John Sinclair Nr. 108: Das Eisgefängnis
John Sinclair Nr. 108: Das Eisgefängnis


Er hockte einem Thron aus Menschenknochen! Grauweiß schimmerte die Gebeine. Sie wurden von einem diffusen Licht getroffen. Nebel wallte im Hintergrund. Stimmen jammerten und winselten. Es gab klagende Geräusche, dann wieder Schreie oder schreckliche Stöhnen. Doch all die Laute und Geräusche waren für die Gestalt auf dem Thron die reinste Musik. Denn er war der Bewacher der gefangenen Seelen. Er war der Spuk.


von Jason Dark, erschienen am 28.07.1980, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Asmodina überredet den Spuk die Seele von Dr. Tod freizugeben, um sie in den Körper des verstorbenen Mafia-Bosses Solo Morasso einfahren zu lassen. John erfährt über einen Zeitungsartikel von der Auferstehung des Toten und fliegt mit Suko nach Palermo. Schon auf der Fahrt vom Flughafen trifft John durch Zufall auf einen der Handlanger seines alten Feindes. Im Hotel wird John dann gekidnappt und in die Höhle des Löwen gebracht, wo ihn Dr. Tod bei lebendigem Leibe einfrieren will. Suko, der durch einen italienischen Kommissar Rückendeckung erhalten hat, schleust sich heimlich in das Anwesen des Mafioso ein und kann John im letzten Moment retten, in dem er einen der Gangster zwingt die Kühlanlage auszustellen. Als die Polizisten des Kommissars das Anwesen stürmen ist Solo Morasso alias Dr. Tod bereits über alle Berge.


Meinung:
Es ist schon interessant die alten Romane zu lesen, wo bestimmte Charaktere noch ganz anders dargestellt wurden als heute und erst im Laufe der Serie immer mehr an Profil gewannen. So wird der Spuk hier noch als Diener von Asmodis beschrieben der den selben Rang bekleidet wie die Teufelstochter. Bei dem Satz über Dr. Tod "Er würde sich nie gegen die Teufelstochter stellen.", musste ich schon ein wenig schmunzeln. Nun ja, wir kennen die Wahrheit. Sehr schön fand ich auch wie John in die Falle seines alten Erzfeindes läuft, der Suko ja noch gar nicht kennt und somit auch nicht einschätzen kann, was ihm letztendlich zum Verhängnis wird, denn ansonsten wäre Asmodinas Rechnung ja aufgegangen. Ein dickes Minus gibt es für den ungeheuren Zufall, dass John und Suko auf der Fahrt vom Flughafen sogleich auf ein Fahrzeug stoßen, welches von einem der Mafioso Solo Morassos gelenkt wird, und dass auch sogleich einen Unfall erleidet. Auch die Szene, wo der Fahrer des Wagens von Metallplatten geköpft wird, die von einem Lastwagen rutschen fand ich nicht so prall. Erstens ist das auch schon ein gewaltiger Zufall gewesen, dass die Platten just in dem Moment ins Rutschen kommen, wenn der Mann davor herläuft und zweitens ist die Szene schlichtweg geklaut worden. Nämlich aus dem Buch "Das Omen" von David Seltzer, wo dieser "Unfall" aber dem Bösen, bzw, dem Satan, zugeschrieben werden kann. Die Stelle in dem Roman, wo das Eismonster erscheint wirkt auch ein wenig aufgesetzt. Da die Geschichte mehr ein Mafia-Roman zu werden drohte (und letztendlich auch wurde) schien Jason sich dazu zu entschließen mal eben noch ein schwarzmagisches Monster einzubauen. Und natürlich kann man das Titelbild dadurch noch einigermaßen plausibel erklären. Warum die Schüsse aus der Pistole aber den Eispanzer nicht knacken konnten, John Schläge aber sehr wohl, bleibt mir ein Rätsel. Übertrieben war auch die Aktion mit Johns Kreuz, welches durch das Eis hindurch wirkte und selbiges auch noch zum schmelzen brachte. Normalerweise hätte das Kreuz doch versagen müssen, denn schließlich war das normales Eis, mit dem das Monster umgeben war. Aber auch wenn sich der Roman hauptsächlich um Gangster drehte war er doch spannend zu lesen und auch Johns Hilflosigkeit und seine Schwäche kurz vor dem Erfrieren wurden sehr gut beschrieben. Zu guter Letzt ist dieser Roman auch wieder ein exzellenter Beweis, wie wichtig Johns Freunde im Laufe der Serie geworden sind, und dass die Betonung bei dem Sinclair-Team eindeutig auf dem Wort "Team" liegt.


Besonderheiten:
Die Seele Dr. Tods wird aus dem Reich des Spuks entlassen und wechselt in den Körper des verstorbenen Mafiabosses Solo Morasso.
Der Roman erschien auch in der Weltbild-Sammler Edition Band 13.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt John und einen Mafioso in der Kühlkammer, sowie die Pranken des Eismonsters, welches aus dem Bottich gestiegen ist.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Asmodina hat einen teuflischen Plan. Sie überredet den Spuk die Seele von Dr. Tod freizulassen. Dieser schlüpft in den Körper des kürzlich verstorbenen Mafioso-Bosses Solo Morasso. Morasso hat zu Lebzeiten grausame Experimente an Menschen durchgeführt. Darunter auch das konservieren von Menschen in Eis, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzutauen. John Sinclair erfährt von Dr. Tods Rückkehr und reist zusammen mit Suko nach Palermo, wo sich Morassos Hauptquartier befindet. Auf den Weg zum Hotel kommt es zu einem Unfall, in dessen Verlauf John von einem von Morassos Leuten angegriffen wird. Dieser Mann wird durch herabrutschende Glasscheiben geköpft. Im Lastwagen dieses Mannes finden John und Suko eine eingefrorene Leiche. Später wird John von Morassos Leuten zu seinem Grundstück entführt und in eine Labor gebracht. Dort muß er sich mit zwei Mafiosi herumschlagen. Einen kann er überwältigen, der andere stürzt in einen Bottich voll Eiswasser. Plötzlich entsteigt ein Eismonster dem Bottich, das John nach einem harten Kampf vernichten kann. Dr. Tod hat beschlossen, John durch einfrieren zu töten. John ist zusammen mit dem zweiten Mafiosi in diesem Labor gefangen und die Temperatur sinkt immer weiter. Unterdessen kann sich Suko auf das Grundstück schleichen und dafür sorgen, dass die Maschinen abgestellt werden, die für die Kühlung zuständig sind. Doch John wurde bereits so gut wie tiefgefroren. Nur durch Sukos schnelles handeln kann John noch aus der Kühlkammer gerettet werden. Dr. Tod alias Solo Morasso kann sich aber noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.


Meinung:
Irgendwie hätte ich mir die Rückkehr von Dr. Tod etwas spektakulärer vorgestellt. Schließlich war er Johns erster großer Erzfeind. Trotzdem soll das nicht heißen, der Roman wäre schlecht. Das ist er nämlich ganz und gar nicht. Die Story kommt Streckenweise mehr als Krimi rüber denn als Gruselroman, denn hauptsächlich geht es um die Machenschaften der Mafia. Dabei kommen Morassos Leute teilweise ziemlich dämlich rüber. Einer jammert mehr rum als der andere. Kein Vergleich zu den Mafiosis, die man sonst so aus Film und Fernsehen her kennt. Ein Wunder, wie es Morasso mit den Leuten geschafft hat, der Herrscher über Sizilien zu werden. Das Eismonster diente wohl lediglich dazu, den Roman doch noch teilweise zum Gruselroman zu formen. Trotz der recht unspektakulären Rückkehr von Dr. Tod gebe ich dem Roman noch 3 Kreuze. Ich freu mich schon auf die nächsten Roman mit Dr. Tod und auch auf die kommende Mordliga. So viel man hört, war das ja die beste Zeit in der JS-Reihe.


Besonderheiten:
Dr. Tod gehrt im Körper Solo Morassos zurück.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Eigentlich ein perfektes Cover, doch leider kommt die Szene nicht im Roman vor. Es zeigt John und einem der Mafiosi im tiefgekühlten Zustand. Die Hände gehören dem Eismonster. Doch das Eismonster wurde schon vernichtet, bevor John tiefgefrorer wurde. Deshalb gibts nicht die höchste Punktzahl.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
Asmodina ist im Reich des Spuks und bittet ihn eine Seele freizulassen. Sie will Dr Tod wiederbeleben, damit sie diesen auf John ansetzen kann. Der Spuk willigt ein und Dr. Tods Seele fährt in den Körper des kürzlich verstorbenen Mafiabosses Solo Morasso. Dieser hat zu seinen Lebzeiten Experimente mit Menschen durchgeführt, u.a. bei lebendigem Leibe eingefroren um sie später wiederzubeleben. Das gleiche Ziel hat er nun bei John Sinclair. Er legt ihm eine Spur die nach Palermo führt. John folgt einem Zeitungsartikel der seinen Verdacht erregt hat und tappt schließlich auf Sizilien angekommen in eine Falle von seinem Erzfeind...


Meinung:
Nunja, auch ich habe mir die Rückkehr Dr. Tods wesentlich spannender vorgestellt. Der gesamte Roman ist wie ein Krimi oder Aktionfilm aufgebaut, das einzige "Übernatürliche" ist das Gespräch mit Asmodina und dem Spuk und das spätere Auftauchen des Eismonsters. Hier vergebe ich nur 2 Kreuze.


Besonderheiten:
- Dr. Tod kehrt zurück


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover finde ich recht gelungen, hier gibt's dann wieder drei Kreuze ;).


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Asmodina überredet den Spuk, die Seele von Johns erstem großen Gegner, DR. Tod, zu entfesseln. Sie lässt die Seele in den Körper des kürzlich verstorbenen Mafiabosses Solo Morasso fahren.
Durch einen Zeitungsartikel erfährt John von der Wiederkehr Dr. Tods und macht sich umgehend mit Suko auf in Richtung Palermo. Im Hotel angekommen wird der Geisterjäger von zwei Mafiosis gefangengenommen und in dr. Tods Labor geschafft. Hier will Dr. Tod unseren Geisterjäger einfrieren.
Suko schleicht sich ebenfalls in die Anlage des Solo Morasso, wo es ihm gelingt, einen Gehilfen Morassos dazu zu zwingen, die Kühlung abzustellen. Doch John ist dem Tode bereits sehr nahe. Es gelingt Suko, ihn im letzten Augenblick zu retten. Doch als die Polizei das Anwesen stürmt, fehlt von Morasso alias Dr. Tod jede Spur.


Meinung:
Wenn man mal von dem wirklich gelungenen Gespräch zwischen Asmodina und dem Spuk und dem Auftauchen des Eismonsters absieht, ist es ein reiner Mafia-Roman. Ich muss Florian Hilleberg widersprechen. Erstens lebt ein Roman von Zufällen und zweitens kann es solche Zufälle wirklich geben. Ein großer Pluspunkt kann für Johns Verzweiflung vergeben werden. Diese im Angesicht des drohenden Todes durch die immer weiter ansteigende Kälte ist wirklich gut getroffen. Weiter so, Jason! Ich freu mich auf weitere Romane mit Dr. Tod. Diese sind ja meiner Meinung nach nach den Titeln mit dem Schwarzen Tod die besten der Reihe.


Besonderheiten:
- Dr. Tod kehrt zurück


4 von 5 möglichen Kreuzen:

4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Vicente Ballestar gemalte Titelbild des John Sinclair Romans wurde seitenverkehrt auch noch auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins DOSSIER NEGRO Nr. 152 verwendet:

Dossier Negro Nr. 152