grandios und liefert den Grundstock für diese faszinierende Geschichte,
die leider nicht gänzlich ohne Makel ist. Der Kampf mit dem Kugeldämon
in der Tiefgarage wurde einfach zu ausgedehnt beschrieben, zumal der Ghoul,
der ein wenig an einen Critter erinnert, wenig furchteinflößend
rüberkommt. Woher und warum bei seiner Vernichtung die Stimme erklingt,
dass das Tor zur Hölle aufgestoßen wird, bleibt ebenfalls
schleierhaft. Und dann wären da noch die Szenen mit Tanith, der Wahrsagerin,
und ihrem Medium Lucille, die ebenfalls sehr viel Platz einnehmen. Abgesehen
von der Aktion, bei der John von den drei Schlägern überfallen
wird und sich gegen den Kugeldämon wehren muss, ist dieser Roman wenig
actionlastig. Viel mehr Wert wird auf die Dialoge und die Schließung
diverser Bündnisse gelegt. Der Leser muss sehr viele Handlungsstränge
verfolgen, was den Roman im Umkehrschluss aber trotz mangelnder Action sehr
rasant gestaltet. Und schließlich wird ein Gegenstand hervorgehoben,
der seit den Anfängen der Serie, genauer gesagt seit Band 20 der zweiten
Auflage, nicht mehr erwähnt wurde - der Kelch des Feuers. Wie der silberne
Nagel, so spielte auch der Kelch einst in den Gespenster-Krimis bei einem
Fall eine wichtige Rolle und fiel anschließend dem Vergessen anheim.
In dem vorliegenden Band ändert sich dies, denn ausgerechnet Tanith,
die Wahrsagerin, hat die dazugehörige Kugel und muss für deren
Besitz teuer bezahlen. Ein wirklich gelungener Auftakt zu dem
Jubiläumsdreiteiler, der eine Menge Fragen über die Hölle
und ihre Konstellationen beantworten wird.
Besonderheiten:
Johns Kreuz wird gestohlen und durch eine Kopie ersetzt.
Erster Auftritt von Tanith, einer Wahrsagerin aus Paris.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt den Höllenherrscher Asmodis in all seiner dämonischen
Pracht. Allerdings birgt das Titelbild auch eine gewisse Naivität, denn
wirklich bedrohlich wirkt der Teufel in seinem roten Trikot nicht. Jedenfalls
nicht so, wie man es vom Satan persönlich erwarten würde.
Coverbewertung:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Vicente Ballestar gemalte Titelbild des John Sinclair-Romans wurde
auch schon auf dem Cover einer Ausgabe der einmal jährlich erscheinenden
australischen Comic-Serie "SCARY STORIES ANNUAL" verwendet: