John Sinclair Nr. 196: Die Mörderklaue
Es hört sich an wie ein Märchen. Ein Mann und seine Frau heiraten.
Sie bekommen zwei Kinder, Mädchen. Iris ist blond und Elena schwarzhaarig.
Beide Kinder wachsen heran, beide entwickeln sich. Einem Mädchen
gefällt der Teufel, das andere wendet sich den Kräften des Lichts
zu. Leider ist diese Geschichte kein Märchen, sondern grausame, blutige
Wirklichkeit, denn eines Tages treffen beide Schwestern aufeinander. Als
Gegner!
von Jason Dark, erschienen am 05.04.1982, Titelbild: Sebastia Boada
Rezension von
Morasso:
Kurzbeschreibung:
Eine Druidin und ein normaler Mann hatten vor längerer Zeit geheiratet
und zwei Kinder bekommen, die anscheinend beide magisch begabt waren, und
zwar mit der Druidenmagie der Mutter. Eine entscheidet sich für die
positive, die andere für die negative Anwendung ihrer Kräfte. Beide
sterben sehr früh. Durch den Tod der bösen Schwester werden John
und Lady Sarah auf die Familie aufmerksam. Sie begeben sich nach Wales, wo
es in der Geisterstadt Glora, welche nur ab und zu auftaucht, zum finales
Showdown zwischen den Schwestern kommt, den beide nicht überleben. Die
Magie des Ortes wird damit gelöscht.
Meinung:
Ich weiß nicht, ob ich den Roman in Gänze verstanden habe! Einige
unklare Punkte sind 1. Eine Frau, die als trauernde Mutter John um den Hals
fällt und zufällig sein Kreuz berührt, zerfällt zu Staub.
2. Nachdem John das tote Mädchen mit dem Kreuz berührt und damit
die Klaue, welche ihr nach ihrem Tod wuchs, vernichtet hat, stand sie als
Untote auf und lief davon. 3. Die "gute Schwester" war tot, aber sie war
kein Geist. Was war sie dann, ein "guter Zombie"? Und so geht das weiter,
bis sich die beiden endlich klein gekriegt haben! Da die Druidenmagie für
das Kreuz etwas schwierig ist, ruft Elena, die Gute, den Seher, welcher ja
nun nur in besonderen Situationen auftreten sollte. Stattdessen erzählt
der John von Asmodina und Dr. Tod, welche sich in die Haare kriegen werden.
Ich denke, eine Person wie Morasso ist zu klein um die Aufmerksamkeit des
Sehers zu erregen. Diese Szene und der ganze Roman scheinen
Lückenfüllung bis zur 200er-Trilogie zu sein.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Metropolis:
Kurzbeschreibung:
John befindet sich zu Besuch bei Lady Sarah Goldwyn, als sie plötzlich
von einer Nachbarin gestört werden. Deren Tochter Iris ist gerade gestorben
und eine Hand der Toten ist zu einer großen und grünlichen Klaue
geworden. John untersucht die Tote und berührt die Klaue mit dem Kreuz.
Diese verschwindet darauf hin und wird wieder zu einer normalen Hand. Die
trauernde Mutter fällt John dankend um den Hals und berührt aus
Versehen das Kreuz und zerfällt daraufhin plötzlich zu Staub. John
und Suko recherchieren den Fall und die Spur führt sie zusammen mit
Lady Sarah nach Wales zu dem mysteriösen Ort Glora. Inzwischen wird
die Tote Iris nach Wales überführt, wo sie beigesetzt werden soll.
So tot ist sie allerdings nicht und die Klaue ist auch wieder da ... Glora
ist eine alte Druiden- und Geisterstadt, die nur zu bestimmten Zeiten erscheint.
Dort entdecken John und Co. einen unheimlichen Friedhof, auf dem selbst im
Winter sonderbare Blumen blühen. Diese werden kurze Zeit später
aber zu Mörderklauen, greifen die Besucher an und versuchen sie ins
weiche Erdreich zu ziehen. Außerdem greifen sogar noch Krähen
an. Iris ist nun ebenfalls in Glora eingetroffen und sucht ihre ebenfalls
bereits tote Schwester Elena (die allerdings auf der Seite des Lichts steht),
um mit ihr abzurechnen. Es stellt sich heraus, dass beide Mädchen die
Kinder einer bösen Druidin und eines normalen Menschen sind. John versucht
sich und die anderen auf dem Friedhof aus höchster Not mit dem Kreuz
zu befreien. Der große Erfolg setzt aber erst ein, als Elena
unabhängig davon zeitgleich im Kampf mit ihrer Schwester den Seher
beschwört und somit unbewusst eine Verbindung mit Johns Kreuz herstellt.
Wie wird der Kampf der Schwestern enden?
Meinung:
Lächerlicher Titel - sehr interessante Story - schwache Umsetzung. So
könnte man im Groben den Roman beschreiben. Die Idee einer alten
Druidenstadt, die mal auftaucht und dann wieder verschwindet, finde ich super.
Auch die Idee der Auseinadersetzung der feindlichen Schwestern finde ich
nicht schlecht. Druidenmagie ist sowieso hochinteressant und die von dieser
Magie beeinflussten Krähen passen auch ins Geschehen. Auch das Auftauchen
und Eingreifen des Sehers, der John vor dicht bevorstehenden Ereignissen
warnt, hat mir Gefallen. Ähnliche Hinweise und Einblicke hat John ja
auch schon im Band 186 von den Erzengeln erhalten. Das wars auch schon, was
mir an diesem Roman gefallen hat. Also nur das Grundgerüst der Story
und ein paar Ideen. Sonst finde ich den Roman an vielen Stellen unklar und
unlogisch. Zum Beispiel bricht die Mutter von Iris nach dem angeblichen Tod
von Iris und dem erscheinen der Klaue an der Toten in Panik aus. Obwohl sie
selbst eine alte Druidin ist und eigentlich genau wissen müsste, was
es mit ihrer Tochter und ihrer Heimatstadt Glora auf sich hat. Dann wirft
sie sich aus Dankbarkeit John an den Hals, berührt aus Versehen das
Kreuz und zerfällt zu Staub. John berührt die Klaue von Iris mit
dem Kreuz und die Klaue verschwindet daraufhin. Eigentlich hätte dann
das Kreuz die dämonische Iris komplett zerstören müssen
(ähnlich wie die Mutter). Zumindest hätte es verhindern müssen,
dass Iris als Untote (wieder mit einer Klaue) aufersteht. Außerdem
ist mir aufgefallen, dass Glora auf einer aktuellen Landkarte nicht eingezeichnet
ist. John und Lady Sarah finden es nur auf einer ganz alten, da Glora so
gar nicht mehr existiert. Wieso gibt es dann noch Straßenschilder,
die den Weg zu einer Geisterstadt weisen, die nur ab und zu erscheint? Auch
habe ich nicht so ganz verstanden, ob Elena ein Geist oder auch eine Untote
ist. Die Idee mit dem Friedhof, auf dem selbst im Winter Blumen blühen
und dann zu Mörderklauen werden finde ich auch eher lächerlich.
Überhaupt hätte man nichts mit einer blödsinnigen
"Mörderklaue" einbauen müssen!
Besonderheiten:
John erhält vom Seher Warnungen bezüglich bevorstehender
Ereignisse.
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover ist auch nicht soviel besser als der Roman. Die dargestellte Szene
kommt zwar genauso in der Geschichte vor, ist aber fade und ohne Atmosphäre
gezeichnet. Auch wirkt die "Mörderklaue" genauso lächerlich wie
im Titel und in der Story.
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Als John gerade bei Lady Sarah zu Besuch ist, stürzt plötzlich
ihre Nachbarin Marga Dexter herein, die davon erzählt, das ihre Tochter
Iris gerade gestorben sei und diese eine grüne Hand bekam. Als John
nachsieht, hat die tote Iris tatsächlich eine grüne Klauenhand.
Diese verschwindet allerdings, nachdem er sie mit dem Kreuz berührt
hat. Daraufhin fällt Marga Dexter John um den Hals, berührt ebenfalls
aus versehen das Kreuz und zerfällt zu Staub. Vor ihrem Tod hat sie
noch von einer kleinen Stadt in Wales erzählt, die Glora heißt.
John, Suko und Lady Sarah fahren deshalb nach Glora, einer alten Druidenstadt,
die nur hin und wieder erscheint. Unterdessen befinden sich zwei Leichenbeschauer
auf den Weg nach Glora. Ihre Ladung: Die Leiche von Iris. Plötzlich
werden sie von einer großen Überzahl an Raben angegriffen und
getötet. Iris erwacht zum Leben und macht sich zu Fuß auf den
Weg nach Glora. Unterwegs wird sie von einem deutschen Touristen namens Detlev
Menningmann beobachtet, der auch die beiden Toten findet und die Bekanntschaft
von John und seinen Freunden macht, die gerade am Ort des Geschehens
vorbeifahren. Vor ihnen erscheint plötzlich wie aus dem Nichts die Stadt
Glora. Dort werden sie auf dem Friedhof von Blumen angegriffen, die sich
in grüne Klauenhände verwandeln. Ebenso von den hunderten von Raben.
Unterdessen trifft Iris in der Stadt auf ihre Schwester Elena, die im Gegensatz
zu Iris auf der Seite des Guten steht. Es kommt zum Kampf der ungleichen
Schwestern, in dessen Verlauf Elena getötet wird. Daraufhin kann aber
John Iris, die sich als Druidin herausstellt, vernichten.
Meinung:
Im Gegensatz zu meinen Vorgängern fand ich die Geschichte recht
unterhaltsam. Gut, sie war zwar kein Spitzenroman, dennoch bot sie gute
Unterhaltung. Wie meine beiden Vorredner schon schrieben, gab es einige
Ungereimtheiten, auf die ich aber jetzt nicht mehr weiter eingehen möchte.
Zu erwähnen gibt es aber noch die Szene, in der der Seher auftaucht
und John von nahen Ereignissen berichtet. Ich gebe dem Roman mal 3 Kreuze,
weil er echt nicht schlecht war und er sich gut und flüssig lesen lies.
Außerdem spielt ja meine "geliebte" Horror-Oma mit. Und das alleine
verdient ja schon ein Extra-Kreuz ;)
Besonderheiten:
Der Seher tritt in Erscheinung und berichtet John von baldigen Ereignissen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt genauso im Roman vor (bis auf die Klaue, die in der Szene
nicht in Erscheinung tritt). 2 Kreuze sind angebracht.
Coverbewertung: