John Sinclair Nr. 194: Wenn Hexenhände töten
Dünn und geisterhaft läutete von der nahen Kapelle her die Glocke,
als die vier Menschen in den frühen Morgenstunden zum Richtplatz
geführt wurden. Drei Männer und ein Mädchen waren es. Der
Vater mit seinen Kindern. Die Henker standen schon bereit. Ebenfalls ein
Vater und zwei Söhne. Sie trugen Richtschwerter, durch die den Verurteilten
zuerst die Hände abgehackt werden sollten. Die Hinrichtung wurde vollzogen.
Während dieser makaberen Prozedur läutete die Glocke weiter und
übertönte gnädig die Schreie der Verurteilten...
von Jason Dark, erschienen am 22.03.1982, Titelbild: Sebastia Boada
Rezension von
Metropolis:
Kurzbeschreibung:
Sir Powell beauftragt John ein geisterhaftes Glockenläuten in einer
kleinen Kirche zu untersuchen. Das Besondere: Diese Kirche befindet auf dem
Landbesitz der Windsors nahe ihres berühmten Schlosses! John nimmt diesen
Auftrag notgedrungen an. Allerdings entwickelt sich diese "Kleinigkeit" schnell
zu einem mörderischen Fall. Als John zusammen mit dem Küster der
Kirche die Glocken, die punkt Mitternacht von selbst anfangen zu läuten,
untersucht, werden die beiden von Händen, die in der Luft schweben
angegriffen. Der Küster kommt dabei ums Leben. John wird kurz hintereinander
mehrfach von Händen und Geisterwesen angegriffen. Darunter auch ein
weiblicher Geist: Madeleine de Haivilland. Außerdem findet John in
der Kirche eine alte Truhe. Darin befinden sich acht abgeschlagene Hände,
die nicht verwest sind. Die Angelegenheit wird immer mysteriöser. Kurz
darauf wird John von der Familie Gorman (den Verwaltern des Grundstückes)
bedroht und im Keller ihres Hauses eingesperrt und gefesselt. Als Grund geben
sie an, John dürfe sich nicht in ihre Angelegenheiten mischen und die
Rache muss vollzogen werden. Später erfährt John, dass die Vorfahren
der Gormans schon seit Jahrhunderten im Dienst der Windsors stehen. Vor 400
Jahren waren sie allerdings keine Verwalter sondern Leibwächter der
Familie. Es gab auch eine andere mächtige Familie, die mit den Windsors
im Streit lag: die de Haivillands! Sie bestahlen die Windsors, wurden gefangen
genommen und zur Strafe wurden dem Vater, seinen beiden Söhnen und der
Tochter von den Gormans die Hände abgeschlagen. Die Familie soll
außerdem mit dem Teufel im Bunde gestanden haben und die Tochter
(Madeleine) soll eine Hexe gewesen sein. Nach der Bestrafung verfluchte der
alte de Haivilland die Gormans und kurz darauf starben alle de Haivillands.
Seit dem wurden alle Mitglieder der Familie Gorman im Laufe der Jahrhunderte
von Stimmen und Geistererscheinungen geplagt. Nun genau nach 400 Jahren soll
der Tag der Abrechnung gekommen sein. John verbündet sich nun doch noch
mit den Gormans und versucht zusammen mit Suko das Schlimmste zu verhindern
Meinung:
Ein solider Gruselroman, in dem die klassischen Elemente vorkommen: Glocken
läuten von Geisterhand zur Mitternacht, Geistererscheinungen, eine alte
Familienfehde, ein 400 Jahre alter Fluch, Rache zur Geisterstunde ... Das
alles schafft eine gruselige Atmosphäre und bringt Spannung, da am Anfang
noch alles recht mysteriös und undurchsichtig wirkt. Interessant wird
es auch dadurch, dass die Königsfamilie zumindest indirekt in den Fall
verwickelt ist. Noch besser wäre es gewesen, wenn sie noch mehr ins
Spiel gekommen wäre. Schlecht und dumm finde ich den Titel des Romans.
Die Story fand ich an ein paar Stellen etwas holperig. Die Reaktion der Gormans
gegenüber John fand ich zu drastisch. Sie bedrohen ihn (sogar mit Johns
eigener Waffe), sperren ihn in den Keller und fesseln ihn an ein Holzkreuz.
Obwohl sie fast nichts über ihn wissen. Nur dass es Polizist ist und
auf dem Grundstück ermittelt und ihnen nicht in die Quere kommen darf.
Noch unglaubwürdiger finde ich, dass John trotz der schlechten Behandlung
und der Straftaten später noch fast Freundschaft mit der Familie
schließt.
Besonderheiten:
Die Windsors (die englische Königsfamilie) ist indirekt in den Fall
verwickelt.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover passt vom Thema her zur Story. Insbesondere Madeleine de Haivilland
ist so dargestellt, wie in der Story beschrieben. Ich finde das Cover allerdings
zu bunt. Es hätte ähnlich wie die Story dunkler und gruseliger
sein müssen.
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
John ermittelt auf dem Grundstück der Windsors. Dort steht eine kleine
Kirche, in der jede Nacht um Mitternacht die Glocken wie von Geisterhand
läuten. Was für John eher als ein Routinefall beginnt, entwickelt
sich bald schon zu einem mörderischen Unterfangen. Er stößt
auf ein altes Geheimnis, das 400 Jahre zurück liegt. Damals wurde die
Familie de Haivilland von den Gormans, die für die königliche Familie
arbeitete, des Diebstahls bestraft, indem sie ihnen die Hände abhackten.
Daraufhin starben die de Haivillands (der Vater, zwei Söhne und die
Tochter Madeleine). Nun, 400 Jahre später kehren sie zurück, um
sich nun endlich an den Gormans zu rächen. John unterstützt die
Familie und nimmt zusammen mit Suko den Kampf gegen die de Haivillands auf.
Meinung:
Dieser Roman war für mich mal wieder eher ein normaler Durchschnittsroman
ohne Höhen und Tiefen. Wieder mal einfach nur ne normale Rachegeschichte,
wie sie schon des öfteren vorkam. Die Familie de Haivilland besteht
aus Vater, 2 Söhnen und ne Tochter. Und zufällig 400 Jahre
später, zu der Zeit, wo sich die de Haivillans an den Gormans rächen
wollen, besteht die Familie Gorman ebenfalls aus einem Vater, 2 Söhne
und eine Tochter, die noch dazu zufällig in Madeleines Alter ist. Solche
Zufälle kann ich echt nicht ausstehen und vermiesen mir teilweise sogar
den ganzen Lesespaß. Trotzdem lässt er sich gut lesen. Mehr als
2 Kreuze kann ich aber nicht vergeben.
2 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover ist für meinen Geschmack viel zu grell und bunt. Das passt
nicht zu einem Horror-Roman. Madeleine de Haivilland wird aber dennoch genauso
im Roman beschrieben, auch wenn die Szene nicht vorkommt.
Coverbewertung: